Samstag, 24. September 2011 Nach zwei Tagen beruflichen Intermezzos geht es heute von Virginia nach Calgary, in die kanadischen Rocky Mountains. Nachdem ich am Donnerstag Morgen von Buenos Aires pünktlich in Washington, DC gelandet war, ging es für zwei Tage Arbeit zu unserem Kunden nach Gordonsville. Übernachtet habe ich dabei wieder, wie in den vergangenen Jahren im schönen Städtchen Charlottesville, Virginia. Die Einreise in Washington war diesmal besonders schnell erledigt. Bereits eine dreiviertel Stunde nach der Landung saß ich schon in meinem Mietwagen, mit dem ich die gut 150km lange Strecke bis Gordonsville zurückgelegt habe. Das Wetter war etwas regnerisch und ziemlich schwül und drückend. Da war ich garnicht böse drum, jetzt zwei Tage in angenehm klimatisierten Büros zu verbringen. Mittlerweile ist es Samstag Mittag und ich sitze nun im Ronald-Reagan-National Airport von Washington DC. Das Auto ist wieder abgegeben und ich habe noch eine gute Stunde bis zum Abflug. Zum Glück war hier der Check-In und besonders die Sicherheitskontrollen nicht so langwierig wie vor drei Tagen in Buenos Aires bei meiner Ausreise, wo ich nach dem Check-In-Counter noch fast eineinhalb Stunden benötigte, um gerade rechtzeitig am Gate zu erscheinen. Heute hingegen ist wieder Zeit, die Lounge zu nutzen und etwas in der Zeit zu schreiben. Da ich noch einmal einen längeren Aufenthalt in Chicago habe, werde ich erst gegen 21Uhr in Calgary eintreffen, sodaß ich mir dort auch direkt in Flughafen-Nähe ein Hotel gesucht habe, von dem ich morgen Früh dann zum Lake Louise aufbrechen werde. |
Sonntag, 25. September 2011 Nach einer Übernachtung in Calgary führt die Route zunächst nordwärts noch durch das hügelige Vorland der Rockies. Kurz hinter Rocky Mountain House geht es dann westwärts, paralell zum Saskatchewan-River, der am Big Horn dann aus den Abraham Lake gespeist wird. Von dort führt über die Nationalstraße 11 eine der wenigen seitlichen Zufahrten in den Banff-Nationalpark auf die Nationalstraße 93, die besser unter dem Namen "The Icefield Parkway" bekannt ist. Am Lake Louise, wo der Parkway an der Bundesstraße 1 beginnt, sind zwei Nächte im Posthotel, das zu den Relais&Chateaux-Häusern gehört, reserviert. Ein großer Vorteil des westwärts Reisens, einer Richtung, die ich diesmal auf einer Welreise zum ersten mal eingeschlagen habe, ist, daß man immer mal wieder eine Stunde geschenkt bekommt, wenn man wieder in eine neue Zeitzoner reist. So bekam ich gestern auf meinem Trip von Charlottesville, das noch zur Eastern-Time gehört sogar zwei Stunden dazu. Zunächst in Chicago die erste zur Central-Time und dann nochmal eine in Calgary, wo bereits die Mountain-Time gilt. So viel es mir zwar nicht ganz so leicht, am gestrigen Abend wach zu bleiben, aber andereseits konnte ich am heutigen Morgen gut bereits um Halbsieben aufstehen, sodaß ich bereits um 8Uhr im Auto vom Hotel losfahren konnte. Jetzt hoffte ich nur, daß am heutigen Abend mein Koffer mich dann in Lake Louise auch wieder treffen wird. Denn während des gestrigen Umsteigens in Chicago gelang es zwar mir und auch meiner blauen Reisetasche, den richtigen Flieger zu bekommen, nur mein großer Rimowa-Koffer hatte dieses Glück nicht. Nach der Ankuft in Calgary wartete ich also am Gepäckband und fand aber nur meine Tasche. Nachdem dann auf der Anzeige stand, daß der letzte Koffer durch sei, suchte ich den Gepäckschalter von United auf. Dort war man sehr bemüht und hat auch in relativ kurzer Zeit über den Computer herausbekommen, daß mein Koffer in Chicago auf einen völlig anderen Flug innerhalb der USA zu einem Ort, dessen Namen ich noch nie gehört hatte, eingescant worden war. Nach