Mittwoch, 7. März 2012 Nach dem Frühstück Weiterfahrt entlang der Pazifikküste nach Paracas. Der Ort war der Mittelpunkt einer Prä-Inkakultur, die wegen ihrer einmalig schön gewebten Tetilien berühmmt ist. Unterwegss besichtigen Sie die Tempelstadt Pachacamac. Bis zur ankuft der Spanier war diese Kultstätte das wichtigste Heiligtum an der peruanischen Küste. Pachacamac war vermutlich schon lange vor der Inkazeit ein Wallfahrtsort, der Pilger von weither anzog, die das berühmte Orakel um Rat fragen wollten. Erbaut Jahrhonderte vo den Inkas, ist Pachacama bekannt für seine großartigen pyramidenfürmigen Tempel und Fresken, mit denen die lehmsteinernen Wände verziert sind. Abendessen und Übernachtung im Hotel La Hacienda Bahia Paracas. Die Fahrt nach Paracas, unserem ersten Zwischenstop auf dem gut 1.000km langen Weg bis nach Arequipa führte an der Pazifik-Küste entlang, die bis auf wenige Stellen, wo Flüße aus den Anden in den Pazifik münden eine trockene Wüste ist. Durch die besonderen klimatischen Bedingungen hier an der Küste und den kalten Humboldt-Strom ist um diese Jahreszeit, so wie in insgesamt über der Hälfte des Jahres starker Nebel an der Küste vorhanden. Regnen tut es in dieser Zeit jedoch überhaupt nicht, nur tiefe Nebelschwaden ziehen vom Ozean her aufs Land. Nach rund 20km Fahrt erreichten wir eines der bedeutendsten Heiligtümer der peruanischen Kulturen, Pachacamac.Dieser Ort bildete lange Zeit ein bedeutendes Pilgerziel speziell für die nach dem Ort benannte Pachacamac-Kultur. Die Bedeutung des Ortes ist vielleicht mit dem heutigen Mekka zu vergleichen, das eigentlich ein Muß für jeden Moslem ist. So mußte auch jeder Peruaner einmal in seinem Leben das Orakel von Pachacamac aufsuchen. Die Anlage war sehr großräumig und wurde im Verlauf ihrer Geschichte mehrfach erweitert. Mit vielen Heiligtümern, Gästehäusern, Geschäften und anderen öffentlichen Gebäuden entstand eine riesige Anlage in derem Zentrum der Sonnentempel alles überragte. Dort saßen die Priester und interpretierten das Orakel, wenn sie den Hilfesuchenden Pilgern auf ihre Fragen antworteten.. Leider war der Nebel heute morgen recht dicht, sodaß wir das Meer vom Sonnentelmpel aus mehr erahnen als shen konnten. Danach fuhren wir dann weiter bis nach Paracas, wo wir in einem sehr schönen Hotel, direkt am Strand übernachteten. |
Donnerstag, 8. März 2012 Nach dem Frühstück geht es mit dem Schnellboot zu den Ballestas-Inseln. Diese Inseln sind mit Pelikanen, Kormoranen, Tölpeln und Pinguinen bevölkert und werden auch die "kleinen Galapagos-Inseln" genannt. Nach dem Besuch fahren Sie weiter über Ica nach Nazca. In Ica besuchen Sie das Regionalmuseum. Das Museum zeigt die Geschichte der Gegend, besonders die der hier herrschenden Paracas- und Nazca-Kulturen, von der Antike bis zum Beginn des Kolonialismus. Die Ausstellung umfasst eine vielseitige Sammlung gut erhaltener Stoffe mit Tiermotiven und Fabelwesen sowie sehenswerte Keramiken. Am beeindruckendsten sind jedoch die Mumien und Beuteköpfe oder die bedeutende Sammlung an Knotenschnüren der Inka-Epoche. Anschließend fahren Sie in die 5km entfernte Oase Huacachina, die von gigantischen Sanddünen umschlossen ist und mit ihren Gebäuden einen Flug über die sagenumwobenen Linien von Nazca erleben können (optional ca. 90US$). Übernachtung im Hotel Majoro. Da heute einiges auf dem Programm stand, ging es bereits um 730Uhr mit dem Bus los. Nach einer etwas chaotischen, aber von sehr viel hilfsbereiten Leuten begleiteten Suche nach dem richtigen Anleger für den Start unserer 2-stündigen Bootstour starteten wir um viertel nach Acht mit einem kleinen Boot von einem Hotel in Paracas. Zuerst ging es zu der Scharrfigur oder Geoglyphe, die als