Sonntag, 2. bis Donnerstag, 6. Oktober 2011 Oracle Open World 2011. Nach meiner Ankunft am Samstag Nachmittag unternahm ich noch einen Ausflug in die Stadt zum Moscone-Center, um mich dort schon einmal für die morgen beginnende Oracle-Open-World-Konferenz zu registrieren. Danach ging es dann noch nach Fisherman's Wharf, wo ich bei schönstem Wetter noch einen tollen Sonnenuntergang mit der Golden-Gate-Bridge im Vordergrund erleben konnte. Mittlerweile ist es schon Dienstag und die Informationen und Erfahrungen, die man auf der Konferenz mitnehmen kann sind enorm. Beeindruckend ist schon allein die Größe der Konferenz. In der Eröffnungs-Keynote haben wir erfahren, daß es in diesem Jahr über 45.000 Teilnehmer sind, die an der Open World und der Java One teilnehmen. Eine wirklich beeindruckende Zahl und ein Großteil davon war am Sonntag Abend in der Keynote von Larry Ellison, dem Oracle-Gründer und CEO anwesend. Da Oracle ja auch sehr aktiv im Segelsport ist und bei dem letzten America's Cup den Titel holen konnte, war auch gleich in einem der Kongress-Gebäude das Siegerboot incl. des Original-Pokals (natürlich streng durch eigene Sicherheitskräfte bewacht) ausgestellt. In zwei Jahren will Larry dann mit seiner Crew den Titel hier in San Francisco verteidigen. Auf Videos und einigen Schautafeln erfährt man auch durchaus interessantes um die älteste und berühmteste Segeltrophäe der Welt. Morgen (Mittwoch, 5. Oktober) wird es dann am Abend zum sogenannten Appreciation-Event auf die Insel Treasure Island gehen, wo unter dem Motto "Legendary" zunächst Sting und dann Tom Petty and the Hearbreakers auftreten werden. Zum Glück hatte der Wetterbericht geirrt und der eigentlich für Mittwoch Abend angekündigte Regen verspätete sich bis zum Donnerstag Morgen. Somit war das Konzert auf Treasure Island ein voller Erfolg und ein beeindruckendes Erlebnis. Zunächst spielte Sting 1½ Stunden seine größten Hits wie z.B. Roxeanne oder . Danach wurde die Bühne umgebaut und es folgte Tom Petty mit seinen Heartbreakers, der ebenfalls noch einmal 1½ Stunden spielte. Den Abschluß bildete dann die Gruppe von Dave Wakeling, der mit English Beat dann bis nach 1Uhr spielte. Das Ambiente auf Treasure Island war auch großartig. Von einem Riesenrad konnte man sich dann sogar das ganze Festgelände aus der Vogelperspektive ansehen. Außerdem gab es auch noch diverse Wurfbuden, wo man Plüschtiere erwerfen konnte und natürlich große BBQ-Stände, wo ganze Spanferkel, Salate, Würstchen aber auch Kuchen und andere Süßspeisen serviert wurden. Und für Getränke war natürlich auch in vorgesorgt. Besonders schön war auch das Bild der Bühne mit dem nächtlich beleuchteten San Francisco im Hintergrund, das sich vom Riesenrad aus bot. Am Donnerstag waren dann noch einmal die letzten Vorträge, was sich aber keinesfalls auf Inhalt und Nutzen bezieht. Den großen Mittelpunkt am Donnerstag bildete natürlich die am Vortag offiziell von Larry Ellison angekündigte Public-Cloud, die nun von Oracle angeboten wird. Mal sehen, was die Zukunft uns noch so alles bringen wird. Um 16Uhr war dann mit der offiziellen Konferenz Schluß und unter dem Motto "It's a wrap" (=Das ist ein Umbruch) fand dann in den Yerba-Buena-Gardens, direkt beim Moscone-Center der sogenannte "Oracle Closing Event" statt. Zwischenzeitlich war der verspätete Regen auch durchgezogen und die Veranstaltung ging so bei strahlendem Sonnenschein erfolgreich zu Ende. |