einigen weiteren Recherchen stellte sich dann aber heraus, daß der Koffer dort zum Glück wieder ausgeladen wurde, und so immerhin in Chicago und nicht sonstwo war. Es bestand also berechtigte Hoffnung, daß der Koffer mit der nächsten Mittagsmaschine eintreffen und mir dann zum Lake Louise nachgeschickt werden könnte. Da fiel mir auch wieder ein, daß beim Abflug aus Chicago nochmal einige Gepäckkarren am Flugzeug hielten, vereinzelt Koffer ausgeladen gescannt und teilweise in die Maschine und teilweise wieder in den Gepäckwagen zurückgebracht wurden. Vermutlich also ein nicht ganz so außergewöhnlicher Fall. Auf künftigen Reisen werde ich verstärkt darauf achten Direktflüge und keine Connection-Verbindungen zu bekommen. Immerhin hatte ich so in Calgary weniger Gepäck zu handhaben und so fuhr ich nun um 8 Uhr bei herrlichem Sonnenschein und noch frischen 10°C los. Die Fahrt führte durch viel landwirtschaftlich bestelltes Land. Die oft in roten Farben gehaltenen Framen boten dabei immer bunte Kleckse in der sonst von den Feldern mit grün und gelb geprägten Landschaft. Zwischendurch fanden sich auch immer wieder kleien Seen, denn die Gegend ist hier sehr wasserreich, was auch an den vielen Birken zu erkennen ist, die ja einen sehr hohen Wasserbedarf haben. Bei den Laubbäumen hatte auch schon die Herbstfärbung eingesetzt und besonders die Gelbtöne waren stark vertreten. Besonders im Licht der noch frühen Morgensonne (Sonnenaufgang war wegen der Sommerzeit erst kurz nach 7Uhr) stachen die gelben Blätter zwischen den grünen Nadelhölzern golden hervor. Der dunkelblaue Himmel setzte dann noch einmal einen weiteren Farbakzent. Besonders schön war auch, daß meine Reiseroute entweder west- oder nordwärts führte, sodaß die Sonne eigentlich immer im Rücken oder seitlich von hinten schien und ich die sonnenbeschienene Landschaft so immer optimal vor mir hatte. Gegen Mittag erreichte ich dann die Ausläufer der Rocky Mountains und leider hatte sich von Westen her doch etwas stärkere Bewölkung durchsetzen können. An der Westküste, so wie man gestern in den Nachrichten sehen konnte, hatten Ausläufer vermutlich eines Taifuns den Bewohnern das Leben schwer gemacht. Überflutete Straßen waren dabei nur ein Problem mit dem der Westen zu kämpfen hatte. Und diese Ausläufer hatten sich nun anscheinend auch noch zum Teil über die Rockies hinwegschieben können. Vereinzelt gab es auch mal einen kleinen Schauer, der dann aber wieder von Sonnenschein abgelöst wurde. Und einen Vorteil hatte der Regen auch, denn die Sicht auf die Berge war jetzt viel klarer geworden, da es zuvor bei den für diese Jahreszeit ungewöhnlich hohen Temperaturen (gestern waren es in Calgary 30°C gewesen) doch recht viel Dunst in der Luft gegeben hatte. Der Name "The Icefields Parkway" rührt daher, daß es entlang dieser Straße durch die Nationalparks von Banff und Jasper eine große Anzahl von Gletscher- und Eisfeldern gibt, die von der Straße auch sehr gut zu sehen sind. Wo Gletscher sind, sind natürlich die zugehörigen Seen nicht weit. Diese türkisblau in der Landschaft leuchtenden Seen säumen dann auch die Flußläufe, an denen sich die Straße entlangschlängelt. So ist z.B. kurz hinter dem 2067m hohen Bow-Paß am Bow-Lake ein sehr schöner Aussichtspunkt, den man in gut 10 Minuten vom an der Straße gelegenen Parkplatz erreichen kann. Über einen kurzen steilen Stich geht es zu einer Aussichtsplattform, von der man auf den weiter unten liegenden Bow-See einen herrlichen Ausblick genießen kann. Das Panorama habe ich dann auch für das Kopfbild dieser Seite ausgewählt. Gegen 16Uhr erreichte ich dann Lake Louise, wo ein sehr schönes Hotel auf mich wartete. Da es hier in der Höhe