Samstag, 24. Oktober 2009 Abflug vom Frankfurter Flughafen mit LH 738 nach Hongkong. Nachdem ich den heutigen Mittag noch im kleinen König in Wiesbaden bei einem leckeren Flamkuchen verbracht hatte, ist es zwischenzeitlich 16Uhr geworden und ich sitze nun bei einem Cappucino im neuen First-Class-Terminal der Lufthansa und warte auf meinen Flug. Das angenehme hier ist, daß man sich um mehr oder minder garnichts zu kümmern braucht. Wenn man aus dem Taxi aussteigt wird das Gepäck (diesmal nur ein Koffer, der aber mit 33kg) direkt übernommen und auch die Sicherheitskontrolle ist in wenigen Minuten erledigt. Bekannt ist auch diese Terminal für seine ausgesprochen umfangreiche Auswahl verschiedenster Whisky-Sorten. Und während ich mir so die Auswahl betrachte, sticht mir auf einem Etikett ein Berg und mehr noch der darunter stehende Name "Milford" ins Auge. Kommt dieser 10 Jahre alte Single-Malt-Whisky doch nicht aus Schottland sondern so ziemlich genau vom anderen Ende der Welt, Neuseeland, dem Hauptziel meiner diesjährigen Reise. Mal sehen, ob ich die Brennerei in Dunedin, die heute nicht mehr produziert, auch vor Ort finden werde. Zumindest im Internet bin ich schon mal unter www.milfordwhisky.co.nz fündig geworden. Auf dem Flug werde ich dann wohl hauptsächlich schlafen, denn auch wenn der Flug Hongkong am späten Vormittag erreicht, ist es dann wegen der Zeitverschiebung, die jetzt noch 6 Morgen nach der Umstellung auf Winterzeit dann sogar 7 Stunden betragen wird, in Deutschland noch tiefste Nacht. Die Wettervorhersage für die nächsten Tage verheißt strahlenden Sonnenschein bei ca. 30°C. Da sollte man also schon ausgeschlafen sein, wenn man ankommt und bei fast 11 Stunden Flugzeit ist dafür ja auch ausreichend Zeit. Zwischenzeitlich ist es fast 17Uhr, der Abflug rückt näher und meine Urlaubsstimmung steigt. Ich bin schon gespannt, welche vielfältigen und neuen Eindrücke die nächsten Wochen für mich bereit halten. Sonntag, 25. Oktober 2009 Vormittags Ankuft in Hongkong und Transfer zum Hotel Langham Place Mongkok. Mittags folgt ein Ausflug zum Victoria Peak, um zunächst einen Überblick über die Stadt zu bekommen. Am Nachmittag folgt dann im Rahmen des Overnight-Heaven-Packages im dem Hotel angegliederten Chuan-Spa die 3-stündige Wellness-Behandlung, an die sich dann noch ein Wellnes-inspiriertes 4-Gänge Menü anschließt. Der Flug verlief sehr ruhig und aufgrund guter Wetterlage auch etwas schneller als erwartet. So setzten wir in Hongkong bereits 15 Minuten früher als geplant auf. Zuerst wurde mir, wie allen anderen ankommenden Reisenden auch, Fieber gemessen wurde. Das geht hier über Wärme-Scans der Köpfe, weshalb auch Hut- oder Mützenträger dieselben abnehmen müssen. Auch muß man ein Gesundheitsfragebogen ausfüllen und man erhält auch ein Merkblatt über Schweinegrippe. Glücklicherweise haben all diese Verfahren keine wesentliche Auswirkung auf die Abfertigung gehabt, sodaß ich gegen viertel nach Elf mit meinem Gepäck zum Transferschalter meines Hotels - der natürlich genau an der gegenüberliegenden Flughafenseite war - gehen konnte. Da der Flughafen etwas auswärts liegt und in der Stadt, warum sollte es hier auch anders als anderswo sein, kräftig gebaut wird, hatte ich im Hotel dann um 12 Uhr Ortszeit mein Zimmer bezogen. Durch das angegliederte Einkaufszentrum ging es dann zur MTR-Station, dem Massenverkehrsmittel in Hongkong. Da ich heute noch auf The Peak fahren wollte, war mein erstes Ziel die Central-Station, in deren Nähe die Peak-Tram - eine Standseilbahn, die schon Ende des 19. Jahrhunderts fuhr, ihre Talstation hat. Auch wenn dies mein erster Besuch in Hong Kong ist, konnte ich mich