Kandelaber bezeichnet wird und ca. 70cm tief tief in den Boden eingescharrt ist. In ihrer Art ist es eine zwar ähnliche, technisch jedoch ganz anders hergestellte Figur als die sogenannten Nasca-Linien, die wir später am Tag noch besichtigen werden. Ob es dennoch einen Zusammenhang gibt und diese Figur zeitlich mit den Nasca-Linien korreliert oder später zu datieren ist, wird in Forschrekreisen zwiespältig diskutiert. Auch Inhalt und Bedeutung werden ebenso unterschiedlich diskutiert wie die Urheberschaft, die einheimischen Hochkulturen oder auch Außerirdischen zugeschrieben werden. Nachdem wir uns unser eigenes Bild von den Figuren machen konnten und die wesentlichen Thesen zu Ursprung und Sinn gehört hatten, ging es mit dem Boot in rund 20-minütiger Fahrt zu den Ballestas Inseln; einer kleinen Gruppe, bizarr geformter Inseln mit Unterspülungen, durch die man mit dem Boot fahren konnte. Früher wurde hier auf den Inseln Guano gewonnen, dessen Export für diese Region eine wichtige und bedeutsame Einkommensquelle war. Heute zeugen noch kleine Mauern davon, wie man versuchte, das Abrutschen der Vogel-Hinterlassenschaften zu verhindern, sodaß der wertvolle Dünger möglichst vollständig gesammelt werden konnte. Auf den Felsen konnten wir unzählige Vögel verschiedenster Arten betrachten, die in teilweise großen Schwärmen zum Fischfang von den Klippen starteten. Während die Vögel die Klippen und Steilhänge bevölkerten, waren in den vom Meer ausgewaschenen Höhlen und Durchbrüchen unzählige Seelöwen zu beobachten. Da im Januar und Februar die Hauptzeit für den Nachwuchs ist, konnten wir auch sehr viele kleine Seelöwen beobachten, die in ihren ersten Lebenswochen das Schwimmen beigebracht bekamen. Nach gut zwei Stunden Bootsfahrt ging es dann mit dem Bus weiter in den Hauptort der nächsten Provinz, Ica. Dort in einem kleinen aber sehr interessanten Museum waren neben Keramik auch diverse Textilien der hier ansässigen Paracas- und Nasca-Kulturen zu sehen. Ebenso waren Mumien und Schädel ausgestellt, die hier vor Ort gefunden worden waren. Bei den Schädeln war es sehr interessant zu sehen, wie man in der damaligen Zeit schon offensichtlich erfolgreich - die Patienten hatten aufgrund der verheilten Knochenstrukturen die Operation mehrere Jahre überlebt - Schädelöffnungen, sogenannte Trepanationen durchgeführt hatte. Auch ein etwas befremdlich wirkender Modetrend in besseren Kreisen war zu beobachten, Schädel-Deformationen. Damit man nicht so wie der Rest der Bevölkerung aussah wurde bereits bei Säuglingen durch fixieren und festbinden des Schädels eine langgezogene und etwas an Since-Fiction erinnernde Schädel-Deformation hervorgerufen, die in Ihrer Folge dann auch zu chronischen Kopfschmerzen mit der Notwendigkeit einer Entlastungsbohrung im Schädel führte. Zum Glück haben sich nicht allte Modetrends erhalten. Nach dem Museumsbesuch machten wir noch kurz Halt in einem Supermarkt, um uns mit einem kleinen Mittagsimbis einzudecken, den wir dann in einer kleinen Oase bei einem ehemaligen Franziskaner-Kloster einnehmen wollten. Überhaupt ist nahezu die gesamte Küstenregion Perus von Wüste geprägt, die bis an den Pazifik reicht. Nur vereinelte Quellen und Flußtäler, die aus den Hoch-Regionen des Landes das Wasser in den Ozean bringen, sorgen für kleine Grünstreifen, die das sonst öde und trockene Land durchschneiden. Nach dem kleinen Picknick ging es dann etwas weiter im Landesinneren nach Nasca, wo auf einer großen Ebene, die durch besondere geologische Eigenschaften geprägt ist, die sogenannten Nasca-Linien zu betrachten sind. Die wohl bedeutendsten Forschungen zu diesen Figuren wurden von einer Deutschen, Maria Reische durchgeführt. Die 1903 geborene Mathematikerin widmete