auch deutlich frischer, und der Jahrezeit eigentlich auch angemessener ist, waren die offenen Holz-Kamine im Hotel auch alle in Betrieb. Das knistern des Feuers und der angenehme Geruch des Holzes machten den Aufenthalt dann auch gleich noch angenehmer. Bevor es am Abend dann wieder ganz aufklarte gab es noch ein kurzes aber heftiges Gewitter und noch bevor ich zum Abendessen in den Outpost-Pub ging, traf auch der Koffer nach einer individuell gestalteten Anreise im Hotel ein. Da der Wetterbericht für morgen ähnliches Wetter wie heute vorhersagt, also vormittags Sonne pur und ab Mittag sich einstellende Bewölkung und gelegentliche Schauer, werde ich morgen wieder früh aufbrechen. Dann geht es durch zwei andere angrenzende, kleinere Nationalparks, die schon zum Nachbarstaat British Columbia gehören. |
Montag, 26. September 2011 Für den heutigen Tag sind zwei Nationalparks in British Columbia, die sich an den Banff-Nationalpark anschließen vorgesehen. Der Yoho-Nationalpark am Vormittag und der im Süde anschließende Kootenay-Nationapark am Nachmittag. Die Entscheidung, heute wieder früh aufzubrechen hat sich als goldrichtig erwiesen. Als ich kurz nach 7Uhr heute zum Frühstück ging, konnte ich zuvor schon von meinem Balkon aus die ersten Sonnenstrahlen auf den Berggipfeln sehen. Um Viertel vor Acht war ich bereits an der Tankstelle hier in Lake Louise, denn diese sind in den Nationalparks selten gesät. Auf dem Trans-Canada-Highway #1 ging es hinein in den Yoho-Nationalpark. Der Highway ist durchzieht den Nationalpark in seiner ganzen Länge und er ist auch gleichzeitig die Hauptverkehrsader, um zu den einzelnen Sehenswürdigkeiten zu gelangen. Während aus den Tälern noch dichte Nebelschwaden aufstiegen, die von der Sonne noch weggebrutzelt werden mußten, lagen die Gipfel der Rockies um mich herum schon frei in glänzendem Sonnenschein. Die Temperaturen ware noch recht frisch. Das ging sogar soweit, daß sich mein Start heut Morgen ein wenig verzögert hatte, da ich zuerst warten mußte, bis die Heizung das Eis auf der Winschutzscheibe angetaut hatte. Denn ungeschickterweise hatte man vergessen, in den Wagen einen Eiskratzer zu legen. Von der Temperatur her sollte es heute auch im wesentlichen im einstelligen Gradbereich bleiben. Der erste Abstecher vom Trans-Canada-Highway führte mich zu den Tkakkaw-Fällen. Den Wasserfällen mit der größten Fallhöhe in Kanada. Aus einem kleinen Gletschersee stürzt hier das Schmelzwasser eine Steilwand hinunter in den Yoho-River, der dem Nationalpark auch seinen Namen gegeben hat. Am Anfang der Zufahrtstraße bei Kicking Horse gibt es noch einen Aussichtspunkt auf zwei Spiraltunnel, wo man - ähnlich wie in der Schweiz auf der Gotthardbahn - durch im Berg verlaufende Tunnel spiralförmig die Strecke ansteigen läßt, um die sonst zu große Steigung meistern zu können. Die schräg in der Höhe versetzten Tunneleinfahrten lassen sich im Wald gut erkennen. Durch den gestrigen Regen und die kalte Nacht, in der nichts abtrocknen konnte, waren die Bäume alle noch mit dicken Wassertropfen überzogen, die nun im Sonnenlicht glänzten und den Tannen einen fast weihnachtlichen Charakter verliehen. Nachdem ich wieder auf dem Trans-Canada-Highway zurück war, ging es schon nach wenigen Kilometern, kurz hinter Field wieder auf eine Seitenstraße, die mich nun zum Emerald-Lake führte. Auch hier bot sich zunächst direkt neben der Hauptstraße noch eine Attraktion, eine sogenannte "natural bridge". Eine Brücke, die vom Wasser des Yoho-River unterspült worden war. Nachdem ich am Emerald-Lake angekommen war und gerade das Stativ und die Kamera für eine Panorama-Aufnahme einsatzbereit gemacht hatte (zum Glück war mein Koffer