Freitag, 7. Oktober 2011 Fahrt über Sacramento nach Lake Tahoe, mit 501m Tiefe der zweittiefste Seen der USA. Nachdem heute wieder Urlaub ist, ging es zunächst vom Hotel in Fisherman's Wharf hinaus zum Flughafen, wo ich meinen Mietwagen abholte. Auch wenn Hertz zwar Stationen Downtown San Francisco hat, mußte ich dennoch zum Flughafen, denn nur dort waren Cabrios bzw. hier heißen die Convertibles zu mieten. So ging es mit meinem Gepäck zunächst zum Flughafen und dann war die erste Herausforderung, das Gepäck im Auto unterzubringen und dennoch das Verdeck öffnen zu können. Da der Volvo C70, den ich gemietet hatte, nämlich ein Hardtop besitzt, wird der Großteil des Kofferraums bei geöffnetem Verdeck von eben diesem verbraucht. Immerhin bekam ich meinen großen Koffer dennoch unter und nach einigem rumprobieren mit den höchst empfindlichen Sensoren, die den benötigten Freiraum im Kofferraum überwachen konnte ich dann auch das Verdeck öffnen. Da der Wagen eine vollwertige Rücksitzbank hatte, ließ sich dort gut meine Tasche unterbringen und das Fotoequipment bekam seinen Platz im Fußraum des Beifahrersitzes. So war alles gut untergebracht und bei strahlendem Sonnenschein und warmen 20°C ging es in San Francisco los. Zunächst führte mich meine Route auf der Interstate nach Sacramento, wo ich dann dem Navi mitteilte, nun keine Autobahnen mehr fahren zu wollen. Das Ergebnis war eine landschaftlich schöne und ansprechende Fahrt durch Wälder und kleine Orte bis es dann wieder auf die US-50 ging, da dies später die einzige Hauptverbindung nach Lake Tahoe war. Allerdings war mittlerweile auch nicht mehr von einer Autobahn sondern eher einer an die Landschaft angepapten Bundesstraße die Rede. Hinter Sacramento hieß es dann auch noch einmal ziemlich Höhe zu gewinnen. Die Straße führte teilweise über Päße mit deutlich mehr als 2.000m über dem Meeresspiegel, wo ich in San Francisco ja immerhin gestartet bin. Die Niederschläge der letzten Tage, die in San Francisco als Regen niedergingen, waren hier in den Bergen bereits als Schnee gefallen und dieser blieb auch teilweise gut liegen, besonders in den schattigen Abschnitten. Die Lufttemperatur lag hier in der Höhe auch nur noch bei gut 10°C, was dank der wärmenden Sonne mich aber nicht daran hinderte, weiterhin "oben ohne" zu fahren. Auch wenn das Bild des Cabrios im Schnee etwas fremdartig anmuten mag. Nach South Lake Tahoe, wie die Stadt, in der ich die nächsten zwei Nächte verbringen werde, heißt, ging es dann noch einmal ein wenig bergab, wobei der See selbst immerhin noch auf einer Höhe von 1.900m liegt und mit einer Breite von 19km und einer Länge von 35km der größte Hochgebirgssee der USA ist. Aufgrund seiner Tiefe von 501m faßt der See eine so große Menge Wasser (ca. 175 Billionen Litern oder 175km³), daß man damit ganz Kalifornien 30cm unter Wasser setzen könnte. Ein erster, schon sehr schöner Blick auf den See bot sich von der auf über 2.200m hoch gelegenen Echo-Summit-Lodge, einer vom California Alpine Club betriebenen Hütte. Eigentlich liegt die Hütte abseits der US-50. Da ich aber das Navi auf "kürzeste Strecke" eingestellt hatte und die kleine steile Straße über die Hütte einen doch größeren Zacken der US-50 abschneidet, bekam ich diesen Aussichtspunkt quasi vom Navi geschenkt. Nach der Ankunft im Hotel, das unmittelbar an der Grenze zu Nevada liegt, unternahm ich noch einen kleinen Nachmittagsspaziergang zum See, wo sich in das rund 15°C kalte Wasser sogar ein vereinzelter Schwimmer verirrt hatte. Interessant ist auch der Stadtaufbau von Sout Lake Tahoe, das in zwei Staaten liegt, einem mit und einem ohne allgemeine Spiel-Konzession. Im kalifornischen Teil sind die Hotels eher im alpenstil gehalten und erinnern an die großen Wintersportorte in der Schweiz, Frankreich oder Italien. Unmittelbar hinter der Staatsgrenze, von meinem Hotel aus ist dies nur die andere Straßenseite erheben sich mit doppelter bis dreifacher Anzahl an Stockwerken die großen Casinos mit ihren zugehörigen Hotels, denn in Nevada darf gespielt werden, was in Kalifornien nur in den indianischen Reservaten möglich ist. Es ist schon beeindruckend, durch die kilometerlangen Reihen von Spielautomaten und Spieltischen zu laufen, an denen die Leute ihr Gück versuchen, auch wenn sie es nur eher selten dort finden. |
