Freitag 12. November 2004 Nach dem Frühstück Fahrt zur nördlich gelegenen alten Königsstadt Ayuthaya, wo eine Besichtigung der alten Ruinenstadt mit ihren Heiligtümern geplant ist. Über den Ort Saraburi geht es weiter zur Provinzstadt Lopburi, wo nach der Mittagspause die Besichtigung des Narai Raja Niwet Palastes aus dem 17. Jahrhundert vorgesehen ist. Von wuchtigen Mauern umgeben finden sich die einzelnen Gebäude und Tempel. Am späten Abend Überlandfahrt Richtung Norden bis nach Phitsanulok. Bereits um 7h30 sind wir heute mit dem Bus zu unserer Rundreise in den Norden gestartet. Zunächst ging es ca. 1 Stunde bis zur alten Königsstadt Ayuthaya, die im Jahre 1767 durch die Burmesen vollständig zerstört wurde. Bevor wir jedoch die Palastanlage besuchten, fuhren wir zuerst zum Wat Phanancheung, dessen Buddha-Statue aus dem Jahre 1324 stammt und das die Zerstörung durch die Burmesen überstand. Die statue selbst ist (ohne Sockel) 19m hoch, was an den Arbeitern zu erkennen ist, die die Statue gerade mit geopferten Stoffbändern bekleiden. Anschließend ging es zu den alten Palastanlagen mit den umliegenden Tempeln. Es ist schon beeindruckend, wenn man sich vorstellt, daß die Anlagen dieser Stadt den prächtigen Anlagen in Bangkok in nichts nachstanden. Durch die Burmesen aber nahezu vollständig zerstört wurden. Insbesondere für die Historiker war dies ein herber Verlust, da Bibliotheken und Überlieferungen vernichtet wurden und somit eine historische Forschung sich nur auf Sekundärquellen stützen kann. Für uns war es hingegen wiederum interessant so auch sehen zu können, was sich unter den goldenen und schmuckverzierten Tempeln, Chedi usw. verbirgt. Außerdem gab es auch noch eine Empfangshalle zu besichtigen, die wieder einmal beweißt, wie es in der Diplomatie so zugeht, um gegenseitig das Gesicht zu warhen. Hier sollte der thailändische König sich vor einer Schriftrolle des französischen Königs Louis XIV verneigen. Andererseits forderte der thailändische König von den Diplomaten, daß sie zu seinen Füßen ihm das Dokument übergäben. Um einen Krieg zu vermeiden und gleichzeitig ein gutes diplomatisches und wirtschaftlich erfolgreiches Verhältnis zu gründen, ersannen die Berater den Bau einer Empfangshalle, in der sich der thailändische König ca. 3m höher auf einer Empore befand. Um das Dokument Louis XIV anzunehmen, mußte er sich nach unten beugen. Andererseits befanden sich die französischen Gesandten zu seinen Füßen und keine Nation verlor ihr Gesicht. Die Halle ist heuter nur in Bruchstücken zu sehen, doch erinnert eine Bronzetafel, die auch von den Thailändern verehrt wird, an die historische Begebenheit. Nun weiter nach Lopburi, wo es neben einen weiteren Tempel insbesondere die in der Stadt lebenden Affen zu besichtigen gab. Nach einem schönen Essen in einem Restaurant, wo wir in einem herrlichen Garten saßen, geht es weiter nach Phitsanulok, wo wir auch heute übernachten werden. Da der dortige Tempel aufgrund seiner geographischen Lage ausnahmsweise nicht nach Osten sondern nach Westen ausgerichtet ist, haben wir diesen Tempel auch noch am heutigen Nachmittag besucht, wo er sich uns in der untergehenden Abendsonne von seiner schönsten Seite präsentierte. |
Samstag 13. November 2004(vormittag) Nach einer kurzen Rundfahrt in Phitsanulok wird die Reise zunächst nach Sukothai fortgesetzt, das als die Wiege Thailands gilt. Die im 13. Jahrhundert aus dem Norden eingewanderten Thai gründeten hier ihre erste Hauptstadt und eroberten von hier den Rest des Lands. Es folgt der Besuch der historischen Palaststätten des Museums sowie des Wat Sri Chum. Da wir die Besichtigung in Phitsanulok bereits am Vortag durchgeführt hatten, konnten wir heute gleich um 8Uhr Richtung Sukothai starten, der alten Hauptstadt Thailands. Unsere Fahrt führte uns zunächst durch das sogenannte Schwemmland, das von Bangkok bis zu den im Norden beginnenden Bergen langt. In Sukhotai ging es nun zunächst zum Museum, in dem leider das Fotographieren verboten war. Bisher glücklicherweise eine Seltenheit, so daß die Anzahl meiner Photos bereits 267 beträgt. Die Anlagen hier in Sukhotai sind zwar nicht wie in Ayuthtaya durch Kriege zerstört worden, jedoch durch eine nicht unerhebliche Verwitterung beeinträchtigt. Dies hängt auch mit dem Baumaterial zusammen, daß ein spezieller getrockneter Lehm ist, der zwar sehr hart wird, ungeschützt durch Regen und Wind jedoch auch stark verwittert. Teilweise wird diesem Prozeß durch Restaurierung und erneutes Verputzen entgegengewirkt. Die großen Buddha-Figuren selbst waren in dieser Anlage selbst nie mit Gold versehen, sondern behielten das Weiß des Putzes. So sind sie auch heute wieder restauriert. Hier in den Anlagen finden sich zum Teil auch stärkere, von den Khmer beeinflußte Architekturelemente, als dies zum Beispiel in Ayuthaya der Fall war. Bevor wir Sukhotai verlassen besuchen wir auch noch das nahe gelegene Wat Sri Chum. Die Besonderheit hier in dieser Anlage ist, daß die linke Seitenwand des Tempels besonders dick ist und so Platz für einen schmalen Gang und ein Fenster auf Höhe der Buddhafigur bot. Dort hinauf ging ein Priester und antwortete den Gläubigen auf die Fragen, die sie an Buddha richteten. Da das Fenster und der Priester im Halbdunkel des Tempels nicht zu erkennen waren, glauben die Gläubigen, Buddha selbst habe ihnen ihre Fragen beantwortet. Die Mittagspause fand dann in einem kleinen, am Fluß gelegenen Restaurant bei Sri Satchanalai statt, wo wir auch die Fischer direkt bei Ihrer Arbeit beobachten konnten. |