Dienstag, 27. Oktober 2009 Ankuft aus Hong Kong mit Flug SQ863 um 1720Uhr. Danach Transfer ins traditionsreiche Raffles-Hotel, wo in der Long-Bar der berühmte Singapore-Sling kreiert wurde. Der Flug startete pünktlich in Hong Kong und verlief auch wieder meist ruhig. Bei Singapore-Airlines stellte ich wieder einmal fest, daß diese Airline eine der besten und komfortabelsten Airlines sein dürfte. So konnte ich es mir fast quer auf dem gut 1m breiten! Sitz bequem machen und auch den Film konnte ich in einem Format sehen, das man mit 30" eher vom Fernseher daheim als vom Flugzeug gewohnt ist. Außerdem leutete Singapore Airlines heute meinen Fischtag ein. Auch wenn ich normalerweise weniger den meerentsprungenen Nahrungsmitteln zugeneigt bin, sprach mich das chinesisch inspirierte 5-Gänge-Menü im Flugzeug so gut an, daß ich all diese Köstlichkeiten versuchte und dabei auch nicht enttäuscht wurde. Nach der Ankunft am Flughafen wartete man bereits auf mich. Die Einreise ging so zügig vonstatten, daß ich bereits rund 10 Minuten nachdem das Flugzeug den Boden berührt hatte im Auto saß, das mich zum Hotel brachte. Mohammed, der Fahrer, in zweiter Generation aus Indien stammend, gab mir auch gleich noch eine kleine Stadführung und einen Abriß über die Geschichte Singapurs buchstäblich mit auf den Weg. Im Hotel angekommen bekam ich in meinem Zimmer zunächst fast einen Kälteschock, ob es an den 35°C Außentemperatur und 80% Luftfeuchtigkeit lag, aus denen ich das Zimmer betrat oder an den 15°C, auf die der Thermostat eingestellt war, weiß ich nicht. Auf jeden Fall stellte ich den Temperaturwähler etwas höher und ging dann zur Rezeption, um mein Programm für morgen abzustimmen. Dort traf ich Christoph aus der Schweiz, der mir sehr zuvorkommend und bequemerweise auch auf deutsch alles wissenswerte erklärte. Danach ging es dann endlich in die berühmte Long Bar, den einzigen Ort Singapurs, wo man seinen Müll (zumindest gilt dies für Erdnußschalen) auf den Boden werfen darf. An der wirklich langen Theke bestellte ich erst einmal den berühmten Singapore Sling, den ich persönlich und frisch zubereitet bekam. Ein Privileg, das nicht selbstverständlich scheint, denn in Anbetracht der großen Anzahl von Gästen, die diesen Cocktail kosten wollen, werden meist mit dem elektrischen Mixer mehrere Cocktails gleichzeitig zubereitet. Ob es daran lag, daß Christoph mich persönlich in die Bar begleitete weiß ich nicht, aber möglich ist es. Auf jeden Fall war mein Singapore Sling hand geschüttelt und nicht gerührt. Zum Abendessen wollte ich eigenltich nur eine Kleinigkeit im Seah Street Deli zu mir nehmen, aber in dem schönen Innenhof blieb ich dann vorher im Raffles Courtyard hängen, wo es frische Meeresdelikatessen ebenso frisch zubereitet gab. Ganz ohne Zubehör genoß ich hier einen australischen Rock-Lobster, der - im Wok zubereitet - mit einer hervorragenden asiatisch inspirierten Soße am Stück serviert wurde. Zum Abschluß und Ausklang diese gelungenen Tages sitze ich nun in der Writer's Bar, in der schon die berühmtesten Schriftsteller gesessen und sich inspirieren ließen. Während der Pianist hier für angenehme Tonuntermalung sorgt und ich einen lezten Whisky trinke, ist dies genau die richtige Atmosphäre, dieses Tagebuch fortzuführen und den Urlaub einen erneuten Tag lang zu genießen. Mittwoch, 28. Oktober 2009 Stadtbesichtigung Singapur Für die Stadtbesichtigung hatte man mir empfohlen, mich mit HiPPOTours durch Singapur zu bewegen. Diese Firma unterhält unter anderem auch zwei Buslinien, die im Rundverkehr einmal das historische (Heritage-Tour) und einmal das moderne (City-Tour) Singapur anfahren und an mehreren Haltestellen die Möglichkeit bieten, auszusteigen und mit einem späteren Bus die Reise fortzusetzen. Dieses Hop-On Hop-Off-Konzept war auch gut geeignet, sich zunächst einen Überblick zu verschaffen und in der zweiten Runde dann an den interessanten Stellen auszusteigen. Außerdem gehört zu dem Flußpferd auch noch die Ente, die mit Duck-Tours in einem Amphibien-Fahrzeug sowohl zu Land als auch zu Wasser eine einstündige Rundfahrt anbietet. All diese Angebote lassen sich mit einem 2-Tages-Ticket optimal kombinieren, wobei auch noch eine Fahrt mit dem Singapore-Flyer, dem