Donnerstag, 5. Mai 2016 Am Vormittag Treffen der Teilnehmer am Frankfurter Flughafen und zunächst Flug mit Lufthansa nach Athen. Weiterflug mit Olympic Airlines nach Chios und kurzer Transfer zum ****Hotel Erytha im Stranddorf Karfas an der Ostküste der Insel. Vier Übernachtungen auf Chios. Pünktlich um 7Uhr wurde ich zu Hause abgeholt. Mit zwei weiteren Reiseteilnehmerinnen ging es dann zum Flughafen, wo Wolfgang uns bereits in Halle B erwartete. Der Flug war pünktlich aber es hatte ein Gatewechsel stattgefunden, weshalb ein Mitglied unserer Gruppe uns hinterherreisen mußte. Hier muß man ein großen Lob dem Lufthansa-Mitarbeiter aussprechen, der sich um alles notwendingen Punkte für die Umbuchung kümmerte und auch noch einen Anschlußflug nach Chios organisierte. Zwischenzeitlich waren wir in Athen gelandet, hatten unser Gepäck entgegen genommen und sind dann zu einem ersten griechischen Willkommens-Essen nach Porto Rafti gefahren, einem kleinen Ort an der Ostküste Attikas. Dort erwartete und ein reichhaltiges insbesondere aus vielen Vorspeisen bestehendes Mittagsmenü. Und bei einem Glas Ouzo konnten wir in der Bucht von Porto Rafti uns auf die nächsten Tage in Griechenland einstellen. Am Nachmittag ging es dann wieder zurück zum Flughafen und mit Olympic-Air in einer ATR-Propeller-Maschine nach Chios. Der Flug dauerte ungefähr eine dreiviertel Stunde und so erreichen wir gegen 18:30Uhr unser Hotel, direkt am Hafen von Chios. Am Abend ging es dann zu Fuß in eine nahe gelegene Taverne, wo ebenfalls ein leckeres Essen auf uns wartete. Zwischenzeitlich war auch unsere Nachzüglerin angekommen, sodaß wir mit voller Teilnehmerzahl in unser Ausflugsprogramm am nächsten Tag starten konnten. |
Freitag, 6. Mai 2016 Eines der schönsten Klöster der griechischen Inselwelt werden Sie heute besuchen. An den schroffen Hängen des Marathovounos gelegen, birgt das Kloster Nea Moni reiche Kunstschätze. Meisterwerke byzantinischer Mosaikkunst gilt es in der Kirche zu bewundern, die Kaiser Konstantin IX anlässlich der Weissagung seiner Thronbesteigung errichten lies. Am Nachmittag Rundgang in der Chora in Chios Stadt mit dem Besuch des kleinen archäologischen Museums, das hauptsächlich Funde von der Insel zeigt. Am Vormittag ging es um 9:30Uhr mit dem Bus zu zwei Klöstern. Das erste liegt oben am Berg und umfaßt drei Höhlen, in denen Einsiedlermönche lebten. In einer dieser Höhlen konnten wir sehen, wie diese zu einer Kirche ausgebaut worden waren.
Im Tal darunter liegt das von diesen Einsiedlern gegründete Kloster Nea Moni. Dabei handelt es sich um eine sehr große Anlage, denn in der Anlage lebten früher bis zu 400 Mönche.
Vom Meer aus ist das Kloster nicht zu sehen, weshalb es gut vor den Überfällen von Seeräubern geschützt war, die in der Ägäis ihr Unwesen trieben. Besonders sehenswert sind im Kloster die teilweise noch gut erhaltenen Mosaiken, die verschiedene biblische Szenen wiedergeben.