einen Großteil ihres Lebens der Erforschung der vielen Tausend Linien, die auf der Ebene um Nasca schon seit Jahrhunderten unverändert erhalten sind und die seit 1994 zum UNESCO-Weltkulturerbe zählen. Von einem eigens zu diesem Zweck erbauten Aussichtsturm konnten wir zwei dieser Figuren sehr gut betrachten. Ein Rundflug über die Figuren ließ sich nicht organisiernen, da auch nur einige der Gesellschaften, die diese Flüge anbieten, vertrauenswürdiges und gut gewartetes Fluggerät verwenden. Die geologische Besonderheit bei diesen Figuren ist, daß sie zunächst darauf basieren, daß auf einem hellen, mit Salz und Salpeter versetztem Lehm und vormals Meeresgrund eine Schicht kleineren vulkanischem, aus dem Hochland stammenden und durch Schlammlawinen hierher transportierten dunklen, fast schwarzen Gerölls liegt. Die Figuren wurden nun durch leichtes, nur wenige Zentimeter tiefes abtragen der oberen, dunklen Schicht hervorgehoben, wobei die Linien dann hell gegenüber ihrer Umgebung hervortreten. Der hohe Salpeter und Salz-Gehalt des darunter liegenden hellen Lehms führt nun in Verbindung mit der durch den häfigen Nebel bedingten Feuchtigkeit dazu, daß die oberen dunkeln Steine quasi eingebacken werden. Durch die Festigkeit des Bodens fehlt auch feiner Sand, sodaß die Figuren weder zuwehen oder durch Erosion zerstört werden können. So ist es auch zu erklären, daß diese Figuren die vielen Hundert Jahre seit ihrer Entstehung haben überstehen können. Auch wenn die Deutungen Erich von Dänikens von Außerirdischen, für die diese Linien so etwas wie Landemarkierungen sind und die Interpretation größerer rechteckiger Flächen als Landebahn spektakulärer sind, ist wohl die Interpretation von Maria Reische über von Menschen der Nasca-Kultur geschaffenen Figuren plausibler und wahrscheinlicher. Aber auch hier ist bis heute noch unklar, welche Bedeutung die einzelnen Figuren für die Menschen der damaligen Zeit hatten. Immerhin spricht einiges dafür, daß zumindest ein Großteil dieser Figuren auch eine astronomische Bedeutung hat, denn Zusammenhängen mit den Bahnen von Sonne, Mond und Sternen sind klar zu erkennen. Nach der Besichtigung der Nasca-Figuren ging es dann noch wenige Kilometer, teils über unbefestigte Piste zu unserem Hotel, einer alten Hazienda, die inmitten vieler Felder unser Quartier für die kommende Nacht sein sollte. |
Freitag, 9. März 2012 Nach dem Frühstück Fahrt nach Chauchilla. Die Grabstätten inmitten der erbarmungslosen Wüste beherbergen eine Ansammlung von Sonnengebleichten Knochen und Schädeln, unzählige Tonscherben sowie einige Mumien. Durch die extreme Trockenheit sind die Mumien un Skelette, die der Präinkazeit zugeordnet werden, sehr gut erhalten (dennoch wurde leider viel bei den letzten Erdbeben zerstört). In der Nähe befinden sich Aquäduktee aus der Zeit der Nazca-Kultur. Anschließend geht es entlang der Küste weiter nach Arequipa. Mittagessen in einem lokalen Restaurant unterwegs. Nach der Ankunft in Arequipa Transpfer zum Hotel. Arequipa wird wegen der fabelhaften Kolonialbauten aus weißen Tufftein die "weiße Stadt" genannt. Außerdem liegt diese Oasenstadt zwischen Kütse und Hochland besonders schön, umgeben von den pittoresken Vulkankegeln des Misti, des Chachani und des Picchu Picchu. Übernachtung im Hotel Sonesta Posada del Inka direkt an der Plaza de Armas gelegen. Der heutige Tag stand unter dem Zeichen einer langen Busfahrt, denn die fast 600km bis zum 2.300m hoch gelegenen Arequipa wollen mit einem nicht sonderlich üppig motorisiertem Bus auf einer kurvenreichten Strecke erst einmal bewältigt werden. Doch bevor wir den Hauptteil der Strecke in Angriff nahmen, ging es zunächst noch einmal zu dem Gräberfeld bei Chauchilla in der Nähe