wohl momentan größten Riesenrad (167m Höhe und 30 Minuten für einen Umlauf) enthalten ist. Da die Ausgangshaltestelle am Suntec-Center nur wenige Gehminuten vom Hotel entfern ist, ging ich zunächst nach dem Frühstück in dieses größte Einkaufszentrum Singapurs, um mir dort die Tickets zu holen. Die Länge der Suntec-Mall beträgt in der einen Richtung rund 1km und auch quer dazu ist die Mall nicht wesentlich kleiner. Bis zur Abfahrt der Duck-Tour Rundfahrt, die ich mir für 1Uhr vorgenommen hatte, war noch ein wenig Zeit und so schlenderte ich durch das EInkaufszentrum, ein High-Tech-Paradies mit dem neuesten, was Elektronik und Unterhaltung zu bieten haben. Zum Glück ist der Transport so schwierig zu handhaben, sonst wäre ich schon versucht gewesen, den einen oder anderen Flachbild-LED-Fernesehr oder Laptop mitzunehmen. Leider war die Fahrt mit der ampfhibischen Ente dann fast so schnell zu Ende, wie sie begonnen hatte. Denn das für diese Jahreszeit typische, unbeständige Wetter hat uns mit einem ordentlichen Tropen-Regen eingeholt und so wurde die Fahrt abgebrochen und ich verschob sie für mich dann auf morgen. Hoffentlich regnet es da nicht wieder zur selben Zeit. Ich wechselte dann auf den Doppeldecker-Bus, der neben der Topless-Sektion im oberen Stockwerk auch ein überdachtes Unteres bietet. So unternahm ich dann noch einen Abstecher bis zum botanischen Garten auf der City-Tour (das neue Singapur) bevor es wieder zurück ins Hotel ging, Dort hatte ich ja noch ein Spa-Guthaben einzulösen. Doch bevor ich mich in die Wellness-Oase begab, wollte ich noch das berühmte Tepanjaki-Eis in der Raffles-Creamery probieren. Dazu werden die ausgewählten Eissorten auf einer speziell tiefgekühlten Platte individuell zubereitet und mit frischen Früchten gemischt. Ähnlich dem Tepanjaki-Grill, wo das Fleisch am Tisch auf heißen Platten vor einem zubereitet wird. Hier, zum Glück für das Eis, nur das ganze in kalt. Nach der Spa-Behandlung stand dann noch ein Sterne-Menü im Raffles-Grill auf dem Programm. Zufälligerweise gastierte gerade Michel Husser vom Restaurant Le Cerf bei Strassburg für fünf Tage hier und offerierte heimische Küche. So eine Gelegenheit wollte ich mir dann doch nicht entgehen lassen, wo ich auch noch im Rahmen meines Übernachtungspakets ein Hotelguthaben für das Restaurant hatte, das ausgenutzt werden wollte. Neu für mich war diesmal ein kleiner Spieß mit gegrilltem Aal und Schnecken auf Linsen. Der Hauptgang eröffnete dann eine neue Dimension von Königin-Pasteten, die nach Großmutters Rezept des schon seit 4 Generationen in Familienbesitz befindlichen Restaurants zubereitet waren. Den Abend eines wiederum schönen Urlaubstages beschließe ich wieder in der Writer's-Bar, wo ich bei dezenter Piano-Musik, Tee und einem guten Whisky schreibend den Tag gemütlich ausklingen lasse. Donnerstag, 29. Oktober 2009 Abends Weiterflug mit der neuen A380 nach Sydney und von dort aus weiter mit Air-New-Zealand nach Auckland. Tatsächlich hatte ich es heute mit dem Wetter wesentlich besser getroffen. Als ich um 8Uhr aus dem Fenster sah, strahlender Sonnenschein. Angenehmerweise konnte ich im Hotel einen Late-Checkout um 16 Uhr wahrnehmen, sodaß Kofferpacken und ähnliche zeitraubende Arbeiten von mir auch sogleich auf den Nachmittag verschoben wurden. Nach dem Frühstück ging es dann mit dem HiPPO-Bus vom Hotel zunächst zur Suntec-City-Mall und dort dann entlang der Heritage Tour durch die von den einzelnen Ethnien geprägten Stadtteile wie Little India und China-Town. Diese Stadtteile, die ihre Wurzeln noch in der Kolonialgeschichte Singapurs haben, bieten mit ihren niedrigen Bauten, engen Gassen und kleinen Märkten einen deutlichen Kontrast zum Business-District, der mit seinen Wolkenkratzern ein ganz anderes Bild bietet. Auf der Rundfahrt erfuhren wir dann auch einiges über die ökonomische Situation in Singapur. Einerseits gibt es mehr Arbeit als Arbeitssuchende, weshalb auch viele Malayen und auch Chinesen nach Singapur gehen, um dort zu arbeiten. Auf der anderen Seite ist das Leben in Singapur aber auch sehr kostspielig. Hier versucht zwar die Regierung über Public-Housings einen öffentlichen und bezahlbaren Wohnungsbau voranzutreiben, auf der anderen Seite können