mit dem Stativ drin gestern Abend noch rechtzeitig angekommen), hatte sich just eine Wolke über den See gelegt. Aber die Sonne half gut mit und wenige Minuten später erstrahlte alles in herrlichem Sonnenschein. Das Smaragdgrün des Sees, das ihm ja auch seinen Namen gegeben hatte, leuchtete förmlich in der Sonne und auf der fast spiegelglatten Wasseroberfläche spiegelten sich die grünen Hänge des Wapta Mountain und rechts im Hintergrund der fast 2600m hohe Mount Burgess. Nach diesen zwei beeindruckend schönen Abstechern ging es nun auf der #1 weiter bis Golden, zum anderen Endes des Yoho-Nationalparks. Dort bog ich dann links auf die Nationalstraße 95 ab, um bis in das rund 100km entfernte Radium Hot Springs zu fahren. Hier ist der südliche Eingang in den Kootenay-Nationalpark, der zweite Park, der heute auf meinem Besuchsprogramm stand. Mittlerweile war es Mittag geworden und wie gestern zog auf der Fahrt von Golden nach Radium Hot Springs immer mehr Bewölkung auf. Aber die Bewölkung war hoch und die Berge blieben frei. Nur der blaue Himmel fehlte immer mehr. Der Kootenai Nationalpark ist länger und schnäler als der Yoho Nationalpark, weshalb es hier auch weniger Seitenabstecher gibt und man vielmehr den Park hauptsächlich bereits von der Nationalstraße aus sehen kann. Die Landschaft ist hier etwas flacher und breiter. Außerdem sind hier in den vergangenen Jahren mehrfach große Waldflächen durch Blitzeinschläge verursachten natürlichen Waldbrand zerstört worden. Die Parkverwaltung hat hier auf eine gezielte Aufforstung verzichtet und sich das Gebiet im wensentlichen selbst überlassen. So bilden sich auch wieder interessante neue Pflanzen an stellen aus, an denen vorher durch den dichten Tannenbewuchs kein Platz mehr für sie war. Nach der Rückkunft in Lake Louise unternahm ich noch zwei kurze Abstecher zum Lake Louise selbst, der der Stadt den Namen gegeben hat und zum etwas weiter gelegenen Mouraine-Lake. Die regnerische Stimmung gab diesen beiden, zwischen hohen Bergen liegenden Seen heute eine etwas dramatische Stimmung, wie die beiden Bilder auch zeigen. Ich hatte gehofft, morgen früh noch einmal bei schönem Wetter, so wie heute diese beiden Seen aufzusuchen, aber der Wetterbericht hat für morgen Schnee angekündigt. Mal sehen was der morgige Tag bringt. Am heutigen Abend werde ich nun nach dem gestrigen Pub-Besuch heute noch das Restaurant und insbesondere dessen Weinkeller testen. Denn das Haus hier besitzt mit über 30.000 Flaschen einen der größten und auch vielgelobten Weinkeller in ganz Kanada. |
Dienstag, 27. September 2011 Der Vormittag steht noch zur Entspannung in Lake Louise zur Verfügung. Am Nachmittag geht es dann durch den südlichen Teil des Banff-Nationalparks nach Calgary, wo noch eine Nacht vorgesehen ist. Wie schon gesterrn angesagt, stand heute Regen auf dem Programm. Eine gute Gelegenheit gemütlich auszuschlafen und im Hotel noch einmal die Einrichtungen des Spa zu nutzen. Auch wenn ich bei der Massage teilweise ziemlich deutlich gespürt habe, wo überall Muskeln sind, lohnte sich diese dennoch und danach war ich ein wenig wie neugeboren. Gegen 13Uhr brach ich dann in Lake Louise auf und fuhr zunächst parallel zum Trans-Canada-Highway #1 auf der älteren Straße, der 1a, die vom lanschaftlichen Gesichtspunkt wesentlich reizvoller ist. Auch wenn es die meiste Zeit regnete und ich nur selten den Scheibenwische auslassen konnte, war es eine ansprechende Fahrt, denn die Wolken waren hoch und so konnte man dennoch gut die Landschaft und das Bow-Valley sehen. Diese ältere Straße, der Bow-Valley-Parkway führt von Lake Louise bis kurz vor Banff, wo er sich wieder mit dem Trans-Canada-Highway verbindet. Einen