Dienstag, 11. Mai 2010 Im Laufe des Tages Transfer zum Hafen und Fährüberfahrt mit einer Fähre nach Kalymnos, der Insel der Schwammtaucher. Dort sind drei Übernachtungen im Hotel Kalydna Island, einer kleinen Bungalowanlage, vorgesehen. Die sehr ruhige Anlage liegt nur ca. 100 m vom Meer entfernt und verfügt über 64 Zimmer sowie eine sehr schöne Gartenanlage. Je nach Ankunftszeit Besuch der „Nymphengrotte“, die schönste der zahlreichen Höhlen, die es auf dieser Insel zu entdecken gibt. Hotel 11.-14. Mai: Kalydna Island Hotel - Kantouni - Kalymnos Den Vormittag konnten wir noch ganz gemütlich in Patmos verbringen, denn das Schiff, ein Katamaran, sollte erst um 1345Uhr von Patmos ablegen. So war ausreichend Zeit auszuschlafen, gemütlich zu frühstücken und Koffer zu packen, bevor noch ein kleiner letzter, individueller Rundgang durch Skala anstand. Bei einem Café Frappé im Kafeneion mit den blauen Polstern ließen wir die herrlichen Tage auf Patmos und Lipsi noch einmal Revue passieren, bevor wir kurz vor 13Uhr wieder beim Hotel zum Bustransfer verabredet waren. Allerdings liefen die meisten von uns zum Hafen und nur Wolfgang, Ralph und ich fuhren mit dem Koffern zum 300m entfernten Hafen. Zum Glück gab es auch hier eine kleine Taverne, von der aus wir hervorragend das Gepäck bewachen konnten. Mit rund 15Minuten Verspätung ging es ziemlich genau um 14Uhr Richtung Kalymnos. Vorbei an der Insel Lipsi, die wir vorgestern besucht hatten, machten wir noch einen kurzen Halt auf Leros, bevor es mit rund 30 Knoten (~58km/h) nach Kalymnos weiter ging. Die Fahr verbrachten wir achtern, wo es auch einige außen platzierte Sitzgelegenheiten gab. Traumhaftes Wetter, angenehme Temperaturen und erfrischender Fahrtwind machten die Überfahrt zu einem weiteren Highlight. In Kalymnos angekommen ging es mit dem Bus in gut 10 Minuten in den nahe gelegenen Ort Kantouni, wo unser Hotel Kalydna Island frisch renoviert auf uns wartetete. Während einige den restlichen Nachmittag nutzen, um mit Wolfgang zur kleinen, rund 120m über dem Ort gelegenen Kapelle zu wandern, nutzte ich die Zeit, die Umgebung ein wenig zu erkunden, eine nette Bucht mit einigen Tavernen für den abendlichen Ausklang zu finden und mich anschließend noch einmal kurz im Hotel-Pool zu erfrischen. Am Abend gingen wir in eine nahe gelegene Taverne, in der uns ein hervorragendes und abwechslungsreiches Abendessen serviert wurde. Der Ausklang, bei sternenklarem Himmel fand dann in der von mir am Nachmittag entdeckten Taverne "Rock&Blues" statt, wo wir auf der Terasse bei Meeresrauschen den Tag ausklingen ließen. |
Mittwoch, 12. Mai 2010 Am Vormittag Fahrt mit dem Bus nach Emporio im Norden der Insel. Immer an der Küste entlang schlängelt sich die Strasse mit gutem Blick auf die kleine vorgelagerte Insel Telentos. Eine zweistündige Wanderung führt von der Bucht von Arginontas hinüber zum Dorf Dassos in den fruchtbaren Osten der Insel, der von Zitronenhainen geprägt ist. Die Mittagspause ist in der kleinen und beschaulichen Bucht von Vathi vorgesehen, bevor es mit dem Bus nach Pothia, dem Hauptort der Insel geht. Bei einem Rundgang erleben Sie das geschäftige Treiben in der drittgrössten Stadt des Dodekanes. Dank vieler EU-Zuschüsse war aus dem von Wolfgang ursprünglich für heute vorgesehene