von Nazca. Die Abfahrt war bereits um 7Uhr, um möglichst viel vom Tageslicht ausnutzen zu können. Bei den Grabstätten von Chauchilla handelt es sich um einige wieder freigelegte Gräber, in denen neben den Mumien auch diverse Grabbeigaben aus Keramik und Textilien gefunden wurden. Heute sind einige der ummauerten Gräber wieder freigelegt und überdacht. Die Mumien sitzen immer noch in ihrer typischen embryonalen Hockstellung in den Gräbern und sind von den gefundenen Grabbeigaben, so sie nicht in Museen verbracht wurden, umgeben. Interessant und auffällig an den Mumien ist der meist noch sehr gute Erhaltungszustand der Haare, während die Schädel selbst nur noch aus ausgelbleichte Knochenresten bestehen. Unterwegs passierten wir auch einen Grabenbruch, der von einem relativ schmalen Riß vor dem letzten größeren Erdbeben nun auf eine stattliche Breite angewachsen war. Dieser Grabenbruch zieht sich über eine Länge von über 100km hin und mündet in der Nähe von Puerto de Lomas in den Pazifik. Es folgt auf der Panamericana Sur eine längere Fahrt entlang der Küste, die teilweise sehr steil abfällt, sodaß wir mit dem Bus zwischen den einzelnen grünen Flußtälern immer zumindest bis auf halber Höhe auf die Dünen hinauf fahren mußten und wieder hinunter. Mit kleineren Zwischenstops zum Fotografieren und Beine-Vertreten lockerten wir die Fahrt auf, bis wir am Nachmittag zu einer etwas verspäteten Mittagspause einkehrten, bevor wir die Küste endgültig für die Fahrt in das 2.300m hoch liegende Arequipa verlassen haben. Kurz nach 20Uhr haben wir dann das sehr schöne, direkt an der Plaza Mayor gelegene Hotel erreicht, in dem wir nun die kommenden zwei Nächte bleiben werden. |
Samstag, 10. März 2012 Arequipa wird wegen der fabelhaften Kolonialbauten aus weißem Tuffstein die "weiße Stadt" genannnt. Außerdem liegt diese Oasenstadt zwischen Küste und Hochland besonders schön, umgeben von den pittoresken Vulkankegeln des Misti, des Chachani und des Picchu Picchu. Sie erleben bei eienr Staddtrundfahrt die wiechtigsten Sehenswürdigkeiten von Arequipa. In Arequipa ist der spanische Einfluss auf die Architektur besonders stark zu spüren, wovon wunderschöne Bauten aus dieser Zeit, wie die Kathedrale und die Jesuitenkirche La Compañia, Zeugnis ablegen. Das bedeutendste Beispiel der kolonialen Architektur des 16. Jh. ist das Kloster Santa Catalina. Eine Führung im Kloster gestattet Ihnen einen Einblick in das strenge religiöse Leben dieser Zeit. Mittagessen in einer typischen Picantería "Sol de Mayo". Besuch des Museum Santuarios Andinos und Besuch der "Juanita", so taufte man die Mumie eines Inkamädchens, die im September 1995 in der Nähe des Ampato Gipfels gefunden wurde (vom 31.12.2011 bis 01.05.2012 wird die "Juanita" Mumie restauriert. Als Ersatz wird die "Sarita" Mumie ausgestellt.). Übernachtung. Heute morgen ging alles etwas gemütlicher los. Um 9Uhr trafen wir Edwin, unseren peruanischen, aus dem Hochland stammenden Führer, der uns nun bis Puno begleiten wird. Da heute nur wenige Punkte angefahren werden sollten und der Großteil unserer Stadtbesichtigung zu Fuß erfolgte, hatten wir einen kleineren Bus als bisher. Mit dem ging es zunächst nach Carmen Alto, einen kleinen, etwas höher gelegenen Vorort von Arequipa, von wo aus man einen sehr schönen Blick auf die umliegenden Vulkankegel des Misti, Chachani und Picchu Picchu hatte. Danach ging es zum Mirador de Yanahuara, einem kleinen Aussichtspunkt, mit einer sehr schönen, von den Franziskanern erbauten Kirche, die Johannes dem Täufer gewidmet ist. An dieser Kirche konnten wir den speziell hier für Arequipa typischen Baustiel bewundern. Die Fassanden vieler Kirchen werden hier nämlich aus weißem Tuffstein erbaut, der sich wegen