Samstag, 8. Oktober 2011 See-Rundfahrt auf dem Lake Tahoe. Heute hatte ich mich entschlossen, den See sowohl auf dem selben als auch drum herum zu erkunden. Nach dem Frühstück wurde ich kurz vor halbzehn von einem Shuttle abgeholt, der, nachdem er noch einige andere Hotels im Ort abgeklappert hatte, mich und andere Gäste zum Anleger der Tahoe Queen, einem altgedienten, aber immer noch in sehr gutem Zustand befindlichen Raddampfer brachte, mit dem ich am Vormittag zunächst auf dem südlichen Teil des Sees eine kleien Rundfahrt unternehmen wollte. Nachdem die Tickets gelöst und die Passagiere alle an Bord waren, hieß es "Leinen los" und es ging für gut zweieinhalb Stunden über den See, der weltweit einer der klarsten und reinsten Süßwasserseen überhaupt ist. Dank einer für Schiffe ungewöhnlich guten Beschallung war es auch ohne weiteres möglich, den Ausführungen des Kapitäns zu folgen, der vieles über den See und seine Geschichte zu erzählen hatte. Speziell für die hier lebenden Indianerstämme wie z.B. die Washoes hat der See eine besondere Bedeutung und bestimmte Stellen am Ufer werden auch bis heute noch für Feste und Feierlichkeiten regelmäßig genutzt. Das wunderschöne Panorama, der dank der vorangegangenen Schneefälle sogar schneebedeckten Berge inspirierte dann auch viele Autoren und Regisseure. Auch viele Schauspieler und andere Berühmtheiten hielten und halten sich gerne hier in dieser landschaftlich einmaligen Umgebung auf. So erzählte uns der Kapitän zum Beispiel von Frank Sinatra, der hier ein Spielcasino hatte oder Marylin Monroe, die auch hierher kam. Besonders schön ist die Emerald Bay, die das westliche Ende unseres kleinen Rundkurses bildete und die wir mit dem Dampfer einmal komplett durchquerten. Inmitten der Bay liegt eine kleine Insel, auf der im 19.Jh. ein Kapitän sich das einzige dort vorhandene Haus baute und darin wohnte, bis er dann eines Tages im See verschollen war. Überhaupt erzählte uns der Kapitän auf unserer Rundfahrt viele interessante und spannende Geschichten und Anektoden. Aber die meisten von uns dürften sowieso auch die Kulissen des Sees kennen, denn die Regisseure berühmter und bekannter Filme und Serien wählten diesen Ort gerne als Hintergrund ihrer Handlung. Die wohl bekannteste Serie, die hier am See produziert wurde, ist Bonanza mit der Ponderosa, die ganz in der nähe des Sees gelegen ist. Ein weiterer bekannter Film "Bodyguard" mit Kevin Costner und Whitney Houston spielt ebenfalls teilweise an diesem See. So erfuhr ich viel während der Schifffahrt über den See. Nach der Rückkehr ging es mit dem Shuttlebus wieder zum Hotel, wo ich am Nachmittag dann noch zu einer Rundfahrt um den See startete. Besonders schön war dabei die abwechslungsreiche und stark bewaldete Landschaft, wo sich immer wieder wunderschöne Ausblicke auf den See boten. Besonders lohnenswert war noch einmal der Blick von oben auf die Emerald Bay, wo ich heute Vormittag mit der Tahoe Queen schon gekreuzt bin. Am späteren Nachmittag erreichte ich dann wieder South Lake Tahoe, wo ich noch einmal übernachten werde. Ein rundum schöner Tag und ein Ort, den man vielleicht auch noch einmal im Winter, wenn hier richtig Schnee liegt, besuchen sollte. |