kleinen Abstecher habe ich noch in das Örtchen Banff unternommen, das in seiner Art sehr an Orte wie Zermatt in der Schweiz erinnert. Viele rustikale Hotels und Châlets säumen hier die aufgeräumten und sehr sauberen Straßen. Auf dem Highway ging es dann weiter nach Calgary. Als ich das Gebiet der Rockies dann etwas hinter mir ließ, wurde der Himmel auch zusehends freundlicher, bis mich in Calgary selbst ein warmer Spätsommertag erwartete. Das war dann eine gute Gelegenheit, von dem zentral gelegenen Hotel an der 6. Straße aus noch einmal etwas durch das Stadtzentrum zu bummeln. Dabei hat Calgary einen ausgesprochen positiven Eindruck hinterlassen. Schon bei der Anfahrt konnte man von den umgebenden Hügeln aus sehr schön auf das moderne Zentrum mit einer attraktiven Hochhaus-Skyline hinabsehen. Die Straßen selbst sind breit angelegt und so enstehen durch die Hochhäuser auch keine dunklen Straßenschluchten sondern geräumige Verkehrsflächen. Teile der Innenstadt sind tagsüber auch als Fußgängerzone ausgewiesen und Autoverkehr ist nur außerhalb der Tagesstunden erlaubt. Dadurch läßt es sich hier angenehm flanieren. Außerdem kann man in einem der zahlreichen Straßen-Cafés noch gemütlich in der Nachmittagssonne sitzen. Ein weiterer Abstecher führte mich zum fast 200m hohen Calgary-Tower. In 62 Sekunden geht es mit dem Aufzug hinauf zum Drehrestaurant, wo große Panoramascheiben einen Blick weit hinein in die Landschaft von Alberta erlauben. Am Horizont, dort wo das schlechte Wetter sitzt sind auch die Rockies zu erkennen, in denen ich die vergangenen zwei Tage verbracht hatte. Da es mittlerweile 18Uhr geworden war und es im Fuß des Turms ein einladendes Steak-Restaurant (Ruth's Chris Steak House) gab, entschloß ich mich, die Gelegenheit zu nutzen und hier zu Abend zu essen. Das AAA Alberta Tenderloin wurde exakt bei einer Temperatur von 1.800°F (das sind 982,23°C) zubereitet. Die Pfefferkruste außen war cross aber nicht verbrannt und innen war das "rare" gegarte Fleisch sogar noch ein wenig kühl, so wie ich es mag. Ich weiß nicht, ob das an der speziellen Zubereitungsart lag, aber auf jeden Fall hatte es sich gelohnt hier Essen zu gehen. |
Mittwoch, 28. September 2011 Mittags Flug von Calgary an die Westküste nach Vancouver. Da der Flug schon um 12Uhr Calgary verläßt, blieb am Morgen gerade gemütlich Zeit, zu frühstücken und anschließend zusammenzupacken und mit dem Auto zum rund 18km außerhalb liegenden Flughafen hinauszufahren. Das Frühstück war heute ganz nach meinem Geschmack. Ich wählte das "Western"-Frühstück, welches aus zwei Spiegeleiern (sunny-side-up), ein paar Bratkartoffeln und einem leckeren Steak (rare cooked) bestand. Also eigentlich mehr schon ein Brunch oder Mittagessen in einem. Von der Lounge im Flughafen bietet sich noch einmal ein schöner Ausblick auf die Rockies, die heute wieder freundlicher, aber bereits auch schon wieder mit Wolken den Blick am Horizont begrenzen. Da die Uhren jetzt noch einmal eine Stunde auf Pacific-Time zurückgestellt wurden, kam ich noch zeitig in Vancouver an. Auch wenn wir etwas Verspätung hatten und es auch bei der Fahrt zum Hotel etwas Stau gab, erreichte ich mein Hotel bereits gegen 14Uhr. Nachdem ich meine Sachen im Zimmer verstaut hatte, fuhr ich noch zu einem kleinen Nachmittagsausflug los. Zunächst wollte ich in den Stanley-Park, aber das herrliche Wetter verleitete mich dann doch, wieder auf den Trans-Canada-Highway abzubiegen, um dann als Nationalstraße 99 Richtung Norden weiterzuführen.. Diese Straße führt zunächst durch Nord-Vancouver entlang der Howe-Bay und vorbei an der Horseshoe-Bay, wo viele Fährverbindungen zu den Inseln und nach Vancouver-Island