Samstag, 26. Januar 2019 Während für Wolfgang und die Hubmoldt-Reisegruppe es erst in der nächsten Woche losgeht, starte ich schon ein paar Tage früher. So kann ich für den Flug einige meiner gesammelten Meilen einlsäen und gleichzeitig auch noch ein paar neue Orte in Kolumnbien kennenlernen. Pünktlich um 11Uhr wurde ich zu Hause abgeholt und sitze nun nach einem etwas späten Frühstück im Lufthansa FCT in Frankfurt und beginne bei einem Glas guten, kolumbianischen Rums (Dictador 20 años) mit meinem Reisebericht. Da in Frankfurt ein eigecheckter Passagier nicht im Flugzeug erschienen ist, verzögerte sich der Abflug um fast eine dreiviertel Stunde. Aus Sicherheitsgründen mußte natürlich der Koffer gesucht und wieder ausgeladen werden. Zum Glück war die Flugzeit heute etwas kürzer mit nur 11 Stunden veranschlagt, sodaß ich meinen Anschlußflug nach Medellin wohl noch erreichen würde. Der Flug verlief ruhig und bis wir in Bogota am Gate ankamen, blieb mir noch gut eine Stunde Zeit, meinen Anschlußflug zu erreichen. Der Koffer war ja zum Glück durchgecheckt und so mußte ich nur selbst den Weg zu den Inlands-Weiterflügen finden, was nicht ganz einfach und ein durchaus längerer Weg war. An der Grenzkontrolle dauerte es dann rund 20 Minuten, da gerade kurz zuvor auch eine größere Maschine gelandet war. Nachdem ich mich dann zum richtigen Weiterflug-Gate durchgefragt hatte erreichte ich es noch gut 20 Minuten vor dem geplanten Abflug. Allerdings hätte ich mir die Eile sparen können, denn der Flug war fast eine Stunde verspätet. In Medellin warteten dann am Flughafen schon Omar und Brent auf mich. Theo war beim Auto geblieben und zu viert fuhren wir dann nach Medellin zu Omar, wo ich die nächsten drei Tage übernachten werde. Omar ist der Bruder meiner Kollegin Elizabeth, die aus Medellin stammt und mir sofort sagte, nachdem sie erfuhr, daß ich ein paar Tage nach Medellin reisen werde, ich müsse unbedingt bei ihrem Bruder übernachten. |
Sonntag, 27. Januar 2019 Heute morgen holten mich um 8:30Uhr Marcela, eine Freundin Elizabeths und Juan Guillermo für einen Tagesausflug nach El Peño und Guatape ab. Zuerst ging es mit dem Auto ein ganzes Stück wieder bergauf, aus dem Tal heraus, in dem Medellin am gleichnamigen Fluß sich zwischen zwei Bergrücken erstreckt. Der Morgen war noch etwas trüb und unterwegs gab es auch ein paar Tropfen, als wir nach rund einer Stunde Fahrt zu einem typischen kolumbianischen Frühstück halt machten. Zu Bohnen, Maisfladen und Ei gab es auch ein schönes gegrilltes Steak, was meiner Art von Frühstück wunderbar entspricht. Danach fuhren wir zuerst durch den (neuen) Ort El Peñol hindurch zu Felsen von Guatape. Der El Peõl de Guatape ragt noch einmal rund 200m über der Landschaft empor und man erreicht die Aussischtsplattform an der Spitze über insgesamt 702 Stufen. Mittlerweile hatte sich das Wetter auch gebessert, der Regen aufgehört und blauer Himmel kam zum Vorschein. So entschlossen wir uns dann auch, den etwas anstrengenden Aufstieg zu unternehmen. Ob die Tatsache, daß alle 25 Stufen die bereits zurückgelegte Anzahl auf der Stufe groß angeschrieben war, kann ich nicht genau sagen. Ob ich die 350 dann eher als schon die Hälfte oder erst als gerade mal die Hälfte wahrnahm, weiß ich im Nachhinein nicht mehr genau zu sagen. Auf jeden Fall hatte sich aber der Aufstieg gelohnt und auch unterwegs gab es schon schöne Blicke über die vielen, zusammenhängenden Seen. Eigentlich muß man von einem See sprechen, in dem an vielen Stellen kleine Berge und Hügel als Inseln herausragen. Denn diese Seenlandschaft wurde künstlich zur Elektrizitätserzeugung als großer Stausee