Freitag, 14. Mai 2010 Im Laufe des Tages Transfer zum Hafen und Überfahrt nach Kos. Nach der ca. 3-stündigen Überfahrt kurzer Transfer zum KOS AKTIS Hotel, direkt an der Promenade in Kos-Stadt gelegen. Je nach Ankunftszeit Rundgang in der Altstadt von Kos, wo es verschiedene Ausgrabungen, die grosse Johanniterfestung sowie die Platane des Hippokrates zu bewundern gilt. Abendessen in einer Taverne in der Altstadt von Kos. Für die heutige Überfahrt nach Kos hatten wir uns das Boot um 1430Uhr ausgesucht, das insgesamt 6x täglich Pothia mit dem der Insel Kalymnos zugewandten Hafen von Mastichari auf Kos verbindet. Diese kurze Strecke bewältigen die schnell fahrenden Schiffe in rund 30-40Minuten. Das Schiff am frühen Nachmittag hatten wir gewählt, damit zuvor in Pothia noch ausreichend Zeit zu einem kleinen Bummel und gemütlichen Mittagessen bestand. So besuchten einige auch noch das Nautische Museum, in dem auch einige Exponate und Bilder zur Schwamm-Taucherei zu sehen sind. Mit einem gemütlichen Spaziergang und einen Besuch einer kleinen Fisch-Taverne zum Mittagessen genossen wir den Vormittag, bevor wir uns um 14Uhr am Reisebüro, nahe dem Schiffsanleger trafen, um unser dort deponiertes Gepäck abzuholen und auf das kleine Schiff zu gehen, das uns die kurze Strecke nach Kos transportieren sollte. Auf Kos angekommen ging es dann mit dem Bus quer über die Insel in die Hauptstadt Kos, an deren Strand unser Hotel gelegen ist. Der Blick von unseren Zimmern auf das Meer hinaus ermunterte dann auch gleich einige, sich noch einmal in die Fluten zu stürzen und das angenehm erfrischende Meerwasser zu genießen. In der Zwischenzeit erkundet Wolfgang die umgebenden Tavernen und koordiniert unser Abendessen. Heute treffen wir uns schon um 1830Uhr, denn wir wollen vor dem Tavernenbesuch noch das Johanniter-Kastell der Inselhauptstadt besuchen, das an der Ostseite der Hafenbucht gelegen ist. Nachdem wir uns im Hotel um 1830Uhr getroffen hatten, ging es auf einem kleinen Rundweg durch Kos. Vorbei am Justiz-Palast ging es über eine kleine alte Brücke direkt hinein in das Johanniter-Kastell der Stadt, das eigentlich aus zwei ineinander befindlichen Kastells besteht. Die Abendsonne tauchte die alten Gemäuer in angenehm weiches Licht, während Wolfgang uns über die Geschichte der Kreuzfahrer und der Johanniter erzählte, die hier bis 1523 lebten, bis dann die Inseln dem osmanischen Reich einverleibt wurden. Unübersehbares Zeichen dieser vom Islam geprägten Zeit ist das Minarett der Hadji-Hassan-Moschee, das sich hinter den Mauern des Kastells in den Himmel erhebt. Bis in die heutige Zeit leben hier auf Kos auch noch einige 100 griechische Familien muslimischen Glaubens. Vorbei an der Platane des Hippokrates, dem Wahrzeichen der Stadt, in dessen Schatten der große Grieche selbst gessesen haben soll (auch wenn der Baum vermutlich "nur" 1500 Jahre alt ist), ging es über die Plätze und durch die Gassen der quirligen Stadt. In der Nähe der Hadji-Hassan-Moschee befand sich dann die Taverne, in der wir bei einem leckeren Abendessen - heute mit Giouvetsi als Hauptgericht - den Tag gemütlich ausklingen ließen. |