aber die Preise für eine der Penthouse-Wohnungen in den großen Glastürmen, zugegeben dann auch gleich mehrere hundert Quadratmeter, teilweise 8-stellige US-Dollar-Beträge erzielen. Unter einer Million US$ redet man bei den privat gebauten Wohnungen eigentlich überhaupt nicht. So gibt es auch hier, wie überall, Licht- und Schattenseiten einer aufblühenden und wachsenden Gesellschaft. Nach der Heritage-Tour ging es für mich dann zunächst zum Singapore-Flyer, dem - zwar nicht (mehr) größten, aber doch sehr großen - XXXL-Riesenrad, das einen in rund 30 Minuten bis auf 167m Höhe hinauf- und wieder hinunter befördert. Bei diesem Riesenrad handelt es sich auch nicht um Gondeln, die immer nach unten hängen, sondern um Zylinder, die in einer statischen Aufhängung immer außem vom Riesenrad verbleiben und bei denen durch geeignetes Mitdrehen dafür gesorgt wird, daß der Boden auch immer unten bleibt. Von dem Riesenrad aus blickt man dann auf große Neubau-Areale, die vor nicht allzu langer Zeit noch Wasser und kein Land waren und kontinuierlich durch Aufschüttung dem Meer abgetrotzt werden. Dort entstehen dann weitere Hochhäuser, Hotels und Geschäfts-Komplexe um dem Wachstum dieser Wirtschaftsmetropole folgen zu können. Interessant ist auch ein Fußballfeld, das schwimmend im Fluß auf einer art Floß gelegen ist und nur die Tribünen befinden sich auf Land, das allerdings selbst zu Raffles' Zeiten auch noch Meer war. Denn damals lag das Rafffles Hotel an der Beach-Road, die, wie der Name schon sagt, die Grenze zum Strand und Wasser markierte. Nach der Fahrt mit dem Flyer war es dann auch an der Zeit, langsam wieder zu Suntec-City zurückzukehren, um dort die gestern abgebrochenen Enten-Fahrt erneut anzutreten. Zwar hatte es sich zwischenzeitlich wieder einigermaßen drohend zugezogen, doch es sollte trocken bleiben und die Fahrt mit dem aus alten amerikanischen Zweite-Weltkriegsbeständen stammenden Amphibienfahrzeug ging lost. Mitten beim Überqueren des Raffles-Boulevard versagte der Motor dann erst einmal den Dienst, was auf der Kreuzung ein wirklich gut gewählter Zeitpunkt war. Aber unser Fahrer sorgte erst einmal mit Anlassers Hilfe dafür, daß wir den Kreuzungsbereich räumten und danach kamen dann Schraubenzieher und Zange gekonnt zum Einsatz. Die restliche Fahrt verlief dann ohne weiteren technischen Zwischenfälle. Während der ersten Hälfte der Fahrt ging es landwärts zunächst durch den Business-District, bevor wir auf einem etwas anderen Weg als am Morgen mit der Heritage-Tour durch Little-India fuhren. Die zweite Hälfte wird dann wasserseitig ausgeführt, wo es auf dem Fluß vorbei am Singapore-Flyer bis zum Fullerton-Hotel und dem wie eine Durian (das ist die Frucht, die in Südostasien gerne gegessen, aber nirgendwo gerne gerochen wird) aussehenden Theater von Singapur, der Esplanade. Nach dem Amphibien-Ausflug fuhr ich dann mit dem HiPPO-Bus auf der City-Tour noch einmal etwas durch die Stadt, bevor ich dann am Raffles-Hotel kurz nach 15Uhr ausstieg. Der Koffer war schnell gepackt und auch der Check-Out verlief zügig, so blieb dann noch Zeit, einen Abschieds-Singapore-Sling zu trinken, bevor ich um 17Uhr zum Flughafen gefahren gewurde. Die Fahrt mit dem Hotel-Bentley, der auch mit zwei Hotel-Standern ausgestattet war, hatte schon etwas. Am Flughafen angekommen dauerte der Check-In im neuen Terminal 3 nur wenige Minuten und kurze Zeit später saß ich schon im Private Room der Silver Kris Lounge von Singapore Airlines. Für den Flug nach Sydney, den ich mit der neuen A380 unternehmen wollte, hatte ich mir die Suites-Kategorie gegönnt, bei der man erstmals auch in den Genuß eines echten Bettes im Flugzeug kommt. Wenn man eine A380 alleine ohne geeigneten Größenvergleich sieht, erscheint diese gar nicht so groß. Hat man aber dann einen Boeing 747 Jumbo-Jet daneben stehen, erkennt man doch, die gewaltige Größe dieses neuen Flugzeugs. Nach einem Spielfilm und einem sehr guten Abendessen ließ ich mir die Suite zum Schlafzimmer umbauen und konnte noch ein paar Stunden hervorragend schlafen, bevor ich am Morgen gegen 740Uhr Ortzszeit in Sydney landete. So ein normales flaches Bett bietet im Vergleich zu einem ausgefahrenen Sitz dann doch noch einmal deutlich mehr Komfort. |