angelegt. Heute ist diese Region ein beliebtes Urlaubsziel und auf dem See werden vielfältige Möglichkeiten des Wassersports oder Bootsfahrten angeboten. Nachdem wir vom Gipfel des Felsens den Rundblick ausgiebig genossen hatten, ging es die 702 Stufen wieder talwärts zum Parkplatz zurück. Die anschließende Fahrt in den kleinen Ort Guatape dauerte nur eine kurze Zeit. Guatape ist ein bunter und farbenfroher, kleiner Ort direkt an dem See. Die traditionellen ein- oder zweigeschossigen Häuser sind mit kräftigen Farben und schönen, verschiedenen Reliefs geschmückt. Am Ufer wird gerade eine neue Hafenanlage für die Ausflugsboote und Wassersport-Anbieter gebaut. Hier unternahmen wir einen schönen Spaziergang und auch ein kleines Mittagessen ein. Bevor wir dann nach Medellin zurückfuhren, unternahmen wir noch einen Abstecher auf einen Berg hinauf, zur "Replica El Peñol", einem Nachbau des historischen El Peñol, das heute auf dem Grund des Sees liegt. Im Sommer, wenn nach langer Trockenzeit der Wasserstand des Stausees niedrig ist, sind die beiden Kirchtürme auch weiterhin sichtbar. Heute allerdings konnte man nur ein großen Kreuz aus dem See aufragen sehen. Dort auf dem Berg bot sich ein ebenfalls wunderschöner Ausblick und eine gute Gelegenheit, diesen in einer kleinen Bar auf der Terasse bei Eiscáfe oder Bier zu genießen. Nach unserer Rückkehr in Medellin besuchten wir mit Omar gemeinsam noch einen Italiener, bei dem wir den wunderschönen Tag ausklingen ließen. |
Montag, 28. Januar 2019 Da Omar heute morgen zuerst noch bei einem Bauherren einige Blaupausen vorbeibringen mußte, hatten wir verabredet, unsere Tour durch Medellin um 9 Uhr zu beginnen. Zuerst ging es zum Büro der Turibus-Gesellschaft, wo auch Brent zu uns stieß, der heute die Rolle des Dolmetschers zusammen mit Luz, der Cousine von Omar übernehmen sollte. Brent hatte mich ja schon mit Omar am Flughafen abgeholt. Er ist Amerikaner, der aber jetzt in seinem Ruhestand nach Medellin auswandern möchte. Nachdem wir unsere vier Tickets erworben hatten, ging es nun erst einmal zu dritt mit dem Taxi quer durch die Stadt zum Parque El Poblado, dem Startpunkt der Turibus-City-Tour, einer Hop-On-Hop-Off Tour zu den markantesten Plätzen in Medellin. Hier am Parque El Poblado kam noch Luz, die Cousine Omars dazu, sodaß wir jetzt komplett waren. An der Plaza Botero hatten wir den ersten Stop, wo auf der Plaza insgesamt 23 Bronze-Skulpturen des Künstlers Fernando Botero aus Atioquia, dem Namensgeber des Platzes, zu sehen sind. In dem Doppeldecker ging es dann weiter zum Parque de los Deseos, wo sich auch das Planetarium befindet. Hier unterbrachen wir dann unsere Tour um in den nur wenige Minuten entfernten Botanischen Garten zu gehen und diese zu besuchen. Zwischenzeitlich regnete es dann auch einmal kurz, aber der Besuch im Botanischen Garten war dennoch sehr interessant und sehenswert. Den kurzen Regenschauer warteten wir einfach in einem kleinen Café ab, das aus einem alten Eisenbahnwaggon besteht. Wir besuchten auch das sehr schöne Orquiedeorama, in dem in interessanter Architektur die vielfältigen Orchideenarten präsentiert werden. Da es im Jardín Botánico auch ein gutes Restaurant gab und es gerade auch die passende Zeit war, blieben wir auch noch zum Mittagessen. Da Brent heute Nachmittag noch einen Termin hatte, trennten wir uns jetzt und kürzten auch die Turibus-Tour ein wenig mit dem Taxi direkt zum Parque de los Pies Descalsoz ab. Hier erwartete uns nämlich Juan Guillermo, der uns eine Führung durch den neuen Hauptsitz der EPM gab, dem zentralen Wasser-, Strom- und Gasversorger der Region. In dem Gebäudekomplex arbeiten rund 