dank der sehr guten Ausschilderung problemlos orientieren. Da könnten sich andere Städte durchaus was abgucken. Als ich die Schlange am Ticket-Schalter für die Peak-Tram sah, fiel mir wieder ein, daß heute ja Sonntag ist. Allerdings stellte ich später als ich wieder runter fuhr fest, daß diese Schlange noch durchaus länger werden kann und Wartezeiten von wohl über einer Stunde an der Sonntags-Ordnung sind. Vermutlich war ich nur früh genug in der Mittagszeit eingetroffen, sodaß ich doch nach 20 Minuten mit der alten Bahn zum 378m hohen Peak hinauffahren konnte. Oben angelangt war größter Touristenrummel mit diversen Einkaufs-Malls und einer sehr schönen Aussichtsterasse, von der aus man den klassichen Blick auf den Hafen von Hong Kong genießen kann. Da der obere Teil des Hügels nahezu vollständig von tropischem Wald bewachsen ist, hat man sehr interessante Kontraste zwischen dem Grün und den vielen Hochhäusern, die Hong Kong's unverwechselbare Skyline bilden. Auf dem Rückweg zum Hotel machte ich noch einen kleinen Zwischenstop an Tsim Sha Tsui und sah mir die Geschäfte und das Treiben auf der Nathan-Road an. Danach ging es zurück ins Hotel und zum Welness-Programm. Bei den insgesamt 3 Stunden dauernden Anwendungen konnte ich so richtig entspannen und meinen ersten Urlaubstag ausklingen lassen. Abschließend gab es dann noch ein - ebenfalls zum Chuan-Spa-Package gehörendes - Menü, mit leckeren Zuchini-Lachs-Röllchen, einem Lachstartar, Huhn und Mango-Maracuja-Dessert, alles direkt aufs Zimmer geliefert. Montag, 26. Oktober 2009 Ein Abstecher nach Macau Für meinen Abstecher nach Macau bin ich heute morgen nach einem kleinen Frühstück im 36. Stockwerk gegen 10 Uhr aufgebrochen. Zunächst ging es wieder mit der roten MTR-Linie nach Central auf Hongkong-Island. Die letzte Station bin ich dann mit der blauen Island-Line bis zum Fährterminal gefahren. Es ist schon enorm, wiviele Menschen hier täglich im Halbstundentakt zwischen Hongkong und Macau transportiert werden. Zwar gehören beide Städte eigentlich zur Volksrepublik China aber irgendwie sind diese Städte dann doch etwas gleicher, auch untereinander. Daher hieß es zuerst nach dem Ticketkauf aus Hongkong auszureisen. Nach einer Stunde Fahrzeit, die die Tragflächenboote sehr ruhig zurücklegen, obwohl einiger Wellengang war, hieß es dann in Macau wieder einzureisen. Mit neuen Einreisezetteln und natürlich auch wieder mit H1N1-Gesundheits-Fragebogen. Das Wetter ist wieder sehr schön und die Sonne scheint. Heute ist sogar etwas weniger Schleierbewölkung und Dunst am Himmel als gestern. Gleich nach der Ankunft wurde ich im Fährterminal von einem Guide angesprochen, der mir die Sehenswürdigkeiten Macaus zeigen wollte. Nachdem ich mich erst etwas sträubte wurde der mir zuerst vorgeschlagene Preis halbiert und dann noch etwas rabattiert und schließlich sagte ich zu. Da die einzelnen Sehenswürdigkeiten für einen reinen Fußweg doch zu weit auseinander liegen und ich bei Temperaturen von 30°C auch keine große Lust auf Marathon-Märsche hatte, bot die Stadtrundfahrt doch einige verlockende Aspekte. Zuerst fiel mir beim Verlassen des Fährterminals dann auf, daß die Straße links und rechts mit sehr stabilen Leitplanken und zusätzlichen Zäunen eingeschlossen war. Später erklärten dann Startmarkierungen auf der Straße den Grund. Im November finden in Macau verschiedene Motorrad und Autorennen statt. Und da dies mitten durch die Stadt geht, wird die Straße oder dann eigentlich Rennstrecke entsprechend abgesichert. Als nächstes fielen dann die großen Hotel- und Casino-Komplexe auf. Macau ist so etwas wie das Las Vegas in Fernost und daher wundert es auch nicht, daß