Freitag, 17. November 2006 Per Bus führt die Reise heute weiter in Richtung Süden des Landes. Zahlreiche Dörfer und Städte begleiten den Weg nach Vang Vieng. Kurz vor Vang Vieng besteigt die Gruppe ein Boot und fährt das landschaftlich schöne Tal des Nam Song Flusses hinab. Unterwegs Stop um eine der zahlreichen Höhlen in den Kalksteinfelsen zu besichtigen. Vom Eingang der Höhle bietet sich ein fantastischer Ausblick über die Flusslandschaft. Am Nachmittag Ankunft in Vang Vieng, wo eine Übernachtung in der "Thavonsouk Bungalow Lodge", direkt am Fluss gelegen, vorgesehen ist. Heute hatten wir das erste Teilstück unserer Reise von Luang Prabang, der alten Hauptstadt, in die neue Hauptstadt, Vientiane auf dem Programm stehen. Als Wolfgang und ich hier vor zehn Jahren schon einmal unterwegs waren, mußten wir diese Strecke mit dem Flugzeug überbrücken, da es auf der Landverbindung zwischen den beiden Städten noch häufig Überfälle gab und die Route alles andere als sicher war. Jetzt konnten wir sehen, was wir damals alles versäumt hatten und diese zum Glück am heutigen und morgigen Tag nachholen. Die Route führt zunächst von Luang Prabang heraus über 3 Pässe, deren höchster über 1.400m hoch ist, durch eine traumhaft schöne Berglandschaft. Viele kleine einzelne Berge, die größtenteils vollständig bewachsen sind, prägen die Landschaft in beeindruckender Weise. Selbst an den größten Steilhängen finden sich immer wieder Nischen, in denen ein Strauck oder kleiner Baum genug Platz zum wachsen findet. Unterwegs halten wir auch in mehreren kleinen Bergdörfern, wo wir unsere Eindrücke von den Bergvölkern vertiefen können. Mittlerweile können wir auch Hmong (tragen Körbe mit Lasten wie Rucksäcke) und Khmou (tragen die Körbe an Stirnbändern am Kopf) voneinander unterscheiden. Am Schluß des Tages stand dann noch eine kleine Bootsfahrt auf dem Programm, die uns die letzten 6 Kilometer zu unserem Hotel in Vang Vieng auf dem Nam Songh entlang fuhren. Hier hatten wir insgesamt 7 Boote, in dem jeweils zwei Passagiere (bei Einheimischen sind es auch schon mal 3 oder 4) befördern. Hier ging es dann an vielen Strandkneipen und Leuten in großen Traktor-Schläuchen vorbei, die im Fluß einfach so abhingen. Das mutete schon ein bißchen wie Ballermann auf Malle an. Der hier noch vorgesehene Besuch einer der vielen Höhlen mußte jedoch ausfallsen, da in der Höhle noch durchschnittlich 50cm Wasserstand herschten, so daß wir uns entschlossen, stattdessen eine andere Höhle am morgigen Tag, die etwas höher in den Felsen liegt zu besuchen. Das Hotel in Vang Vieng lag dann direkt am Fluß und wir hatten noch einen herllichen Sonnenuntergang direkt von der Veranda unserer kleinen Hütten aus. |
Samstag, 18. November 2006 Der Vormittag ist noch für die Besichtigung von Vang Vieng mit seinem Markt vorgesehen, bevor es am Nachmittag mit dem Bus weiter in Richtung Süden bis zur Hauptstadt Vientiane geht. Zwei Übernachtungen im berühmten Hotel "Settha Palace", das im alten kolonialen Glanz erstrahlt, sind hier vorgesehen. Der heutige Tag begann mit einem interessanten Schauspiel während des Frühstücks. In unmittelbarer Hotelnähe befindet sich nämlich eine Brücke, die jedoch nur gegen Entrichtung eines - anscheinend nicht unerheblichen - Wegezolls passiert werden kann. Auf jeden Fall fuhren Lastwagen, Einachs-Selbstfahrer mit abenteuerlichen Hängern, die mit Sitzbänken als Bus genutzt wurden durch oder auch Mopeds auf Langboten über den Fluß anstatt die kostspielige Brücke zu nutzen. Ein LKW blieb dann auch erstmal im Wasser stecken und so hatten wir ein abwechslungsreiches Unterhaltungsprogramm zum Frühstück. Danach ging es um 9Uhr zunächst zur Tham Chang Höhle hinauf, wobei die angekündigten 148 Stufen nachgezählt zwischen 136 und 170 Stufen schwankten. Auf jeden Fall war es hoch und steil. Allerdings lohnte sich sowohl die interessante Tropfsteinhöhle als auch der faszinierende Blick über die Landschaft. Nach dem Abstieg von der Höhle ging es noch etwas durch den angegliederten Erholungspark, bevor wir mit dem Bus den zweiten Teil der Strecke ansteuerten. Obwohl beide Wegstrecken Luftlinie jeweils nur gut 100km betragen, legten wir jeden Tag mit dem Bus gut das doppelte an Kilometern zurück. Unterwegs hielten wir in Ban Thama, das direkt am Stausee des Nam Ngum liegt und daher auch einen sehr interessanten Fischmarkt zu bieten hat. Wolfgang und Somthep versuchten hier auch noch einmal ein Boot zu chartern, das uns zu unserem Mittags-Rastplatz bringen sollte. Leider gab es jedoch nur ein Boot und dieses war für unsere Gruppe leider zu klein. Also fuhren wir mit dem Bus in einem Bogen zunächst vom See uns abwendend weiter, um später an der Staumauer wieder den See zu erreichen. In einem nahegelegenen kleinen Hafen, an dem auch regelmäßig ein Linienboot verkehrt, kehrten wir zur Mittagsrast ein. Die restliche Rückfahrt verlief dann noch unerwartet ereignisreich. Einige verirrte Kühe irrten nämlich zwischen den Ständen und Läden auf beiden Straßenseiten hin und her, da sie von jedem Stand vertrieben wurden. Unglücklicherweise reagierte eine Kuh falsch oder garnicht auf das Hupen unseres sehr guten Busfahrers, sondern lief schnurstracks seitlich gegen unseren Bus, was zwar die Kuh bis auf ein verwirrtes Gesicht unversehrt überstand, nicht jedoch unser linker vorderer Blinker, der dem Kuhangriff zum Opfer fiel. Da dieser nur noch halb am Auto hing, wurde er zunächst abmontiert, bevor wir unsere restliche Reise nach Vientiane fortsetzen konnten. Um 17 Uhr erreichten wir dann nach 2 Tagen, 436km und insgesamt 4837m Höhenunterschied das Hotel in Vientiane. Hier in dieser wuderschönen Oase inmitten der Hauptstadt, die noch auf alte französische Kolonialzeiten zurückgeht, genießen wir als gelungenen Abschluß unserer Landschaftsfahrt durch Nordlaos ein erfrischendes Bad im hoteleigenen Swimming-Pool. PS: Vielen Dank noch an unseren Führer Somphet (Diamant)und nicht Sompeth (Ente), wie ich fälschlischerweise geschrieben hatte, für seinen Eintrag im Gästebuch. Gerne habe ich natürlich den Irrtum korrigiert und auch die letzte Renovierung von 1914 auf 1932 geändert. |