Dienstag, 11. Februar 2014 Am Vormittag Fahrt nach Sigiriya (UNESCO Weltkulturerbe). Stolz thront die Burg in beeindruckender Kulisse auf einem 200m hohen Felsen. Im 5. Jhrdt. wurde hier auf Wunsch des Königs Kassapal eine weitläufige Anlage auf, in und um den bizarr aufragenden Berg gebaut. So wurden unter überhängenden Felsen Empfangshallen errichtet oder exponiert liegende Felsbrocken zu Wachttürmen umgebut. Besonders die Fresken, die die Westfront schmücken, verhalfen Sigiriya zu seiner Berühmtheit. Ihren guten Zustand verdanken sie der angewandten Maltechnik. Abendessen und Übernachtung im Greenparadise Resort. Um 8Uhr ging es zunächst wieder auf der Route, auf der wir gestern von Anuradhapura gekommen waren, zurück bis Moragaswewa, wo wir nun aber in Richtung Süden nach Sigiriya abbogen. Am See machten wir kurz bei einer neu errichteten großen Buddha-Statue einen kurzen Fotostop. Nach rund einer Stunde Fahrzeit stiegen wir auf der Moragaswewa-Illukwewa-Road (B294) aus und liefen durch die abwechslungsreiche und schöne Berglandschaft auf der wenig befahrenen Straße zu Fuß. Nach einiger Zeit traf ein Mopedfahrer auf unsere Gruppe und sprach mit Ranjid, mit dem er offenbar verabredet war. Es handelte sich um einen Bauern aus einem nahegelegenen Dorf, den wir nun besuchen wollten, um etwas über die Landwirtschaft Sri Lankas zu erfahren. Die restliche Strecke bis zum Bauernhof legten wir wieder mit dem Bus zurück und gegenüber von dem Hof war gerade ein Schulklasse in ihren weißen Uniformen mit praktischem Unterricht in der Gartenarbeit beschäftigt. Und die Schüler legten sich mächtig ins Zeug, um den gerade eingetroffenen Touristen zu zeigen, wie gut sie bereits das Handwerk beherrschen. Zuerst wurde uns gezeigt, wie man die Wurzeln des Maniok erntet und zubereitet. Auch das Zerkleinern von Nüssen im großen Holz-Mörser wurde uns vorgestellt. Während nun die geschälten Maniok-Wurzeln kochen mußten, machten wir einen Rundgang durch das Dorf und die umliegenden Felder und erfuhren einiges über die Pflanzenvielfalt und deren Anwendungsgebiete. Immerhin sind 80% der in Sri Lanka wachsenden Pflanzen medizinisch wirksam, wie uns Ranjid erzählte.
Das Essen wurde dann auf Palmblättern serviert und es gab zu dem Maniok auch eine aus Zwiebeln, Chili und allerlei weiteren Gewürzen zubereitete Paste, die man zum Maniok aß. Zum Schluß gab es dann noch frische Kokosnuß, die sehr erfrischend und durstlöschend war. Eine schöne und nicht im Programm enthaltene Bereicherung unserer Rundreise.
Nachdem wir nun gestärkt waren, ging es weiter nach Sigirya, wo eine kleine Bergtour auf uns wartete, denn der 200m aus der Ebene aufragende Felsen kann nur zu Fuß erklommen werden. Vom Parkplatz aus ging es zunächst durch die königlichen Gärten immer dem Felsen vor unseren Augen. Am Fuß des Felsens waren dann auch schon die ersten Einsiedler-Höhlen zu sehen, in die sich Mönche zurückgezogen hatten. Ab hier ging es dann über viele Treppenstufen zunächst bis auf die halbe Höhe des Felsens, wo über eiserne Wendeltreppe zu den berühmten Wolkenmädchen führt, die im 5. Jh. an die Wände gemalt wurden. Die Farben der Zeichnungen sind nach über 1500 Jahren immer noch leuchtend und lassen erahnen, wie die ursprünglich rund 500 Porträts, von denen heute noch 22 vorhanden sind, gewirkt haben müssen.
