Samstag, 22. Oktober 2011 Ankunft am frühen Morgen in Auckland. Dort nach Übernahme des Mietwagens Fahrt nach Rotorua. Der Flug verlief ruhig und planmäßig. Sogar ein wenig Früher, gegen 5:15Uhr erreichten wir den Flughafen von Auckland. Obwohl die Paßkontrolle sehr schnell vonstatten ging und es auch keine allzu großen Wege in Auckland sind, war am Gepäckband mein Reisegepäck bereits eingetroffen. Ich mußte meinem Koffer und meiner Reisetasche auf dem Band sogar hinterherlaufen, so schnell ist heute morgen das Flugzeug entladen worden. Da ich heute auch wußte, wo der Stativköcher beim Sperrgepäck ankommt, mußte ich diesen auch nicht wie vor ein paar Tagen suchen und so war ich bereits nur gut 15 Minuten nach der Ankunft auch durch Zoll- und Biosecurity-Kontrolle durch und bereits auf dem Weg zum Hertz-Schalter. Dort holte ich mir die Schlüssel für den Mietwagen und der Wagen stand auf dem nahegelegenen Parkplatz bereit. Nach insgesamt gerade mal einer halben Stunde saß ich schon im Auto und war bereits um vierte vor Sechs auf dem Weg nach Rotorua. Es war noch dunkel und fing gerade an zu dämmern, als ich durch die Vororte Aucklands - ich hatte immer noch die Vermeidung von Autobahnen im Navi eingeschaltet - mich Richtung Rotorua bewegte. Nach gut 30km Fahrstrecke sah ich beim kleinen Ort Hunua ein Schild "Hunua Falls Reserve". Zwischenzeitlich war es Hell geworden und so entschloß ich mich, mir kurz die Wasserfälle anzusehen. Gleich hinter dem Parkplatz war ein großer, hölzerner Bilderrahmen angebracht, durch den man einen idealen Blick auf die Wasserfälle hat. Der Wasserfall selbst hat ungefähr eine Höhe von 30m und es gibt einige Wege, auf denen man die Gegend erkunden kann. Auch ein großer Picknickbereich, Infotafeln und was sonst noch dazugehört sind vorhanden. Heute Morgen allerdings bin ich um 6:45Uhr weit und breit das einzige Auto hier auf dem großen Parkplatz. Überhaupt hatte die frühe Fahrt den Vorteil, daß die Straßen noch fast gänzlich leer waren. Nur Gelegentlich kommt einem mal ein vereinzeltes Auto entgegen. Die weitere Fahrt führte mich an die Bucht mit dem Namen Firth of Thames, das Südende des Hauraki-Golfs, der zwischen Auckland und der Coromandel-Halbinsel liegt. Danach ging es wieder landeinwärts und durch die typische Hügellandschaft Neuseelands, die spätestens seit Herr der Ringe wohl jedem bekannt ist. Über einen kleinen Schlenker nach Tauranga, das an der Bay of Plenty direkt am Pazifik liegt, ging es dann nach Rotorua. Schon bei der Anfahrt konnte man aus der Ferne die Dampfwolken der Geysiere und geothermischen Aktivität erkennen und insbesondere auch riechen. Hier bei Rotorua liegt immer etwas Schwefelgeruch in der Luft. Das Hotel, direkt an den Government Gardens war schnell erreicht und nach meiner Ankunft machte ich mich zunächst auf einen kleinen Rundgang auf, bis ich um 12Uhr mein Zimmer beziehen konnte. Am Nachmittag gönnte ich mir dann einen Besuch im Polynesian-Spa, wo man in großen offenen Becken im heißen Thermalwasser baden kann. |
Sonntag, 23. Oktober 2011 Rundfahrt in die Gegend um Rotorua. Der Morgen war bedeckt und es zeichnete sich auch etwas Regen ab. Das stimmte auch mit der Wettervorhersage überein, weshalb ich für heute einen mir bisher unbekannten und innen liegenden Programmpunkt ausgewählt hatte. In nicht ganz unmittelbarer Nähe von Rotorua, rund 100km Fahrstrecke westlich von Rotorua liegen bei Waitomo einige sehenswerte Höhlen. Die bekannteste ist wohl die sogenannte Glowworm-Cave, in der Millionen von Glühwürmchen für eine faszinierende Beleuchtung sorgen. Leider ist das Fotografieren in der Höhle nicht gestattet, sodaß ich mich auf die Links zur Höhle beschränken muß, wo man sich Eindrücke vom inneren verschaffen kann. Strenggenommen handelt es sich hier auch eigentlich nicht um Glühwürmchen, die umherfliegen, sondern um fadenförmige Organismen, die von den Felsen herabhängen und ähnlich den fliegenden Glühwürmchen über Chemolumineszenz ein bläulich grünes Licht verbreiten. Nachdem man in die Höhle hinuntergestiegen ist und zunächst Stalagmiten und Stalagtiten bewundert hat, geht es quasi im dritten Untergeschoß in ein Boot, mit dem man an Seilen gezogen durch ein verwinkeltes Höhlensystem fährt. Zuvor ist die Höhle mit elektrischer Beleuchtung sehr eindrucksvoll iluminiert. Hier im Boot, wo man ja auch auf keinen Weg achten muß, fehlt jegliche künstliche Beleuchtung. Hier sind nur die Glühwürmchen, die zu Millionen die Felswände über einem bevölkern und beleuchten. Dabei sind auch besonders schöne Muster zu erkennen, die durch die natürliche Struktur der Felsen bedingt werden. Auf der Fahrt zu den Höhlen machte ich auch noch einen Zwischenstop in Otorohanga, der selbsternannte Kiwi-Metropole in