seiner Weichheit sehr gut für die Verzierung mit großen Reliefs eignet. Mit dem Bus ging es dann weiter zum Kloster Santa Catalina, von dem ein kleinerer Teil auch noch heute von Dominikanerinnen bewohnt wird. Der weitaus größte Teil der riesigen Klosteranlage ist heute jedoch als Museum zugänglich und erlaubt einen interessanten Einblick in das frühere Klosterleben. Die Anlage hier inmitten von Arequipa ist eigenlicht nochmal eine kleine Stadt, mit kleinen verwinkelten Straßen und Gassen, an die Wirtschaftsräume, Klosterzellen, Gast- und auch Schulungsräume angrenzen. Denn in dem Kloster wurden nicht nur junge Mädchen als Novizinnen auf ihr späteres Klosterleben vorbereitet, sondern auch Mädchen und junge Frauen der gehobenen Gesellschaft für ihr späteres Leben ausgebildet. Bevor wir vor dem Mittagessen noch den Markt mit seinen bunten Ständen besuchten, führte der Weg an der Jesuitenkirche vorbei, die ebenfalls ein sehr schönes Beispiel kolonialer Architektur ist. In den angrenzenden Kreuzgängen sind heute kleine Geschäfte untergebracht, während die Kirche wieder von Jesuiten betrieben wird. Dies war nicht ununterbrochen so, denn nachdem die Jesuiten mit den Spaniern nach Peru gekommen waren, bauten sie dort neben ihrer Missionarstätigkeit auch Schulen auf und sorgten für eine breitere Bildung, was dem spanischen Eroberern überhaupt nicht gefiel. Daher wurden die Jesuiten 1678 per Gesetz aus dem Jahre 1674 des Landes verwiesen. Nur einzelne Mönche blieben im Hochland und Regenwald und führten dort fernab der Spanier ihre Mission fort. Das Mittagessen nahmen wir dann in einem sehr schönen Restaurant mit großem Garten ein, das am heutigen Tag unter anderem auch eine größere Hochzeitsgesellschaft bewirtete. Auch hier gab es wieder hervorragendes Essen, das wir uns gemütlich im Garten des Restaurants bei folkloristischer Live-Musik schmecken ließen. Nach dem Mittagessen ging es dann noch in ein weiteres Museum, um eine weitere Mumie zu besichtigen. Zuerst wurde in einem Film die recht aufwändige und spektakuläre Suche nach den Mumien in rund 6.000m Höhe beschrieben, bevor es durch die sehr dunkel beleuchtete Ausstellung ging. Neben den Grabbeigaben war die sogenannte "Sarita"-Mumie ausgestellt, da die normalerweise ausgestellte "Juanita"-Mumie momentan wegen Restaurierungsarbeiten aus der Ausstellung entfernt wurde. Wegen dreier ineinandergeschachtelter Vitrinen, von denen die innerste auf -21°C gekühlt wurde und einer fast nicht vorhandenen Beleuchtung, ließ sich allerdings nur sehr wenig von der Mumie erkennen. Den besten Eindruck vermittelten die großen und besser beleuchteten Fotografien an den Wänden, bei denen auch der gute Erhaltungszustand wesentlich besser zu erkennen war. |
Sonntag, 11. März 2012 Nach dem Frühstück fahren Sie durch verschiedene Landschaften der Höhenlage bis nach Chivay. Die Collaguas und Cabanas, Andenkulturen aus der zeit vor den Inkas mit einer hohen Entwicklung im Bereich der Landwirtschaft, konstruierten hier mehr als 8000 ha Terassenanlagen um eine Bewässerung zu ermöglichen und gleichzeitig die Bodenerosion zu verhindern. Nach mehr als 1400 Jahren sind diese Terassen auch heute noch voll funktionstüchtig und erlauben den Anbau von Kartoffeln, 32 Maissorten, 12 Sorten Haba, 54 Sorten Quinua und viele weitere Lebensmittel für die Bewohner der Region. Auf dem Weg zum Tal passieren Sie die Dürfer Yura, Pampa de Arrieros, Pampa Cañahuas (wo sich das Vicuña Reservat Aguada Blanca befindet), Vizcachani und Tojra, wo sich wegen der vielen Teiche rund um das Jahr verschiedene Zugvögel aufhalten. Danach führt Sie die Reise weiter nach Cuccura und Patapampa. Von hier aus genießen Sie einen gradiosen Ausblick auf die Chila Bergkette, die