Donnerstag, 9. November 2017 Am frühen Vormittag Ankunft in Dubai und Weiterflug nach Yangon, der Hauptstadt von Myanmar. Ankunft dort am Nachmittag. Nach dem Empfang durch die örtliche Reiseleitung Transfer zum legendären „The Strand Hotel“, wo die Zimmer für die nächste Nacht reserviert sind. Abendessen im Hotel, kurze Programmeinführung. Mein Flug nach Yangon verläuft auch in zwei Teilen, aber mit deutlich kürzerer Flugzeit von jeweils nur knapp einer Stunde. Der zweite Teil war dann auch nicht, wie ursprünglich geplant mit Thai Internalional sondern mit der lokalen Tochtergesellschaft Thai Smiles. Da diese keine Business-Class anbietet, hatte Thai mich auf Economy Plus umgebucht. Die Ausstattung im Flugzeug ist so, wie in Europa in der Business Class, von den jeweils 3 Sitzen auf jeder Seite bleibt der mittlere leer und auch ansonsten sind Lounge und ein besonderer Service im Preis enthalten. Ganz erstaunt war ich dann, als ich direkt nach dem Einsteigen gefragt wurde, welches Essen ich auf dem 50-Minütigen Flug denn gerne hätte, man habe zwei Gerichte zur Auswahl. Und das in "Economy!!! (plus)". Da beide Gerichte aus dem Meer kamen und ich auch schon im Hotel und dann nochmal auf dem Flug von Koh Samui nach Bangkok gut gefrühstückt hatte, fiel mir die Beschränkung auf das Dessert nicht schwer. Obwohl mir die freundliche Stewardess noch ihr Essen, das aus verschiedenem Gemüse bestand angeboten hatte, nachdem ich ihr gesagt hatte, daß ich kein so begeisterter Freund von Meeresfrüchten sei. Auf jeden Fall muß ich sage, daß das "Smiles" im Namen der Airline absolut seine Berechtigung hat. Und auch am Flughafen in Yangon lief alles perfekt. Pünktlich um 14Uhr gelandet, konnte ich schon 15 Minuten später mich ins Taxi setzen. Paßkontrollen, Visum, Gepäckband und Zoll liefen alle reibungslos und so schnell habe ich das bisher kaum erlebt. Die Taxifahrt ins Hotel "The Strand" dauerte dann fast auch nochmal so lange wie der Flug (rund eine dreiviertel Stunde) und dennoch war ich bereits um kurz nach 15Uhr im Hotel angekommen. Dort habe ich mir im Spa eine klassische Myanmar-Massage (ähnlich wie die Thai-Massage) gegönnt und nun werde ich mich an die Hotelbar begeben, um dort auf Wolfgang und seine Gruppe zu warten. Mittlerweile sind die nämlich auch um 17:11Uhr leicht verspätet gelandet und dürften nun bals im Hotel eintreffen. Nachdem Wolfgang die Gruppe angekommen war, gab es nach einer kurzen Pause noch ein gemeinsames Abendessen im Hotel, bevor wir uns auf unsere Zimmer zurückzogen, denn morgen sollte es sehr früh weitergehen. |
Freitag, 10. November 2017 Nach dem Frühstück Transfer zum Flughafen und Flug nach Mandalay. Nach Ankunft zunächst Fahrt in das zehn km südlich gelegene Amarapura, die Stadt der Unsterblichkeit. Hier ist ein Besuch der längsten Teakholzbrücke der Welt vorgesehen, bevor es weiter nach Sagaing geht, dem religiösen buddhistischen Zenrtum des Landes. Ca. 10.000 Mönche leben in der Stadt, die meisten von ihnen studieren an der Sitagu Buddhist International Academy. Am Ufer des Ayeyarwady entlang geht es nach Mandalay, wo die Besichtigung der wichtigsten Sehenswürdigkeiten geplant ist. Den Abschluss bildet die Beobachtung des Sonnenuntergangs vom Mandalay Hill aus. Zwei Übernachtungen mit Abendessen im Mandalay Hill Resort. Der Wecker klingelte um 4:45Uhr, da wir bereits um 5:30Uhr das Hotel verlassen mußten, um rechtzeitig am Flughafen für unseren Flug nach Mandalay anzukommen. Die Fahrt am frühen Morgen dauerte auch nur gut eine