Am Nachmittag wollten wir uns zu einem Stadtrundgang in Chios treffen. Dies mußte aber ausfallen, da wir das Sonntag-Programm vorziehen und um die Wanderung kürzen mußten. Die Ursache war ein Streik der griechischen Fähren, der am Montag beginnen sollte und somit unsere planmäßige Überfahrt nach Samos zunichte machte. Nun müssen wir schon am Sonntag Chios verlassen, um dem Streik zu entkommen. Da es aber auch am Sonntag keine Fähre von Chios nach Samos gab, haben wir unser Programm kurzentschlossen in Richtung Türkei ausgeweitet. Wir werden also am Sonntag-Morgen zunächst nach Cesme auf der türkischen Seite übersetzen und dann dort mit einem Bus bis nach Kusadasi fahren. Unterwegs wollen wir uns dann auch noch Ephesus und Milet ansehen. Also alles in allem eine Bereicherung unseres Programms. Somit fuhren wir dann heute Nachmittag um 15:30Uhr in Richtung Süden, wo auch der Mastixanbau liegt. Überhaupt ist der Süden der Insel im Gegensatz zum kargen Norden sehr fruchtbar und so sahen wir unterwegs auch Obstplantantagen und Olivenhaine neben den häufig anzutreffenden Mastix-Bäumen. Der Mastixbaum wächst ausschließlich auf Chios, Versuche den Baum auch auf anderen Inseln oder am Festland zu etablieren sind alle gescheitert. Nur auf Chios wird das Harz des Baums nach dem Austritt fest und kann dann geerntet werden. In allen anderen Gebieten härtet das Harz nicht aus und kann daher nicht genutzt werden. Pro Jahr werden rund 120t geerntet und vielfältig weiterverarbeitet. Neben der Verwendung in Kosmetikprodukten dient das Harz auch als Beimischung zu speziellen Klebern oder als Basis für einen Likör, an dessen Geschmack man sich aber erst einmal gewöhnen muß. Da war uns nach dem Essen (oder auch davor) der Ouzo doch lieber.
Ansonsten führte unsere Nachmittagsfahrt und noch in das kleine Dorf Pirgi, das für seine Kratzputz-Technik bekannt ist und dem Ort eine besondere Optik verleiht. Bei dieser Technik werden die Häuser zunächst mit einem schwarzen oder grauen Putz "grundiert" bevor eine dünne weiße Putzschicht aufgetragen wird, die dann teilweise wieder weggekrazt wird, was der Technik auch den Namen Kratzputz einbrachte. Die Muster sind meist geometrischer Art aber von Haus zu Haus wird immer mit anderen Ornamenten gearbeitet. Zum Schluß ging es dann noch in das kleine Örtchen Mesta, in dem wir noch etliche mittelalterliche Häuser aus Bruchstein sehen konnten. Auf einer wunderschönen Platia im Ort genossen wir dann noch griechischen Kaffee und Ouzo bevor wir wieder zum Hotel zurückkehrten..
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Samstag, 7. Mai 2016 Eine Rundfahrt im Norden der Insel führt zunächst in das pittoreske Fischerörtchen Vrontados, wo nach Aussage der Bewohner der Dichter Homer geboren sein soll (was sechs weitere Orte in Griechenland ebenfalls von sich behaupten). Wenige Meter ausserhalb des Dorfes sehen Sie den sogenannten Daskalopetra, den „Lehrfelsen“, wo sich angeblich die Schule Homers befand. Die Strasse führt weiter durch den kargen und felsigen Norden der Insel mit immer wieder atemberaubenden Ausblicken auf das Meer und das türkische Festland. Über Kardamyli und Volissos geht es zurück zum Hotel. Zuerst ging es mit dem Bus an der Küste Richtung Norden entlang. In Vontrados machten wir unseren ersten Stop und besuchten den "Lehrfelsen" des Homer, an dem Wolfgang und einiges über Homer und seine Werke, die Ilias und die Odysee erzählte. Danach ging es weiter in das kleine Fischerdörfchen Marmara, wo wir bei einem Morgen-Kaffee-Frappes am Hafen die Sonne und den Urlaub genossen. Jetzt hatten wir schon fast den nörlichsten Zipfel erreicht. Von Marmara ging es nur noch wenige Kilometer Richtung Norden, bevor wir westwärts bis zur Inselmitte fuhren, um dort dann durch das Inselinnere zunächst Richtung Süden und dann an die Westküste nach Volissos zu fahren, wo wir unsere Mittagspause in einer sehr schönen Taverne machten. Die Freundin unseres Busfahrers, die heute beim Ausflug mit dabei war, hatte uns dieses Lokal empfohlen, das von zwei jungen Schwestern geführt wurde, die uns ein sehr gutes Mittagessen servierten.