Sonntag, 9. Oktober 2011 Fahrt vom Lake Tahoe in den Yosemite-Nationalpark. Auch der heutige Tag begann wieder mit strahlendem Sonnenschein. Da sich im Frühstücksraum schon große Schlangen gebildet hatten, beschloß ich, auf dasselbe zu verzichten und die Stunde lieber mehr auf der Fahrt in den Yosemite Nationalpark zur Verfügung zu haben. So ließ ich mir kurz nach 8Uhr das Auto bringen - schon praktisch so ein Valet-Parking, besonders wenn es nichts extra kostet - und dann mußte erstmal wieder das Gepäck so untergebracht werden, daß sich das Verdeck auch noch öffnen ließ. Mittlerweile wußte ich aber, wie es geht und so kam ich zeitig in South Lake Tahoe los. Zunächst ging es direkt über einen 2.200m hohen Paß und über kleine Landstraßen (ich hatte immer noch die Vermeidung von Highways im Navi aktiviert) durch die Sierra Nevada, hier sogar durch den Teil, der auch wirklich im Bundesstaat Nevada liegt. Besonders schön war der immer wiederkehrende Blick auf die umgebenden hohen Berge, die durch den eigentlich für die Jahreszeit zu frühen Schneefall alle weiß mit Schnee bedeckt waren. Am Topaz Lake, dessen Farbe durchaus zum Namen paßte, verließ ich dann Nevada und fuhr dann im kalifornischen Teil der Sierra Nevada, welches auch der weitaus größte Teil dieser Hochebene ist, weiter. Während der Topaz Lake auf rund 1.500m Höhe fast der tiefste Punkt meiner heutigen Tour war, ging es nun über zwei weitere Päße stetig höher, bis ich beim Mono Lake auf rund 2.000m Höhe die US-395 verließ, die weiter Richtung Süden und Richtung Los Angeles führt. Mittlerweile hatte sich die Temperatur auch langsam vom ein- in den unteren zweistelligen Bereich erhöht. Dennoch war die bisherige Fahrt dank guter Kleidung auch bei offenem Verdeck sehr angenehm, denn die Sonne wärmte ihrerseits ganz gut und das herrliche Panorama war natürlich so viel besser zu genießen. Vom Mono Lake aus ging es nun in herrlicher Fahrt durch die schneebedeckte Landschaft zum rund 20km entfernten und gut 1.000m höher auf knapp 3.100m gelegenen Tioga Paß am gleichnamigen See. Dort ist auch die Parkgrenze und so hieß es hier sich in eine Schlange einzureihen und den Parkeintritt von 20$ für bis zu einer Woche Parkaufenthalt zu zahlen. Selbst hier oben auf über 3.000m war die Temperatur nun bei über 10°C angekommen. Und bei nahezu Windstille war das Warten im Freien sehr angenehm. Hier an dem östlichen Parkeingang traf ich auch drei junge deutsche Motorradfahrer aus Hamburg, die gerade eine Schneefrau gebaut und mit rotem Schal dekoriert hatten. Schnee dafür gab es hier oben reichlich. Von hier aus ging es dann durch eine märchenhaft schöne Landschaft immer weiter hinunter, denn das touristische Zentrum des Yosemite Nationalparks liegt nur noch auf einer Höhe von rund 1.200 bis 1.300m. Hier ragen dann die großen und steilen Felswände einige hundert Meter in den Himmel hinauf. Unterwegs gab es immer wieder Haltebuchten, wo man zu einem Photostop anhalten oder auch einfach nur den Ausblick genießen konnte. An einem solchen Stop hatte ich dann auch noch einen kleinen Unfall. Ich hatte gerade angehalten und war ausgestiegen, um auf die rund 100m zurückliegende Brücke zu gehen, um dort einen sehr dekorativen Wasserfall zu photographieren. Während ich schon nach der besten Aufnahmeposition für das Motiv suchte, hatte ich eine zweite Stufe übersehen, über die ich dann auch prompt stolperte und vorüber fiel. Damit der Kamera nichts passierte, mußte ich den Arm zum bremsen nehmen, was dieser mit einigen Schrammen quittierte. Aber der Arm heilt von selbst, während das bei der Kamera doch schwieriger gewesen wäre. Sogleich waren auch einige hilfsbereite andere Touristen da, die mich sofort mit Wasser zum Abwaschen, Desinfektionsspray und flüssigem Verband versorgten. Endlich konnte dort einmal der mitgenommene Verbandsvorrat eingesetzt werden. Für mich war es auf jeden Fall gut gewesen und so konnte ich dann, gut verarztet auch noch die Photos aufnehmen, derentwegen ich hier ja gehalten hatte. Am späten Nachmittag erreichte ich dann mein Ziel, das mitten im Park gelegene Ahwahnee-Hotel, in dem auch schon die englische Queen genächtigt hatte, was in einer Vitrine des Hotels mit Stolz präsentiert und Fotografien belegt wird. |