halbe Stunde, denn so früh war doch deutlich weniger auf den Straßen los. Unterwegs erlebten wir dann noch einen schönen Sonnenaufgang, um mit den ersten Sonnenstrahlen am Flughafen einzutreffen. Unsere lokale Reiseleiterin Khin Aye Hlaing, die wir der Einfachheit halber nur Aye (gesprochen Eh) nennen sollten, lotste uns an den Schlangen vor den Eingängen, wo bereits eine erste Sicherheitskontrolle stattfand, vorbei zu einem an der Seite gelegenen Eingang, an dem wir züging den Flughafen betreten konnten, während sich unser Fahrer mit weiteren Helfern darum kümmerte, daß unser Gepäck in den Flughafen kam. Check-In und Gepäckaufgabe liefen sehr unkompliziert ab und so hatten wir am Gate sogar noch Zeit für einen kurzen Kaffee. Es gab zwar auch im Hotel die Möglichkeit, Frühstück auf das Zimmer zu bekommen, aber das hätte ja noch früheres Aufstehen bedeutet. Zu einer Zeit, wo wir sonst normal nach einem Frühstück aufbrechen würden, erreichten wir Mandalay und hatten so hier noch einen vollen Tag zur Verfügung, um in die alte Königsstadt anzusehen. Nachdem wir unser Gepäck im Bus eingeladen hatten, ging es zunächst zu einer Seidenweberei in Amarapura. Hier werden an vielen Webstühlen die wunderschönen Seidenstoffe für die traditionelle Kleidung der Burmesen gewebt. Besonders für die Röcke (Longhi) der Frauen werden wunderschöne, filigrane Muster in die Seide hineingewebt. An einigen Webstühlen konnten wir sehen, wie zwei Frauen die über 200 Schiffschen mit den unterschiedlichen Garnen exakt durch die Kettfäden schoben, um einen solchen Stoff herzustellen. Dies ist bei den aufwändigen Stoffen dann eine Angelegenheit von rund einem Monat, bis der Stoff für ein Kleidungsstück fertig gewebt ist.
Im Hof der Werkstatt saßen noch andere Frauen, die aus der Rohseide, die nur zu einem kleinen Teil aus Myanmar kommt und hauptsächlich aus China und Thailand importiert wird, die feinen bunten und leuchtenden Garne sponnen, die dann in den Webstühlen weiterverarbeitet werden. Als wir die Weberei verließen begegnete uns auf der sehr belebten Straße eine Prozession von vielen Autos und Mopes, die Spenden in ein nahegelegenes Kloster brachten. Dabei werden Alltagsgegenstände, die für die Mönche von Nutzen sind (Besen, Schüsseln, Taschen, Decken usw.) kunstvoll zusammengebunden und auf eine Art Staffelei gebracht, die man zunächst durch den Ort fährt. Schließlich sollen die anderen sehen, welche Spenden man an das Kloster weitergibt. Der nächste Stop war dann eine alte und teilweise auch weider renovierte Holzbrücke, die insgesamt auf einer Länge von rund 1.200m einen Fluß überspannt. Während diese Brücke jetzt, zu Beginn der Trockenzeit schon deutlich aus dem Wasser herausragte, wird diese in der Regenzeit häufig auch überspült. Diese Brücke ist auch ein beliebtes Ausflugsziel für die Bewohner Mandalays und es war ein sehr schönene Erlebnis, die vielen einheimischen Menschen zu beobachten, die hierher einen Ausflug machten. Besonders die Kinder sind dabei hübsch herausgeputzt und es boten sich so unendlich viele schöne und interessante Fotomotive.
Weiter ging es dann zu einem anderen Handwerksbetrieb, in dem primär wundervolle und detailreiche Holzschnitzereien hergestellt wurden. Dazu gehören auch die Puppen in allen größen für das burmesische Puppentheaterspiel, die auch mit aufwändigen Kostümen versehen sind. Neben den Holzschnitzereien werden hier auch die reliefartigen Wanddekorationen hergestellt, die mit viel Gold- und Silberfäden sehr prunkvoll ausgestattet sind.