4.000 Mitarbeiter und sowohl Architektur als auch Gestaltung der Arbeitsumgebung sind beeindruckend. Das Geäude ist in Längs- und Querachse jeweils spiegelsymmetrisch gebaut und in den Ecken jeder Etage befinden sich große Terassen für die Mitarbeiter, die in großen, freundlich gestalteten Großraumbüros arbeiten. In der Mitte befindet sich ein großes Atrium, das mit Pflanzen von der Decke den "grünen" Character des Unternehmens unterstreicht. Nach dem Rundgang und einer kurzen Kaffee-Pause ging es dann mit dem Bus wieder weiter, hinauf zur Cerro Nutibara, wo sich Pueblito Paisa befindet. Dieser kleine, nachgebaute Ort zeigt, wie früher die Menschen in der Region lebten. Außerdem bietet sich von dem Hügel aus ein sehr schöner Rundblick über die Stadt Medellin. Mittlerweile war es auch Abend geworden und die Busrundfahrt zu Ende. Den Abschluß des Tages verbrachten wir dann im Hard-Rock-Café in Medellin, das für mich als Sammler von T-Shirts und Pins natürlich noch ein Pflichtstop war. Hier konnten wir sehr schön auf der Terasse sitzen, Cocktails und ein schönes Abendessen genießen. |
Dienstag, 29. Januar 2019 Heute ging es wieder um 9Uhr los und heute hieß der Dolmetscher Samsung und Google. Auf dem Programm stand eine Fahrt mit dem sehr modernen öffentlichen Nahverkehrssystem, das aus Metro, Bus, Tram und Seilbahn besteht. Die Metro-Station "Suramericana" ist auch nur wenige Minuten von Omars Appartment entfernt und so gingen wir zu Fuß dort hin und fuhren mit der Linie B bis San Javier, wo die Seilbahn der Linie J über einen Bergrücken hinauf und wieder hinunter bis nach La Aurora führt. Danach ging es wieder zurück und mit der Metro B bis zur Endstation San Antonio, wo wir in die Linie A bis Acevedo umstiegen. Von dort ging es, ebenfalls wieder mit der Seilbahn K bis Santo Domingo. Die Seilbahnen hier sind normale Transportmittel für die Bevölkerung und ein effizienter Weg, die Staus auf den Straßen und die steilen Berghänge zu überwinden. Von Santo Domingo aus fährt dann eine speziell für den Tourismus erbaute Seilbahn (Linie L) bis nach Aurora, einem rund 5km entfernten Naturschutzgebiet. Auf dieser Fahrt gibt es auch keine Zwischenstationen und so fährt man rund 20 Minuten bis zur Endstation im Naturpark. Dort gibt es verschiedene Wanderwege und auch die Möglichkeit Mountain-Bikes für Radtouren zu mieten. Da ich allerdings heute noch zum Flughafen muß, konnten wir nur kurz diesen schönen Ort besuchen, bevor es mit den Linien L, K, A und B wieder zurück bis zur Station "Suramericana" ging. Omar brutzelte dann noch ein leckeres Essen, bevor ich um 15Uhr in Richtung Flughafen aufbrach. Zuerst mit dem Taxi bis zu einer Sammeltaxi-Station, von der aus dann sogenannte carro collectivo mehrere Passagiere zum Flughafen bringen. Diese Fahrt war sehr schnell und mit den 4 Passagieren plus Fahrer im Kleinwagen auf kurvenreicher Bergstrecke durchaus abenteuerlich zu nennen. Der Fahrer wischte sich unterwegs auch schon mal den Schweiß von der Stirn oder griff zu seinem Rosenkranz. Aber wir kamen alle nach gut 30 Minuten Fahrzeit wohlbehalten und gesund am Flughafen an. Heute war auch der Flug pünklich und die Landung in Bogota sogar eine viertel Stunde zu früh. Danach ging es noch mit dem Hotel-Shuttle nur noch bis zum Hotel. Nachdem ich mich dort im WLAN eingeloggt und meine eMails geprüft habe, stellte ich zum Glück noch fest, daß der morgige Flug nach Guatemala City mittlerweile um 95 Minuten vorverlegt war. So war mein Abflug dann nicht, wie bisher angenommen um 13:40 sondern schon um 12:05 angesetzt. Dafür sollte ich dann aber auch schon um 14:25 Uhr in Guatemala City ankommen. |