Samstag, 15. Mai 2010 Am Vormittag Fahrt mit dem Bus in den Westteil der Insel, wo zunächst der Ort Kefalos bei einem Rundgang erkundet wird. Über das von den Johannitern erbaute Kastell von Antimachia geht es zu den Bergdörfern des bis zu 800 m hohen Dikeos-Gebirges. Nur wenige Kilometer von den Touristenorten entfernt haben die Bergdörfer noch weitestgehend ihren Ursprung bewahrt. Erkunden Sie auf den zahlreichen Stops und Spaziergängen diese landschaftlich überaus reizvolle Gegend und geniessen das Dorfleben bei einem Kaffee auf einer Platia. Rückfahrt und Abendessen in der Altstadt von Kos. Um 9Uhr warteten wir vor dem Hotel zunächts vergeblich auf den Bus, denn die Agentur hatte zwar im Hotel angerufen, daß sich die Abfahrt um eine halbe Stunde verzögern würde, uns hatte diese Information jedoch nicht erreicht. So konnten wir an der Hotelterasse noch etwas zusehen, wie die neu verlegten Holzbohlen imprägniert und gestrichen wurden. Um 930Uhr traf dann auch der Bus ein und wir starteten dann zu unserem Ganztagesausflug quer über die run 50km lange Insel. Unser erster Stop war am Meer bei der Ausgrabung von Agios Stephanos, wo noch die Ruinen von zwei alten Basiliken nebeneinander erhalten sind, die gemeinsam eine - ebenfalls in ihren Fundamenten erhaltene - Taufkapelle nutzten. Direkt gegenüber auf einem kleinen Inselchen ist noch eine Kapelle erhalten, die früher einmal mit einer Brücke mit Ag. Stephanos verbunden war. Unmittelbar angrenzend war eine Hotelruine aus neuerer Zeit zu sehen, der ehemalige Club Med, der heute nur noch von ein paar Wächtern beim Verfallen beaufsichtigt wird. Hier hatten wir auch - schon ziemlich weit im Westen der Insel - den mit nur 1,5km schmälsten Teil von Kos passiert. Auf kleinen engen und schlaglochreichen Sträßchen ging es bis in den Westzipfel vor, zum heute verlassenen Kloster von Agios Ioannis Thymianos. Dieses Kloster ist wenig besucht und nur im August, am Namenstag des Heiligen trifft sich hier die halbe Insel um ein mehrtägiges Fest zu feiern. Hier in der ruhigen Abgeschiedenheit eines Klosters hörten wir dann den dritten Teil unserer Philosophiestunde. Heute zum Thema Tragödie und Schicksal sowie den Versuchen des Menschen eben diesem von den Göttern vorbestimmten Plan zu entkommen. An der Geschichte von Ödipus sollte sich dann die Ausweglosigkeit dieses Tuns darstellen. Vom der Tragödie schlugen wir dann die Brücke zu Dionnysos, der auch hierfür zuständigen Gottheit, die aber auch als Bacchus und Weingott bekannt ist. Und wie der Zufall so spielte, hatte Wolfgang dann auch drei Flaschen Rotwein dabei, mit denen wir unseren Aufenthalt in Agios Ioannis noch etwas berreicherten. Eine kurze Busfahrt und wir waren im Südwestzipfel an der Küste im kleinen Ort Agios Theologos angekommen. Dort besuchten wir ebenfalls noch kurz die romantisch am Meer gelegene Kapelle, bevor wir uns in der nahe gelegenen Taverne zum Mittagessen nieder ließen. Gegen 14Uhr traten wir dann unsere Rückreise an, die uns nun zu dem Johanniter-Kastell von Antimachia führte, nahe dem Flughafen der Insel. Diese Anlage, die um einiges größer ist als das Kastell in Kos selbst erkundeten wir bei einem kleinen Rundgang. Der Blick auf die nächste Insel Nissyros war frei, wenn auch nicht ganz klar. Denn heute morgen hatte es vor dem Frühstück sogar kurz geregnet und erst jetzt gegen Nachmittag kam die Sonne immer mehr durch. Angesichts des warmen Wetters waren wir aber auch garnicht böse, daß die Sonne heute mit etwas verschleierter Leistung schien. Die weitere Rückfahrt führte uns dann noch in den kleinen Ort Pyli, wo ein besonders schönes Brunnenhaus zu besichtigen war. Der letzte Stop vor Kos war dann in Zia, einem kleinen Bergdorf, das mit einer großen Anzahl an Andenkenläden und Tavernen aufwarten konnte. Um die Mittagszeit sollte man auch von einem Besuch eher absehen, denn dann werden die Gäste der Halbtagesausflüge zum nur 9km entfernten Asklipieion nach dessen Besichtigung nach Zia zur Mittagspause gleich Busweise gekarrt. Jetzt gegen 16Uhr ist es jedoch angenehm ruhig und wir können gemütlich durch die kleinen Gässchen schlendern. An der kleinen Dorfkirche lud uns Wolfgang dann noch zu einem Kaffee oder Ouzo ein, bevor wir zurück nach Kos über eine landschaftlich schöne und durch Nadelwald führende Straße, vorbei am Asklepieion und den Westausgrabungen von Kos, fuhren. |