abgehen, den Howe-Sound entlang bis zum Ort Squamish, wo der Sound endet. Die Straße führt dann immer weiter nordwärts bis man nach knapp 2 Stunden von Vancouver aus das am Alta Lake gelegene Whisler erreicht hat. Das Panorama, das sich mir auf dieser Strecke bot war einmalig und die Nachmittagssonne tauchte die Berge in angenehm warme Farben. Bei Whistler machte ich dann noch einen kurzen Abstecher an den kurz hinter Whistler liegenden Green Lake. Hier bot sich wieder ein faszinierendes Panorama aus dem grün schimmernden See und den umgebenden, auf den Spitzen schneebedeckten Bergen. Whistler selbst erinnernt wieder ein wenig an die Schweiz. Überhaupt haben hier in den Rockies die kleinen Ski-Zentren viel europäisches in Ihrer Art und Bauweise an sich. Die Rückfahrt war nochmals beeindruckend, denn nun stand die Sonne schon sehr tief und zauberte besonders am Howe Sound eine faszinierende Stimmung hervor. Zum Glück haben wir auch hier Sommerzeit, sodaß die Sonne erst um 19 und nicht schon um 18Uhr unterging. |
Donnerstag, 29. September 2011 Vancouver. Für Vancouver hatte ich mir heute zwei Ziele gesetzt. Zum einen wollte ich auf den Hausberg, den Grouse Mountain hinauffahren und zweitens den Stanley-Park besuchen. Nach dem Frühstück ging es dann vom Hotel aus, das im südlich gelegenen Vorort Metrotown liegt, mal wieder über den Trans-Canada-Highway #1 hinüber nach Nord-Vancouver, wo die Seilbahn - natürlich von einem Schweizer Unternehmen gebaut - in rund 5 Minuten hinauf auf den knapp 1.200m hohen Grouse Mountain führt. Der Blick schon während der Fahrt über Vancouver und den Howe Sound bis nach Vancouver Island ist wunderschön. Oben angekommen geht es noch mit einem offenen Sesselift weiter nach oben bis auf The Peak, und hin zum Eye of the Wind, einem großen Windrad, das unterhalb des Rotor-Gehäuses eine etwas futuristisch aussehende Glaskanzel bietet, die in 67m Höhe mit einem Fahrstuhl (man muß hier keine Treppen laufen) besuchen kann. Hier oben, über den ganzen Baumwipfeln wird man dann mit einem ganz besonderen Rundumpanorama belohnt. Auf der Rückfahrt mit dem Sessellift, die rund eine vierte Stunde dauert, konnte ich die Vorführung der Holzfäller hören, die hier für die Besucher ihr Handwerk präsentierten. Heute waren auch einige Schulklassen oben, sodaß hier ein lautes Hallo bis hinauf zum Sessellift zu hören war. Gleich daneben ist dann auch das Freigehegen, in dem die beiden jungen Grizzlies Grinder und Coola leben und gefahrlos bestaunt werden können. Überhaupt wird hier oben auf dem Berg sehr viel für die Besucher geboten. Da das Wetter so einladend war und auch gerade eine große Schlage zur Talfahrt anstand, blieb ich noch für ein kurzes Mittagessen im Peak Chalet, wo ich auf der Terassen die Mittagssonne in vollen Zügen genießen konnte. Gegen Halbzwei brach ich dann oben wieder auf und fuhr mit der Seilbahn, die jetzt im 10-Minuten-Takt verkehrte, wieder hinunter zur Talstation, wo mein Auto geparkt war. Jetzt also weiter zum Stanley-Park, einem faszinierenden und noch intaktem Regenwald inmitten einer Großstadt. Diese rund 400ha große grüne Oase auf einer kleinen Halbinsel ist eine der größten Stadt-Parks der Welt. Gleichzeitig ist es auch der erste Park, den die Stadtväter Vancouvers bereits im Jahr 1886 beschlossen hatten. Die eigentlich nur rund 15km lange Fahrt zu dieser Oase hatte allerdings weit über eine Stunde in Anspruch genommen, denn Stadteinwärts war die insgesamt 3-spurige Lions-Gate-Bridge nur einspurig befahrbar. Und insgesamt haben sich so um die 6 Spuren davor auf diese eine Spur verengt. Da war Geduld gefragt. Dennoch hat sich der Ausflug gelohnt und entlang des Stanley-Park-Drive ist es möglich, den ganzen Park auf seinen rund 12km zum umrunden. Auf der Promenade sind mehrere Spuren für Fußgänger, Radfahrer und Inline-Skater vorhanden, denn der Park wird von seiner Bevölkerung als Naherholungsgebiet auch ausgiebig in Anspruch genommen. Besonders schön ist auch der Blick vom westlichen Zipfel der Halbinsel auf Vancouver Downtown und auf die großen Hafenanlagen zum Löschen der vielen hier anlaufenden Frachtschiffe. |
