Samstag, 11. August 2012 Fahrt von Tulsa durch das waldreiche Arkansas nach Memphis, Tennessee Heute steht die längste Strecke auf dem Programm. Von Tulsa nach Memphis sind es etwas über 400 Meilen oder rund 650km. Gleich am Morgen geht es noch zur Tankstelle, um den Tank meines Mustangs für die Strecke aufzufüllen. Die Route verlief im wesentlichen entlang der Interstate 40, die Tulsa mit Memphis verbindet und dann weiter Richtung Osten über Nashville und Knoxville bis Wilmington an der Ostküste geht. Die Landschaft ist hier von Mittelgebirge mit viel Mischwald geprägt. Unzählige kleine und größere Seen bereichern die Landschaft. Besonders Arkansas beeindruckt durch seinen Waldreichtum. Die I-40 führt ein großes Stück am Lake Dardanelle entlang, wobei sich von halber Höhe immer schöne Blicke auf den See bieten, bis die Straße am östlichen Ende des Sees auf einer langen Brücke über einen kleineren Ausläufer des Sees geführt wird. Dort liegt auch der Lake Dardanelle State Park, ein Naturschutzgebiet, das als Naherholungsraum für den nahegelegenen Ort Russelville dient. Durch weitere Waldgebiete, die gelegentlich von landwirtschaftlich genutzten Flächen und Weiden aufgelockert werden, geht es über den Mississippi nach Memphis. Der Mississippi bildet hier auch die Grenze zwischen Arkansas und Tennesse, dessen mit rund 1,2Millionen Einwohnern größte Stadt Memphis ist. Das Hampton-Inn liegt mitten im Zentrum von Downtown Memphis zwischen Peabody Place und Beale Street, dem Mittelpunkt des Musik- und Kneipenviertels. Meine Ankuft war so gegen 17 Uhr und so unternahm ich einen ersten Spaziergang durch die Beale Street. Zuvor hatte ich im Hotel noch für den morgigen Tag eine Stadtrundfahrt am Vormittag und eine Dampferfahrt auf dem Mississippi am Nachmittag gebucht. Direkt gegenüber den Hotel war ein Flohmarkt und eine Liveband spielte dort Reggae. In der angrenzenden Beale Street war auch schon viel los und aus den Kneipen, die hier Tür an Tür liegen drang bereits vielfach Live-Musik. In manchen Kneipen spielen am Abend 2 oder gar 3 Bands nacheinander und unterhalten die Gäste. Außerdem hat an diesem Wochenende auch gerade die 35. Elvis-Woche begonnen, die alljährlich für viele Elvis-Fans ein Magnet ist. Es werden hier unzählige Wettbewerbe veranstaltet und auf der Straße begegnete einem regelmäßig Elvis. Es ist also wahr: "Der King lebt!". Nach meinem ersten Rundgang brachte ich die Kamera noch zurück ins Hotel. Als ich dann wieder in die Beale-Street zurück wollte, stutzte ich zunächst, denn zwischenzeitlich war die Beale-Street von der lokalen Polizei abgesperrt und man mußte unter Vorzeigen des Ausweises eine Sicherheitskontrolle durchlaufen. Dies dauerte bis zu einer halben Stunde, konnte die Gäste aber nicht abhalten, sich in das Party-Leben zu stürzen. Mich natürlich auch nicht. Am Nachmittag hatte ich schon einmal einen Polizei-Officer angesprochen, warum bei den "don'ts" explizit Reptilien aufgezählt sind. Er erzählte mir, das sei notwendig geworden, da es durchaus schon Besucher gegeben habe, die versucht haben, mit ihrem (lebenden) Krokodil an der Leine auf die Partymeile zu gelangen. Nachdem ich an den diversen Lokalen vorbeigegangen bin und mich über das Musikprogramm soweit möglich informiert hatte, entschloß ich mich in den legendären BB-King Club zu gehen, in dem eine Cover-Band Songs des berühmten Soul-Musikers spielte. Von meinem Platz im Lokal hatte ich auch einen hervoragen Blick auf die Straße draußen und es war beeindruckend, was hier für ein Nachleben herrschte. Man muß natürlich auch bedenken, daß heute Samstag war und außerdem durch das Elvis-Festival besonders viel Besucher in der Stadt unterwegs waren. |