die großen Namen aus Amerikas Spielermetropole auch hier anzutreffen sind. MGM und Sands sind nur die auffallendsten von ihnen. An einer kleinen Plaza mit Springbrunnen bot sich dann ein ganz anderes Bild. Hier ließ sich deutlich der koloniale Ursprung der Stadt erkennen, auch wenn leider einiger der sehr schönen alten Gebäude gerade eingerüstet und restauriert wurden. Hier wird auch klar, warum die Altstadt von Macau in der UNESCO-Kulturerbe-Liste enthalten ist. Bei der Rundfahrt durch die Altstadt und den Blicken, die sich mir in die kleinen Seitengassen boten, wurde ich dann auch an einen ganz anderen, weit entfernt liegenden Ort, erinnert, den ich letztes Jahr besucht hatte: Colonia del Sacramento in Uruguay. Hier wie dort läßt sich deutlich die Handschrift der Potugiesen spüren, die früher von diesen Punkten aus ihren Handel betrieben. Ein weiteres, sehr interessantes Bauwerk ist die im 17. Jh. durch Jesuiten erbaute St. Pauls Cathedral, von der heute nur noch die Fassade erhalten ist. Gegenüber befindet sich das Monte Fort, eine ebenfalls aus dem 17. Jh. stammende Festungsanlage, in der sich ein kleines Museum befindet, das sich der Geschichte dieses Ortes widmet. Teilweise sind auch noch die alten Kanonen vorhanden, die von den Touristen gerne für ein "Ich und..."-Foto genommen werden. Als wir den letzten Punkt der Rundfahrt, die übergroße Plastik einer goldenen Lotusblüte besuchen, war ich verwundert, zu hören, daß es in Macau eine chinesiche Botschaft gibt. Müßte da Berlin nicht auch eine Botschaft in München und Dresden, den Hauptstädten unserer Freistaaten unterhalten? Am Nachmittag bin ich dann noch in die völlig neu gebaute "City of dreams" gefahren, die auf der Insel Taipa im Stadteil Cotai liegt. Vom Macau-Fähranleger fährt man mit einem kostenlosen Shutttle-Bus, der alle 10 Minuten verkehrt in ca einer viertel Stunde dorthin. Zuerst geht es über eine große Brücke, die aufgrund ihrer wellenförmigen Bauform schon etwas besonderes ist. Danach glaubt man fast, an einem ganz anderen Ort, mitten in Europa zu sein. Denn der Hotel- und Casino-Komplex von Venetian hat einfach einmal den Markusplatz mit Dogenpalast und diversen andere Pallazi nachgebaut. Hier grenzt ein Casino an das nächste und alles ist bunt und eben so, wie man sich ein Spieler-Paradies vorstellt. Auch hier findet man wieder alle Hotel und Casino-Namen, die man überlicherweise aus den in Las Vegas spielenden Filmen kennt. Auch für Unterhaltung wird hier viel gesorgt und in einer viertelstündigen Vorstellung "Dragons Treasure" im Bubble, das man am besten mit einem Planetarium vergleichen kann, nur daß hier eben keine Sterne projeziert werden, konnte ich ein eindrucksvolles Phantasy-Kino-Spektakel in 360° rundum und bis zur Kuppel erleben. Zusammen mit einem Drachen ging es dabei ausgehend von der City of Dreams immer tiefer durch verschiedene Ozeane ins Erdinnere hinein bis am Ende die Blase (bubble) in der wir Zuschauer die Reise unternahmen vom Drachen wieder an die Oberfläche zurückgebracht wurde. Dienstag, 27. Oktober 2009 Am frühen Nachmittag Weiterflug mit SQ863 nach Singapur. Da der Flug heute um 13:30Uhr startet und ich meinen Transfer für 11Uhr bestellt habe, entschloß ich mich, den Vormittag gemütlich anzugehen und noch einmal das Jacuzzi in meinem Bad zu nutzen. Auch wollte ich nicht zu früh aufstehen und etwas Zeit war auch für das Packen der Koffer einzuplanen. So ging ich also den heutigen Tag eher gemütlich an und fuhr dann nach einem ausgiebigen späten Frühstück zum Flughafen, wo ich jezt in der Lounge Zeit finde, an meinem Web-Tagebuch weiterzuschreiben und auch ein paar Bilder zusammenzustellen. |