Montag, 10. Oktober 2011 Der Tag steht ganz für den Yosemite-Nationalpark zur Verfügung. Nach dem Frühstück schloß ich mich einer kleinen Gruppe zu einem Foto-Workshop an, der vom Hotel angeboten wurde. Auf kleinen Pfaden ging es rund 1½ Stunden in der Umgebung des Hotels durch den Wald und hinunter an den hier durchfließenden Fluß. Leider hatte der Wetterbericht gestern noch zu optimistisch Sonnenschein versprochen, aber eine dichte hohe Bewölkung hinderte die Sonne heute Morgen am Durchkommen. Dennoch lohnte sich der kleine Spaziergang und heute Nachmittag gibt es noch einen weiteren Workshop unter dem Motto "Auf den Spuren von Anselm Adams". Der berühmte amerikanische Landschaftsfotograf hatte viele seiner großartigen Schwarz-Weiß-Bilder hier im Yosemite-Nationalpark aufgenommen. Im nahegelegenen Curry-Village gibt es auch ein kleines Anselm Adams Museum. Der Name Curry-Village geht auf die Firma YP&C Co. (Yosemite Park and Curry Company) zurück, die als erste hier den Park erschlossen und auch das Ahwahnee-Hotel im Jahr 1926 gemäß dem Wunsch des damaligen und ersten Direktors des 1916 eröffneten Nationalparks als erstes Luxushotel in einem Naturpark erbaut hat. Ziel war es, den wohlhabenden und einflußreichen Teil der damaligen Gesellschaft auf den Park aufmerksam zu machen und anzuziehen. Wie überall wurden natürlich die Baupläne während der Bauphase geändert und ergänzt, sodaß der ursprünglich geplante Finanzrahmen von 525.000$ um rund denselben Betrag auf über eine Million überschritten und die Bauzeit ebenfalls deutlich verlängert wurde. Dennoch wurde das Hotel ein voller Erfolg und es ist bis heute eine beliebte Adresse für einen Urlaub in einem der schönsten Nationalparks, die ich bisher gesehen habe. Das Hotel wurde sehr gut in die Landschaft eingefügt und alles Baumaterial wurde von außerhalb des Nationalparks herantransportiert, denn im Nationalpark ist die Nutzung der Resourcen grundsätzlich nur der Natur selbst vorbehalten. Im Hotel wurden zahlreiche große und gemütliche Kamine eingerichtet und zur Dekoration wurden vielfach Teppiche und Webstoffe mit indianischen Mustern und Symbolen der hier ursprünglich ansässigen Ureinwohner verwendet. Momentan nutze ich die Zeit auf der Terasse des Hotels, um meinen Reisebericht fortzuschreiben. Gleich werde ich erfahren, ob sich für den heutigen Nachmittagsworkshop genügent Teilnehmer gemeldet haben und dieser um 13Uhr beginnt. Besonders amüsant hier auf der Terasse und auch in der zugehörigen Bar und Lounge sind die kleinen Eichhörnchen, die zwar wild, aber ganz zutraulich hier herumhuschen. Gerade höre ich das Knabbern von einem, das keinen Meter entfernt auf einem Mauervorsprung sitzt und an einer Nuß knurpselt. Zwischenzeitlich ist es Nachmittag geworden und leider hat die Tour auf Anselm Adams Spuren nicht stattgefunden und der Wetterbericht hatte sich zwischenzeitlich auch auf Regen für den Nachmittag festgelegt, was diesmal auch richtig war. So ergab sich nun einmal für mich etwas mehr Zeit, mich um die zwischenzeitlich aufgenommenen Bilder und deren Organisation zu kümmern. Dennoch ergab auch der heutige Tag einige schöne Fotos, die ich als kleine Collage zusammengestellt habe. |
Dienstag, 11. Oktober 2011 Im Lauf des Tages gemütliche Rückfahrt nach San Francisco. Dort am späten Abend Weiterflug nach Sydney. Heute ist nun mein letzter Tag in den USA. Da mein Flug nach Sydney aber erst am späten Abend, genau eine Minute vor 11Uhr startet, habe ich noch einen vollen Tag zur Verfügung, um die gut 300km vom Yosemite Nationalpark nach San Francisco Intl. Airport zurückzulegen. Da heute wieder schönstes Wetter ist und durch den Regen von gestern alles besonders blank und mit glitzendern Tropfen geschmückt ist, habe ich wieder zeitig gefrühstückt und bin dann um Halbzehn mit dem Auto am Hotel abgefahren. Zunächst hatte ich zwar überlegt noch eine kleine Wanderung zum Mirror-Lake zu unternehmen, da sich aber keine zuverlässigen Angaben für den Zeitaufwand