Letzte Station auf unserer Inselrundfahrt war Anavatos, ein heute verlassenes altes Bergdorf, das auf einem Granitfelsen liegt. Wir liefen hier auf alten Wegen durch die teilweise schon verfallenen Häuser und konnten erahnen, wie karg und schwer ein Leben in einem solchen Dorf früher gewesen sein mußte.
Am späten Nachmittag erreichten wir dann wieder Chios-Stadt, wo wir am Abend in einer der vielen um den Hafen gelegenen Tavernen aßen. |
Sonntag, 8. Mai 2016 Am Vormittag Gelegenheit zur Wanderung von Pirgi zur Bucht von Emporio (2 Stunden Gehzeit), hier ist die Mittagspause in einer Taverne am Meer vorgesehen. Am Nachmittag Weiterfahrt durch den Süden der Insel, der durch den Anbau von Mastix gekennzeichnet ist und wesentlich grüner als der Norden wirkt. Die beiden Dörfer Pirgi und Mesta sind kleine, verschachtelte Wehrdörfer, deren Häuser kunstvoll mit sogenanntem Kratzputz versehen sind. Das eigentlich für heute vorgesehene Programm hatten wir bis auf die Wanderung ja schon am Freitag absolviert. So fuhren wir um 8Uhr mit dem Bus zum Fähranleger, um dann mit einer Mini-Fähre (es paßt genau ein Auto darauf) die eine Stunde dauernde Überfahrt nach Cesme in der Türkei anzutreten. Die Grenzformalitäten liefen schnell und problemlos ab, sodaß wir bereits um 10Uhr in einem komfortablen Mercedes Sprinter saßen, der uns heute durch die Türkei fahren sollte. Unsere Reiseleiterin lebte in ihrer Jugend in Deutschland, sodaß sie sehr gutes Deutsch sprach. Zunächst ging von der Halbinsel auf der Cesme, der westlichste Punkt der Türkei liegt, ostwärts Richtung Izmir. Wir umfuhren Izmir, die mit über 4 Millionen Einwohnern drittgrößte Stadt der Türkei. Hinter Izmir ging es dann südlich bis Milet, das wir eine gute Stunde lang besichtigten. In seiner Blütezeit war Milet Heimat vieler bekannter Personen. Am bekanntesten dürfte wohl Thales sein, der in Milet geboren worden war. In dieser Zeit lag Milet auch noch wesentlich näher am Meer. Doch zunehmende Versandung durch den Mäander ließ den Ort immer weiter ins Landesinnere rücken.
Nachdem wir noch einen kleinen Imbis an der Ausgrabung genommen hatten, ging es wieder ein ganzes Stück zurück in Richtung Norden und dann westwärts nach Ephesus, einem absoluten Highlight. Da noch Nebensaison ist und sowieso der Türkei-Tourismus rückläufig ist, hatten wir Ephesus zwar nicht ganz für uns alleine, aber es war problemlos möglich Fotos ohne hunderte von Touristen schießen zu können.
Insgesamt verbrachten wir gut zwei Stunden in Ephesus, wo wir auch in den Genuß von frisch gepresstem Granatapfelsaft kamen, eine sehr erfrischende und nicht so süße Delikatesse.
Da das Schiff nach Samos erst um 20 Uhr (oder 19:30Uhr - da war man sich nicht so einig) fahren sollte, hatten wir in Kusadasi noch ein Abendessen eingeschoben. Auch wenn die türkische und griechische Küche sehr ähnlich sind, war unser Essen mit vielen verschiedenen Vorspeisen und einem leckeren Fleischspiel eine weitere Bereicherung unserer Reise. |