Freitag, 30. September 2011 Ausflug in den Bundesstaat Washington und nach Seattle. Für heute war das Wetter in Vancouver mit Regen vorhergesagt und beim morgentlichen Blick aus dem Hotefenster heraus, war es schon dicht und dunkel bewölkt und die ersten Regentropfen sollten auch bald anfangen zu fallen. Da war der Ausflug in den Süden nach Seattle eine gelungene Abwechselung, denn dort war deutlich besseres Wetter vorhergesagt. So fuhr ich also nach dem Frühstück mit meinem Mietwagen über die Kanadisch-Amerikanische Grenze auf der I-5. Bei Burlington bog ich dann auf die WA-20 ab, eine Staatsstraße, die auf Whidbey Island führt. Normalerweise sind die Staatstraßen durch Nummer auf einem weißen Oval gekennzeichnet. Hier im nach dem ersten Präsidentend der vereinigten Staaten George Washington benannten Bundesstaat wurde aber das weiße Oval durch einen weißen Schattenriß des Präsidentekopfes ersetzt. So erkennt man auch sofort, in welchem Staat man sich gerade befindet. Über eine Brücke ist die Insel mit dem Festland verbunden. Die Fahrt führt dann weiter um den Puget Sound herum bis zum kleinen Ort Clifton, von dem aus eine Fährverbindung halbstündlich zum Festland in den Ort Mukilteo hinüber verkehrt. Leider hatte nur der Wetterbericht die Schlechtwettergrenze zu weit nördlich angenommen und so holte mich in Clifton dann doch noch kurz der Regen ein. Dennoch war die Fahrt durchaus interessant und die Rockies am Horizont waren zwar etwas diesig aber dennoch gut zu erkennen. Besonders der Mt. Vernon beeindruckt in seiner Form und Größe. Die restliche Fahrt nach Seattle führte dann vorbei am riesigen Werk von Boeing, wo viele neue kleine und große Flugzeuge auf dem Gelände auf ihre Auslieferung warteten. Je näher ich der Stadt kam, desto dichter wurde der Verkehr. Und zwar in beiden Richtungen. Da frage ich mich doch, wo fahren all diese Leute nur hin? Seattle selbst ist eine durchaus ansprechende Stadt, die sich um eine Bucht am Puget Sound schmiegt. Bisher hatte ich den Staat Washington noch gar nicht so bewußt als lohnenswertes Reiseziel erkannt. Aber ich denke, es lohnt sich durchaus hier einmal 3 Wochen zum Beispiel auf einer Route von San Francisco bis nach Vancouver zu verbringen und diese interessante Gegent genauer kennenzulernen. Nach meiner Ankunft in Seattle aß ich kurz im dortigen Hard-Rock-Café zu Mittag und nun hatte sich doch noch der Wetterbericht bewahrheitet und am Nachmittag war herrlicher Sonnenschein herausgekommen. |
Samstag, 1. Oktober 2011 Mittags Flug von Vancouver nach San Francisco, wo am morgigen Sonntag die Oracle-Open-World beginnen wird. Und schon wieder ist ein weiterer Abschnitt der Reise zu Ende und nun geht es von Kanada nach Kalifornien, in eine der schönsten Städte, die ich kenne, nach San Francisco. Zwischenzeitlich sitze ich am Flughafen in der Lounge, habe mein Auto abgegeben und schreibe wieder ein paar Erinnerungen nieder, während ich auf meinem Flug warte. In San Francisco beginnt morgen dann auch die Oracle-Open-World 2011, eine große Konferenz an der ich die nächsten 5 Tage dann teilnehmen werde. Der Reisebericht wird demzufolge seine Fortsetzung am 7. Oktober erfahren, wenn es von San Francisco aus dann nach Lake Tahoe weitergehen wird. |