ermitteln ließen, habe ich von diesem Experiment Abstand genommen. Außerdem war heute auch wieder der Paß zum Glacier Point, dem wohl schönsten Aussichtspunkt im Nationalpark freigegeben. Gestern nämlich waren sowohl der Tioga-Paß als auch die Glacier-Point-Road wegen Eis und Schnee gesperrt. Da hatte ich im Nachhinein gesehen vorgestern bei meiner Anreise großes Glück gehabt, denn ein gesperrter Tioga-Paß hätte zum einen viele schöne Eindrücke verhindert und zum anderen einen Umweg von wohl rund 200km bedeutet. Auch wenn der Glacier Point vom Ahwahnee-Hotel aus nur wenige Kilometer Luftlinie entfernt ist, dauert die Fahrt auf den rund 60 Straßenkilometern doch gut eine Stunde. Aber der Aufwand hat sich voll und ganz gelohnt. Von hier oben hat man einen atemberaubenden Blick über den Yosemite Nationalpark und einen herrlichen Ausblick auf die obere und mittlere Stufe des Yosemite-Wasserfalls, der dank des Regens - der so auch sein gutes hatte - besonders üppig und mit viel Wasser sich in die Tiefe stürzte. Auf der Hinfahrt zum Aussichtspunkt boten sich auch immer wieder faszinierende Stimmungen, die durch den aufsteigenden Dunst einerseits und die hellen Strahlen der Morgensonne andererseits hervorgezaubert wurden. Auch die Rückfahrt nach San Francisco gestaltete sich abwechsungsreich. Zunächst ging es auf der CA-140 entlang des Merced Rivers aus dem Nationalpark hinaus bis zum kleinen Ort Merced, wo ich dann auf die CA-59 nach Süden abbog, um auf kleineren Straßen quer durch die fruchtbare Eben zu fahren. Es ging vorbei an vielen Farmen und Obst- und Gemüseplantagen. Die bräunlich gelben Töne der Felder kontrastierten sehr schön zum Grün der Obstbäume und dem strahlenden Blau des Himmels. Auf der CA-152 ging es dann wieder westwärts und durch den Ort Los Banos, hinter dem es dann noch einmal über eine Bergkette ging. Die Straße führte am aufgestauten San Luis Reservoir und dem Pacheco State Park vorbei, um dann bei Gilroy in die CA-101 zu wechseln und mich durch San Jose, eine größere und durchaus schöne Stadt, zu führen. Da es noch rund zwei Stunden hell sein würde und der Flughafen nur noch gut 60km entfernt war, enschloß ich mich, hinter Santa Clara noch einen Abstecher an den Pazifik zu unternehmen, mit dem Hintergedanken, dort vielleicht einen dekorativen Sonnenuntergang präsentiert zu bekommen. So gab ich also noch Half-Moon-Bay als Zwischenstop in mein Navi ein. Die Fahrt dorthin dauerte zwar etwas länger als gedacht, dennn mittlerweile war ich doch kräftig in den Berufsverkehr geraten. Über eine letzte Hügelkette ging es dann hinab nach Half Moon Bay, wobei unterwegs eine Kürbisfarm die andere ablöste. Und da bald hier Halloween ansteht, war alles mit orangenen Kürbissen auf riesigen Feldern vollgestellt. Überhaupt gab es hier auch einige Parks und Farmen, die für Kinder allerlei Halloween-Belustigungen anboten. Am Pazifik angekommen war eigentlich genau der richtige Sonnenuntergangszeitpunkt erreicht. Nur gab es über dem Ozean auch eine absolut dicke und undurchlässige Wolkenschicht, die den Sonnenuntergang dann doch verhinderte. Allerdings hatte ich dann auf der Rückfahrt noch an einem Aussichtspunkt einen schönen Abendhimmel und oben auf einem abgebrannten Baum saß eine Eule, die in der Abenddämmerung auf Beute lauerte. Ein besonders dekoratives Bild gegen den rötlich gefärbten Abendhimmel. Und auf der gegenüberliegenden Seite war auch schon der Vollmond aufgegangen. Mittlerweile habe ich den Wagen abgegeben und für meinen Flug eingecheckt. In der Lounge schreibe ich nun die Tageserlebnisse zusammen, während ich darauf warte, daß der Flug zum Einchecken aufgerufen wird. Dann geht es in gut 14 Stunden nach Sydney, wo ich am Donnerstag Morgen planmäßig um Halbacht ankommen werde. Der Mittwoch fällt diesesmal einfach zu Gunsten einer längeren Nacht aus. |