Bei dem nun folgenden Halt an der Mahamuni Pagode konnten wir eine große, goldene Buddha-Statue bewundern, die zentimeterdick mit Gold überdeckt war. Die Gläubigen bringen hier immer mehr kleine Blattgoldplättchen auf der Statue an, sodaß sich eine dicke Goldschicht ergibt. Dabei dürfen nur Männer die Statue berühren und sich diese direkt nähern. Frauen, die eine Blattgold-Spende opfern wollen, bitten dann jeweils eine Mann, ihre Gabe an der Statue anzubringen. Auf einigen alten Photographien konnte man sehen, wie in den letzten rund 100 Jahren die Goldschicht immer dicker und dicker wurde. Lediglich das Gesicht der Statue wird nicht beklebt und ist blank poliert.
Danach ging es an einigen Steinmetzbetrieben vorbei, wo auf Bestellung Buddha-Statuen aus Marmor hergestellt werden. Obwohl die Arbeit sehr staubig und ohne Atemschutz auch gefährlich ist, gilt dieser Beruf als große Ehre und er ist sehr gefragt, da es sich hier um einen Dienst an Buddha handelt. Mittlerweile war es nun doch schon deutlich nach Mittag und wir besuchten ein kleines Restaurant, wo wir unser Mittagessen einnahmen, bevor wir noch einen Blattgold-Betrieb besuchten, in dem nach uralter Tradition das Blattgold mit Hammer und Muskelkraft hergestellt wird. Versuche dies maschinell vorzunehmen sind bisher gescheitert. Das extrem dünne Blattgold (aus einer Unze werden über 4.500 Goldplättchen hergestellt) läßt sich in dieser Qualität nur in Handarbeit herstellen. Dazu werden zunächst in zwei jeweils rund eine Halbe Stunde dauernden Schritten dünne Plättchen gehämmert, die dann in einem rund 6-7 Stunden dauernden Prozeß in das hauchdünne Blattgold geschlagen werden.
Nach diesem sehr abwechslungsreichen und vielfältigen Vormittags-Programm ging es ins Hotel, wo wir nach kurzer Pause am Nachmittag noch zu einer weiteren Besichtigungstour aufbrachen, die uns zuerst zum sogenannten Holz-Tempel, dem ehemaligen Wohnhaus des letzten Königs, der diesen Tempel mit einem weiteren Raum für den König in Amarapura abgebaut und in Mandalay an seiner heutigen Stelle wieder aufgebaut hat. Bei dieser Anlage beeindrucken besonders die kunstvollen Holzschnitzereien, die den gesamten Tempel schmücken und durch goldfarbene Bemalung ergänzt werden.
Danach hieß es von unserem Bus auf die mit Bänken versehene Ladefläche eines Kleintransporter umzusteigen, der uns in abenteuerlicher Fahrt dann auf den Mandalay Hill hinauf brachte.
Dort besichtigeten wir noch ausgiebig die Tempelanlage (natürlich alles ohne Schuhe und Strümpfe) bevor es gegen 17Uhr wieder hinunter und zum Kloster Maha Lawkamarazein und Kuthodaw Inscription Shrine (seit 2013 UNESCO-Weltkulturerbestätte) ging, wo das größte Buch der Welt in Form von vielen Steintafeln, die in kleinen Schreinen ausgestellt sind.
Hier konnten wir in Ruhe die späte Nachmittagsonne und Abendstimmung genießen, bevor es zurück in das sehr schöne Mandalay Hill Hotel ging, wo am Abend nach einem Humboldt-Welcome-Cocktail noch eine Folklore-Show und ein BBQ im Garten auf uns warteten.