Sonntag, 16. Mai 2010 Zur grössten Ausgrabung der Insel, dem Asklepionheiligtum, führt der Ausflug am Vormittag. Auf drei Terassen angeordnet besticht die Anlage durch ihre gut erhaltenen Funde, so dass man sich noch heute ein gutes Bild des über 2300 Jahre alten Kurortes machen kann. Nicht zuletzt wegen der guten Sicht über einen Grossteil der Insel lohnt der Besuch dieser antiken Stätte. Rückfahrt und Freizeit in der quirligen Altstadt von Kos. Am späten Nachmittag können Sie sich ein letztes Mal in die spannende Welt der griechischen Philosophie entführen lassen. Abschiedsabendessen am Hafen von Kos. Heute Vormittag trafen wir uns noch einmal um 9Uhr, um die Ausgrabungen des Asklepieions zu besichtigen. Bus und Reiseführer, denn in den größeren Archäologischen Stätten ist die Mitnahme eines Führers für Gruppen notwendig, waren pünktlich zur Stelle und so erreichten wir um 915Uhr die Ausgrabung des 4km vor Kos gelegenen Heiligtums. Von der riesiegen Anlage sind heute nur rund 30% ausgegraben und zugänglich. Überhaupt lebten in der damaligen Blütezeit der Anlage vor rund 2000 Jahren auf Kos weit mehr Menschen als heute. Während der hervorragend gestalteten und kurzweilig vorgetragenen Führung erfuhren wir viel über die Hintergründe, die Kos zu einer so hervorragenden Stellung in der Alten Welt verhielfen. Hippokrates dem wohl berühmtesten Sohn der Insel ist die moderne Medizin zu verdanken. Denn er, der hier auf der Insel in einer idealen Zeit geboren wurde und als Nachfahre Askpleios' Zugang zum Wissen der bis dahin im Familienbesitz gehüteten Geheimnisse der Medizin hatte, schuf in dem demokratischen und weltoffenen Geist seiner Zeit erstmals auch für andere den freien Zugang zum Beruf des Arztes. Auch die Einteilung der Medizin in einzelne Fakultäten geht auf ihn zurück und wurde bereits damals hier im Asklepieion praktiziert. Auch erfuhren wir viel über die wirtschaftliche Situation und Bedeutung von Kos, die Vorraussetzung für das Umfeld war, in dem Hippokrates wirken konnte. So wurden von hier z.B. viele Stoffe in die damalige Welt geliefert, die aus Leinen, das durch Zusatz einer besonders feinen Pflanzenfaser sehr weich und hochwertig war. Segeltuch und Zeltplanen wurden aus der Wolle langhaariger Bergziegen gewonnen und gefärbt wurde mit Purpur der Schalen aus dem Meer, Grün oder Blau aus speziellen mit vulkanischen Mineralien versetzten Farbstoffen oder Gelb aus dem hier wild wachsenden Safran. Interessant zu erfahren war auch immer wieder die Weiterentwicklung der damals geschaffenen Grundlagen bis in die Neuzeit und die Parallelen zwischen der alten olympischen Religion mit ihren vielen Helden und Halbgöttern und den Heiligen der nachfolgenden christlichen Religion. Bei unserem Rundgang durch die Anlage: Hinein durch das ehemalige Propylon, wo man sich wusch und die reguläre Welt mit ihrer Hierarchie und Ordnung hinter sich ließ; Hinauf über die einzelnen Terassen, mit ihrer unterschiedlichen kultischen und medizinischen Bedeutung, konnten wir dank des zuvor gehörten ein wenig in die Antike eintauchen. In eine Zeit, wo es innerhalb des heiligen Bezirks keine Standesunterschiede gab und jeder, egal ob König oder Sklave bei den Ärzten und Priestern Heilung suchen konnte. Nach dem sehr anschaulichen und kurzweiligen Ausflug ging es kurz vor Mittag wieder zurück