Wanderweg zwischenzeitlich eine Autobahn geworden, die 6 Häuser (fast) an den Rest der Welt anbindet, denn der Highway endet rund 200m vor den Häusern, wohl bei der Gemeindegrenze. Und so hatte Wolfgang kurzfristig das Programm nach seiner Vorreise und die Reihenfolge der Tage geändert. Mit einem kleinen, gemütlichen Boot, das wir für uns alleine gechartert hatten, ging es vom kleinen Hafen Myrtees zunächst zur Insel Telendos, die nur durch einen schmalen Streifen Meer von Kalymnos getrennt ist. Diese Insel wird im Sommer gerne von Urlaubern aufgesucht, da sie sehr schöne Strände zu bieten hat. Ansonsten sind einige wenige Hotels und Tavernen auf der Insel vorhanden. Zu sehen gibt es neben der beeindruckenden Natur noch einige, aus frühchristlicher Zeit stammende Ruinen. Nach einem Rundgang und erfrischendem Kaffee (oder auch Mythos) ging es um 11Uhr weiter Richtung Norden in die Bucht von Arginonta und Skala, die wir in gemütlicher Bootsfahrt passierten. Der nächste Anleger war dann in Emporeios. Ein kleiner Rundgang führte uns zu einer Badeanalge aus frühristlicher Zeit, von der allerdings fast nichts mehr zu sehen war, da mittlerweile die niedrigen Ruinen schon wieder von Macchia überwuchert waren. Von einer kleinen Kapelle aus bot sich dann wieder ein typisches Panorama, mit dem unverschämt blauen Meer, den leuchtenden Felsen und dem in gleißenden Weiß und Blau gestrichenen Kirchturm. Das Mittagessen nahmen wir dann in "Harry's Paradise" ein. Einer in einem üppig blühenden Garten gelegenen Taverne, die gerade von einer australischen Gruppe besucht wurde und als Studio für Stilleben genutzt wurden. Nachdem wir unser Essen bestellt hatten, konnten wir sehen, wie individuell und ganz frisch im reichhaltig ausgestatteten Garten die Kräuter und Gewürze gepflückt wurden. Auch die Blüten, die den griechischen Salat zierten, waren ganz frisch gepflückt. Die Ruhe und angenehme Atmosphäre nutzen wir dann auch, um von Wolfgang aus seinen Pilgerbuch noch einige besinnliche Zitate und Gedichte zu hören. Da wir dann noch bis 15Uhr Zeit hatten, zu der unser Boot uns wieder nach Myrtees zurück bringen sollte, bot sich - ganz zufälligerweise - im Hafen noch die Gelegenheit, bei einem Glas Milch, wie es hier in Griechenland so Ouzo ist, die Wartezeit zu verkürzen. Zwichenzeitlich sitze ich nun wieder im "Rock&Blues" in der wunderschönen Bucht, bei einem Mythos und nutze den Internetzugang, um meinen Reisebericht wieder etwas zu aktualisieren. |
Donnerstag, 13. Mai 2010 Eine Bootsfahrt entlang der Küste steht heute auf Ihrem Reiseprogramm. Mit einem eigens für unsere Gruppe gecharterten Boot geht es entlang der zerklüfteten Küste von Kalymnos. In einer der traumhaften Buchten wird zur Mittagspause angelegt. Bei der Rückfahrt am Nachmittag tauchen Sie ein weiteres Mal in die spannende Welt der griechischen Philosophie ein. Heute Morgen ging es wieder um 9Uhr los, wobei sich die Abfahrt ein wenig verzögerte, da der Bus etwas später ankam. Auf unserem Weg von Koutani, wo unser Hotel liegt, nach Pothia in den Hafen von Kalymnos legten wir zunächst einen Stop bei der Ausgrabung der alten Basilika "Christou tis Jerusalim", die an der Stelle eines alten Apollon-Heiligtums errichtet war, ein. In den Resten der Apsis und des Chors ließen sich auch heute