Vulkane: Mismi (5597 m), Misti (5825 m), Chachani (6075 m) und die Gletscher: Ampato (6288 m), Sabancaya (5976 m) und Hualca Hualca (6288 m). Eine Vielzahl merkwürdiger kleiner Steinhaufen ziert den Wegesrand. Es handelt sich um so genannte Apachetas, die von den Einheimischen nach altem Glauben als Gabe an die Apus, die Berge, errichtet werden. Um die Mittagszeit erreichen Sie schließlich Chivay, den Hauptort des Colca Tals. Gemeinsames Mittagessen. Anschließend besteht die Möglichkeit, die Thermalbäder von La Calera zu besuchen. Übernachtung im Colca Lodge. Heute steht unser höchster Paß auf dem Programm. Während das knapp 2.400m hoch gelegene Arequipa noch zur Küstenregion gehört, begeben wir uns heute nun in das Hochland, das hier auf einer Höhe beginnt, bei der in Deutschland schon die Berge zu Ende sind. Auf kurvenreicher Straße und manchmal mit sehr sehr langsamen LKW vor uns geht es nun stetig bergauf. Da es in den vergangenen Monaten überdurchschnittlich geregnet hatte, waren die Flüße noch gut gefüllt und die Hochebenen durch die wir fuhren größtenteils grün. Links und rechts der Straße erhoben sich die schneebedeckten Kegel der Vulkane. Drei davon kannten wir schon von Arequipa her, weitere kamen hinzu. Unterwegs waren auch viele Herden von Lamas und Alpacas zu sehen. Auch Vicunas mit ihrer ganz besonders feinen Wolle, die unter besonderem Naturschutz stehen und nur von einigen einheimsichen Stämmen geschoren werden dürfen, waren zu sehen. Zum Schutz dieser zeitweise schon vom Aussterben bedrohten Art dürfen Textilien aus Vicuna-Wolle nur mit einem speziellen Zertifikat verkauft und ausgeführt werden. Auf der Fahrt löste ein grandioser Ausblick den nächsten ab. Unseren höchsten Punkt erreichten wir bei etwas über 4.890m. Hier auf dem Paß waren auch unzählige kleine Steinhaufen zu sehen, die von den einheimischen in alter Tradition hier den Berggöttern, den sogenannten Apus gestiftet werden. Hier auf fast 5.000m mußten wir uns dann auch recht langsam bewegen, denn die Luft ist in dieser Höhe doch merklich dünner. Aber Edwin unser Reiseführer, der selbst aus dem Hochland stammt hat uns empfohlen, mit Kokablättern in Bonbons oder zum direkten Kauen der Höhenkrankheit vorzubeugen. Durch die Wirkstoffe in den Kokablättern wird zum einen der Kreislauf angeregt und zum anderen das Blut verdünnt, sodaß eine deutlich bessere Sauerstoffversorgung des Organismus gegeben ist. Gleichzeitig wurden wir aber auch darauf hingewiesen, daß wir diese hier völlig frei und legal erhältlichen Koka-Blätter und Bonbons nicht mit nach Deutschland eingeführt werden dürfen, da diese bei uns unter die BTM-Regelungen fallen. Trotzdem hat uns unterwegs eine Tasse Koka-Tee gut geschmeckt. Nachdem wir vom Paß aufgebrochen sind, ging es auf ebeson kurvenreicher Straße wieder rund 1.500m nach unten in das Colca-Tal hinein, dessen Ende wir vorgestern schon auf unserer Fahrt nach Arequipa kurz vor unserer Mittagspause durchquert hatten. Hier auf rund 3.400m Höhe liegt unser Hotel, die Colca-Lodge. Eine sehr schöne etwas außerhalb, direkt am Fluß gelegene Anlage mit kleinen Bungalows und einem sehr schönen Spa und Thermalquellen. Nach der Ankunft am Mittag gab es zunächst im Hotel Mittagessen, bevor der Rest vom Tag zur freien Verfügung stand. Ich gönnte mir daraufhin einen Spa-Aufenthalt mit einer Hot-Stone-Massage. Als ich mich zunächst in den Thermal-Pool begeben hatte, mußte ich diesen wegen des abrupt einsetzenden und etwas schmerzhaften Hagelschauers schon nach wenigen Minuten wieder beenden. Ansonsten war aber der Nachmittag sehr entspannend. Mittlerweile ist es schon wieder 19Uhr und wir sitzen neben dem Kamin an der Bar und genießen einen Pisco-Sour als Aperitiv. |