Bei den dargestellten, barbusigen Frauen, handelt es sich wohl um Apsaras, die in der hinduistischen Tradition die Götter unterhalten. Der weitere Aufstieg führt nun zunächst entlang der sogenannten "Spiegelgalerie", einer verputzten Wand, die früher auf hochglanz poliert war und so wie ein Spiegel wirkte.
Auf dem Felsen oben angekommen begrüßten uns wieder einige Affen und wir waren froh, ein wenig verschnaufen und uns vom frisch wehenden Wind kühlen lassen zu können. Nachdem man zwischen zwei großen Löwenpranken die Löwenterasse erreicht hat, geht das letzte Stück zum Palastkomplex dann noch einmal über eng an den fast senkrecht aufsteigenden Felsen angebaute und gut gesicherte Eisentreppen nach oben.
Die Anstrengung wird am obersten Punkt angekommen durch einen phantastischen Rundumblick über die umgebende Landschaft belohnt. Auch die Parkanlagen, durch die wir zum Felsen gelangt sind, lassen sich aus der Vogelperspektive gut betrachten. Auf dem Abstieg besuchten wir dann auch noch die Cobra-Höhle, deren Name von den Felsen über ihr herrührt, die an eine aufgerichtete Cobra-Schlange erinnern. Hier konnten wir auch an einigen Felsen noch sehen, wie die alten Wege, die definitiv nur etwas für Schwindelfreie waren, am schwarzen Fels entlang führten. Nachdem wir dann unser Hotel auf einem etwas holprigen Feldweg, den wir fuhren, weil das neu erbaute Green Paradise Resort zum ersten mal von unserer Buscrew angefuhren wurd, erreicht hatten, konnten wir dort zunächst den herrlichen Pool mit Poolbar zur Erfrischung nach dem schweißtreibenden Aufstieg nutzen. Am späteren Nachmittag trafen sich dann noch einige von uns, um einen Elefantenritt zu unternehmen. Aber anstatt, daß wir nun die kurze, ca. 5 km lange Straße zurück Richtung Sigiriya fuhren, ging es mit dem Bus nun zunächst nach Dambulla, um dort dann auf die Hauptstraße Richtung Sigiriya wieder zu nehmen. Ein Umweg von gut einer halben Stunde, der uns auf der Hinfahrt dann aber noch an einem schönen See vorbeiführte, wo wir auch einen kurzen Fotostop einlegten. Unterwegs hielten wir dann auch noch bei einem Händler, der Duriam-Früchte feilbot. Die Mitnahme dieser Früchte in Hotels, öffentliche Verkehrsmittel und andere vielfrequentierte Orte ist meist verboten, denn das angeblich wohlschmeckende Fruchtfleisch ist zumindest vom Geruch her mehr als gewöhnungsbedürftig. Aber einige von uns haben es probiert wobei der Verzehr zum Glück außerhalb des Busses an der Straße erfolgte. Kurz vor Sigiriya erreichten wir dann den Elefantenverleih, wo nach kurzer Wartezeit auch unsere vierbeinigen Transportgelegenheiten eintrafen. Über einen kleinen Turm kletterten wir in die Sitzkörbe auf dem Rücken der Elefanten, um in der späten Nachmittagssonne einen Rundkurs vor Sigiriya zu unternehmen. Schon kurz nach dem Start boten einige eifrige Händler Tüten mit Bananen an, die dann von den Elefanten gerne als Leckerli verzehrt wurden. Dank der Abendsonne gab es wunderbare Ausblicke auf den Felsen von Sigiriya, den wir vor wenigen Stunden noch erklommen hatten. Mit den Elefanten ging es dann bis zu einer Wasserstelle, wo die Elefanten mit ihren Passagieren dekorativ vor dem Felsen posierten, während einer der Mahuts mit den Kameras der Gäste schöne Erinnerungsfotos schoß.
Nach der Rückkehr an der Elefanten-Vermiet-Station freuten sich die Dickhäuter noch über die restlichen Bananen und ein paar Streicheleinheiten. Da Busfahrer in Sri Lanka anscheinend keine neuen, unbekannten Straßen fahren, ging es auch wieder über Dambulla zurück zum Hotel, wo noch ein hervoragendes Buffet zum Abendessen auf uns wartete. |