Sonntag, 12. August 2012 Am Vormittag steht eine Standrundfahrt Memphis auf dem Programm und Nachmittags folgt dann eine Dampferfahrt auf dem Mississippi, der hier gleichzeitig auch die Grenze zwischen Arkansas und Tennessee bildet. Erste Station war das traditionsreiche Peabody-Hotel, eine Ikone in Memphis. Dieses altehrwürdige Grand-Hotel bietet in seiner großen Lobby, in deren Mitte ein großer Springbrunnen steht, täglich um 11Uhr eine amüsante Attraktion. Zunächst wird ein roter Teppich ausgerollt und eine kleine Treppe vor den Brunnen gestellt. Dann folgt eine Ansprache des Duck-Master, der in roter Livree das nun folgende Spektakel ankündigt. Bei Marschmusik erscheinen dann vier Enten, die über den roten Teppich in den Brunnen watscheln. Dort verbleiben sie bis zum Nachmittag, wenn um 17Uhr die umgekehrte Prozedur stattfindet. Diese schon über viele Jahre gepflegte Tradition geht auf den Besuch eines Ehepaares zurück, die ein paar Enten als Haustiere dabei hatten und diese einfach in dem Brunnen schwimmen ließen. Das amüsierte die anderen Gäste derart, daß sich das Hotel entschloß, dies zu einer festen Einrichtung zu machen. Nach kurzer Fahrzeit war der nächste Stop erreicht. Das berühmte Studio von SUN-Records, in dem Elvis Presley seine erste Schallplatte aufgenommen hatte. Vor dem sehr kleinen Studio stand ein Oldtimer, in dem auch Elvis gesessen haben könnte. Im Studio war unter anderem auch der erste Plattenvertrag von Elvis ausgestellt. Danach ging es in den Garten des St. Jude Children's Research Hospital, das in diesem Jahr sein 50jähriges Jubiläum feiert. Einer privaten, rein aus Spendengeldern finanzierten Klinik, in der krebskranke Kinder kostenlos behandelt und therapiert werden. Zu Ehren des Gründers Danny Thomas wurde im Garten des Krankenhauses ein Pavillon mit goldener Kuppel in arabischem Stil erbaut, in dem die Historie des Hauses und die aktuelle Forschung für Besucher auf großen Schautafeln dargestellt sind. Weiter ging es dann zu den Statuen von Elvis Presley und B.B. King, den beiden Königen des Rock'n Roll und Blues. Hier am Ufer des Mississippi hatte man auch einen guten Blick auf die Pyramide, eine Festspiel-Arena, die 1991 eigeweiht wurde. Da der Name der Stadt auf das alte Memphis in Ägypten zurückgeht, sagten sich die Stadtväter, daß man dann auch eine Pyramide in der Stadt brauche. Die meisten Teilnehmer der Tour hatten für den Nachmittag die Graceland-Tour gebucht und wurden nun in der Beale-Street zum Mittagessen abgesetzt. Meine Tour ging nun noch bis Graceland, wo in einem riesigen Event-Zelt die Elvis-Wettbewerbe anläßlich der 35. Elvis-Week stattfinden. Hier war dementsprechend großer Rummel und ich war froh, für den Nachmittag die ruhigere Variante auf dem Mississippi gewählt zu haben. Nach einer kurzen Mittagspause downtown ging es zum Mississippi-Ufer. Von der Straße mußten wir bis zum Anleger einiges hinuntersteigen, denn momentan hat der Mississippi extrem wenig Wasser. Mit Memphis Queen Riverboats ging es dann auf einem alten Schaufelraddampfer gut 2 Stunden über den Mississippi. Vom Fluß boten sich dabei schöne Blicke auf die Skyline von Memphis während über die Bordlautsprecher diverse Geschichten und Anekdoten erzählt wurden. |