nach Kos, wo wir jetzt bis 18Uhr Freizeit haben. Danach geht es noch in die westliche Ausgrabung der Stadt, bevor am Abend dann unser Abschiedsabendessen nach einer viel zu kurzen Reise schon auf dem Programm steht. Der vorabendliche Spaziergang führte uns dann noch durch die Ausgrabungen der Stadt Kos, wo wir über die Agora und auch durch das Gymnasion gingen. Abschließend waren wir auch noch in einem kleinen Theater, wo man in den Räumen unter den Zuschauerrängen eine sehr interessant gestaltete kleine Ausstellung eingerichtet hat. Auch einige Wohnhäuser mit erhaltener Bemalung und Fußbodenmosaiken sahen wir auf dem Rundgang. Das Abschiedsessen fand dann oberhalb der Ausgrabung in einem alten Hammam statt. Aufgetragen wurden hier verschiedene Gerichte einer kombinierten griechich-arabischen Küche. So gab es bei den Vorspeisen die gefüllten Weinblätter aus der griechichen Küche genauso wie den Petersiliensalat, der in keinem arabischen Essen fehlen darf. Das Hauptgericht war dann ein Huhn in Curry-Sauce, das sehr lecker aber viel zu viel nach den reichhaltigen Vorspeisen gewesen ist. Bei der Zusammenfassung der Reise durch Wolfgang konnten wir dann noch einmal die letzten 10 Tage Revue passieren lassen und uns nach der Ankündigung des Ziels für 2011 (Siros, Tinos und Andros) auch schon auf die Fahrt im nächsten Jahr freuen. Und zum Abschluß dieses griechisch-arabischen Essens gab es außer dem Ouzo auch noch eine Wasserpfeife, die hier mit Apfel-aromatisiertem Tabak angeboten wurde. |
Montag, 17. Mai 2010 Am frühen Vormittag Transfer zum Flughafen von Kos und Rückflug mit Aegean Airlines über Athen nach Frankfurt. Ankunft dort am Nachmittag. Um 6Uhr hieß es Abfahrt am Hotel. Rund 30Minuten später waren wir am Flughafen und konnten dort in Ruhe einchecken. Noch ein kurzer Kaffee an der Bar im Flughafen und dann ging es pünktlich um 725Uhr nach Athen. Dort checkte die Gruppe zunächst für den Lufthansa-Flug nach Frankfurt ein, bevor es gemeinsam in das Sofitel-Flughafen-Hotel ging, um dort das in Kos ausgelassene Frühstück nachzuholen. Hier verabschiedete ich mich dann von der Gruppe, um noch eine Nacht in Athen zu bleiben, denn ich hatte mir vorgenommen, noch das neue Akropolis-Museum zu besuchen. Mein erster Versuch scheiterte dann am Montag, an dem das Akropolis-Museum geschlossen ist. So unternahm ich einen Spaziergang über die Akropolis selbst und schlenderte noch gemütlich durch die Plaka. Dienstag, 18. Mai 2010 Das Frühstück heute morgen war noch einmal ein besonderes Erlebnis. Im Dach-Restaurant des Hotels Grand-Bretagne, wo ich übernachtete, konnte ich von meinem Frühstückstisch aus direkt auf die sonnenbeschienene Akropolis sehen. Auch die Fernsicht war außergewöhnlich, sodaß ich nicht nur Piräus mit Hafen, sondern auch Ägina und sogar die dahinter liegende Ostküste der Pelopones sehen konnte. Da es gestern nichts mit dem Museum war und zufälligerweise dann heute auch noch internationaler Tag der Museen ist, besuche ich nun nach dem Frühstück dann das Akropolis-Museum. Eine absolute Sehenswürdigkeit, die heute auch noch den Vorteil bot, daß kein Eintritt fällig war. Lediglich auf das Konzert heute Abend, das anläßlich des Museums-Tages gegeben wird, muß ich leider verzichten, denn mein Flug wird nachher um 1830Uhr nach Frankfurt starten. Zum Abschluß besuche ich dann auf dem Rückweg vom Museum ins Hotel noch die Taverne "Plaka", in der wir vor 11 Tagen unsere Reise in Griechenland begonnen hatten. So schließt sich nun der Kreis auch für mich und gleich werde ich gegen 1530Uhr auschecken und mich Richtung Flughafen auf den Weg machen. |