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Samstag,11. November 2017 Eine andere Welt tut sich auf, wenn man das Städtchen Pyin Oo Lwin besucht. Es ist im 19.Jhrdt. von den Engländern als Sommerfrische gegründet und zeigt sich noch heute in vollem kolonialem Charme. Die Rundfahrt macht die Gruppe stilvoll in der Kutsche, die am wunderschönen National Kandawgyi Garden, einer wirklichen Oase, endet. Am späten Nachmittag Rückfahrt nach Mandalay und Abendessen im Hotel. Heute steht eine Fahrt in die östlich von Mandalay gelegenen Berge auf dem Programm. Um 8:30Uhr starten wir mit dem Bus und treffen noch in Mandalay auf eine aufwändig geschmückte Prozession, die von einer Familie anläßlich der Aufnahme des Sohnes in einem Kloster ausgerichtet wurde. Wie uns Aye erzählte, muß es sich hier um eine sehr wohlhabende Familie handeln, da auch zwei Elephanten an der Prozession teilnahmen, für die jeweils allein 500 US$ am Tag zu zahlen sind.
Glücklicherweise konnten wir uns die Zeit nehmen, anzuhalten und die Prozession zu beobachten, während diese langsam durch die Stadt zog. Danach fuhren wir dann auf einer mittlerweile für hiesige Verhältnisse mehrspurig ausgebauten Straße nach Pyin Oo Lwin, einer Stadt, in der sich die Engländer Sommervillen gebaut hatten, da das Klima in gut 1.000m Höhe besonders im Sommer deutlich angenehmer ist, als im heißen Mandalay. Auf diesear Straße sind wir auch schon einmal vor fast 17 Jahren, als Wolfgang seine erste Myanmar-Reise veranstaltete gefahren, allerdings war damals die Straße noch viel schmäler und schlechter ausgebaut. Aber auch heute ging es nicht unbedingt wesentlich schneller als damal voran, denn mittlerweile quälen sich auf der Straße hunderte LKW von und nach China entlang, da dies der direkte Weg von Mandalay zur chinesischen Grenze ist und ein reger Handelsverkehr zwischen Myanmar und China besteht. So dauerte die Fahrt über die rung 80km bis Pyin Oo Lwin auch gut zwei Stunden. Nach unserer Ankunft besuchten wir dann zuerst den Markt, auf dem wirklich so ziemlich alles angeboten wird. Entsprechend vielfältig waren dann auch die Motive, die sich uns au diesem bunten Markt boten. å Nach dem Besuch des Marktes fuhren wir noch einmal fast eine Stunde bis zu der gut 20km entfernten Höhle, in der sich viele Buddha-Statuen befinden und die für die hiesige Bevölkerung ein sehr beliebtes Ausflugsziel ist. So waren auch viele Familien und uch Busse aus der Umgebung und Mandalay hier als wir eintrafen. Ausländische Touristen waren hingegen bis auf uns nicht auszumachen.
Der Besuch der Höhle war dann auch sehr interessant, auch wenn die Figuren, die heute zu sehen sind, erst in den letzten Jahren dort aufgestellt wurden. Die Höhle selbst ist jedoch schon sehr viel länger bekannt und war nur einige Zeit in Vergessenheit geraten. Vor 17 Jahren war sie zwar schon wiederentdeckt worden, aber noch nicht öffentlich zugänglich, sodaß der Besuch für uns heute Premiere war. Nach einem Mittagessen in der Nähe fuhren wir wieder nach Pyin Oo Lwin zurück und besuchten dort noch den botanischen Garten, in dem wri auch eine umfangreiche Schmetterlingssammlung nebst einiger teilweise gruselig großer Käfer und anderer Insekten betrachten konnten. Danach gab es im Orchideenhaus oder besser Orchideengarten viele verschiedene Exemplare zu besichtigen.
Da die Zeit schon fortgeschritten war, beschlossen wir, die eigentlich noch vorgesehene Kutschfahrt auszulassen und ins Hotel zurückzufahren. Da der Sonnenuntergang hier auch schon gegen 17:30Uhr ist, konnten wir so zumindest noch einen Teil der Rückfahrt im Abendlicht genießen. Das Hotel erreichten wir dann kurz vor 19Uhr. Nach kurzer Pause, einem leckeren Buffet und einem Absacker in der Hotelbar bei Live-Musik endete unser zweiter, ebenfalls erlebnisreicher Tag. |