noch viele alte Spolien erkennen, die dem Vorgängertempel entnommen worden waren. Weiter führte uns die Fahrt zum orthodoxen Nonnen-Kloster des Hl. Savvas, direkt oberhalb von Pothia gelegen. Da wir heute mit einem kleinen Bus unterwegs waren, konnten wir diesen außerplanmäßigen Abstecher über enge, verwinkelte und steile Gassen hinauf unternehmen. Eine herrliche Aussicht auf die Bucht von Pothia und den Hafen von Kalymnos bietet sich von diesem wunderschönen Ort aus. Das Kloster selbst ist recht neu und nur bis zur Kirche zu besichtigen. Viele Bereiche sind für Besucher gesperrt und den hier lebenden Nonnen vorbehalten. Hinunter durch die engsten Gassen der Stadt, denn der Busfahrer wollte uns keinen Meter zu viel laufen lassen, ging es zu dem kleinen aber sehr schönen Archeologischen Museum, dessen Prunkstück eine noch vollständig erhaltene Bronze-Statue aus hellenistischer Zeit ist. Diese überdauerte - vermutlich nach einem Schiffsunglück - die letzten gut 2000 Jahre unter Wasser und fiel so den Recycling-Maßnahmen für Kupfer und Bronze der Antike und nachfolgender Zeitalter nicht zum Opfer. Gleich nebenan besuchten wir das Haus einer alteingesessenen und wohlhabenden Schwamm-Händler-Familie. Die Schwamm-Taucherei und besonders der Handel mit diesem Meeresgut begründete für etliche Familien hier auf Kalymnos großen Wohlstand. Es war interessant zu sehen, wie vor gut 100Jahren hier in Griechenland die besser gestellten Familien lebten und sich ihre Wohnungen einrichteten. Irgenwie muß damals schon das Wohnzimmer mehr ein Museum als ein wohlicher Raum gewesen sein. Am Hafen suchten wir dann noch einen echten Schwamm-Händler von heute auf, der uns über die verschiedenen Qualitäten und Eigenschaften der Schwämme berichtetes. Wolfgang hatte ihn auf seiner Vorreise in Vathi kennen gelernt, als er dort in seiner zweiten Rolle als Getränke-Großhändler die Taverne belieferten, die wir bald für unsere heutige Mittagspause aufsuchen sollten. Nach einem kleinen Kaffee oder Ouzo ging es dann auch mit dem Bus in rund 20 Minuten in die wunderschöne Bucht von Vathi. Die Landschaft erinnert mit dem lang und schmal in die Felsen eingeschnittenen Fjord ein wenig an Norwegen, während das blaue Wasser und die mediterane Vegetation dann doch zeigen, daß man in der Ägäis unterwegs ist. Nach einem leckeren Mittagessen gab es dann heute die zweite "Philosophiestunde". Heute zum Thema Platon und Aristoteles. Was unterscheidet Lehrer und Schüler, welche Staats-Entwürfe entwickeln sie unter welchen Leitideen und wie wirken diese über die Philosophen früherer Epochen bis in die Moderne. Ein interessanter Exkurs in angenehmer Athmosphäre. Mittlerweile sitze ich wieder in meiner Bucht von Gestern und schreibe die Tageserlebnisse zusammen. Da es sich zwischenzeitlich etwas eingetrübt und sogar etwas zu regnen begonnen hat, bin ich froh, daß wir den Bootsausflug, der ursprünglich für heute geplant war, schon am gestrigen Tag unternommen hatten. Auch unsere fünf Wanderer, die den italienischen Plattenweg für die Rückkehr von Vathi gewählt hatten, hatten Glück und bekamen auf ihrem Fußweg von Vahti nach Pathianichts von dem Regen mit. Und über den Schatten der Wolken werden sie sich auf dem ansteigenden und schattenlosen Weg auch wohl eher gefreut haben. |