Neuseeland. Hier ist in einem kleinen Tierpark auch eine Kiwi-Aufzucht-Station, wo man die nachtaktiven Vögel im Kiwi-Haus sehr gut beobachten kann. Außerdem sind in großen Voliéren außerhalb des Kiwi-Hauses noch viele andere, einheimische Vögel zu beobachten. Auf dem Rückweg nach Rotorua hatte ich noch einen Abstecher zum Buried Village vor, einem Dorf, das vor 125 Jahren am 10. Juni 1886 durch einen Vulkanausbruch verschüttet und im späteren 20. Jahrhundert dann wieder ausgegraben wurde. Allerdings erreichte ich das Ziel erst nach 17Uhr und der letzte Einlaß ist um 17Uhr. Somit werde ich morgen wohl noch einmal herkommen, bevor ich nach Napier weiterfahre. Am Abend begab ich mich in das Event-Center hinter dem Museum, das nah beim Hotel liegt. Dort war eine große Fanzone eingerichtet, den heute war ja der große Finaltag des Rugby-Worldcup 2011 und Neuseeland würde gegen Frankreich spielen. Die Stadt hatte hier wirklich viel für ihre Fans getan. Das Spiel begann erst um 21Uhr aber die Fanzone war ab 17Uhr geöffnet. Es spielten Livebands und für Kinder war zusätzlich ein Spielbereich mit Hüpfburg usw. eingerichtet. Kurz vor dem Spiel gab es noch eine beeindruckende Lasershow in der Halle, bevor dann ab 21Uhr alle (bis auf wenige Franzosen in der Halle) mit Neuseeland zitterten, die nach 80 Minuten Spielzeit letztlich in einem knappen und nervenaufzehrenden Spiel mit 8:7 gegen Frankreich den Titel nach 24 Jahren zum zweiten mal holten. |
Montag, 24. Oktober 2011 Fahrt über den Lake Taupo nach Napier. Heute schien wieder die Sonne und mein erster Abstecher war noch einmal zum Buried Village. Dieser Ort hat eine bemerkenswerte Geschichte. Den im 19. Jahrhundert erkannten die einheimischen Maori, daß die geologischen Besonderheiten der Region bei Europäern großes Interesse auslösten. Ein besonders beliebtes Ziel der Touristen jener Zeit, in den 70er-Jahren des 19. Jahrhunderts waren die "Pink and White Terraces", zu denen die Gäste von einheimischen Führern gebracht wurden. Über diese Sinterterassen floß früher das heiße Wasser in den nahe gelegenen Lake Rotomahana. Dieser See hatte damals nur ungefähr die Hälfte seiner heutigen Größe. Viele der Führer kamen aus Te Wairoa, dem heutigen Buried Village und die wohl berühmteste Führerin war Sophia, von der heute im Dorf noch einige Fotografien zu sehen sind. In Te Wairoa gab es auch ein für die damaligen Verhältnisse luxuriöses Hotel, diverse Geschäfte und Wohnhäuser der einheimischen Führer. Am 10. Juni 1886 brach der Mount Tarawera Vulkan mit einer gewaltigen Eruption aus und begrub die Umgebung unter einer Schlamm- und Ascheschicht. Die berühmten Sinterterassen fielen ebenfalls dem Vulkanausbruch zum Opfer und die Fläche des Lake Rotomahana verdoppelte sich im Anschluß. Te Wairoa war das erste Dorf in der Vulkannähe, in dem nicht die gesamte Bevölkerung vollständig dem Vulkanausbruch zum Opfer fiel. Etliche Bewohner konnten sich retten bevor Schlamm und Asche das ganze Dorf überdeckten. Aber dennoch starben auch hier um die 150 Menschen. Andere Dörfer, die näher am Vulkan lagen, wurden vollständig zerstört. Seit den 30er-Jahren des 20. Jahrhunderts wird Te Wairoa wieder ausgegraben und stellt heute eine historisch beeindruckende und interessante Ausgrabung dar. Auch viele der alltäglichen Utensilien konnten geborgen werden. Sie sind heute in einem kleinen Museum und verstreut über das Gelände in Vitrinen zu besichtigen. Der Rundgang durch das Gelände ist interessant und abwechslungsreich. Ein kleiner Abstecher führt entlang eines sehr schönen Wasserfalls in die Tiefe. Früher war dies der Weg, den die Touristen nahmen, um im Tal mit Booten zu den Sinterterassen gebracht zu werden. Nachdem ich mich gut eineinhalb Stunden im Buried Village aufgehalten hatte, brach ich zu meiner eigentlichen Tagesettape nach Napier auf. Dabei hatte ich den Weg über den sehr schön im Central Plateau gelegenen Lake Taupo gewählt. Dort gibt es nämlich auch noch sehr berühmte Wasserfälle, die Huka Falls. Hier bei den Huka Falls zwängt sich der längste Fluß Neuseelands, der Waikato durch einen schmalen Felsspalt von nur 15m Breite und 10m Tiefe. Normalerweise ist der Fluß durchschnittlich 100m breit und 4m tief. Man kann sich also vorstellen, mit welcher Wucht hier das Wasser durch diese enge Stelle strömt, wobei es dabei auch noch eine 11m hohe Klippe in die Tiefe schießt. Das klare und saubere Wasser nimmt hier in der Enge eine wunderschöne türkise Färbung an, die durch die weiße Gischt aufgelockert wird. Die hellen Felsen und gelben Blüten liefern dann auch beliebte Motive für Fotografen aus aller Welt. Hier an diesem schönen Platz ist dann auch immer großer Betrieb. Wenn auch momentan noch Nebensaison ist und noch relativ wenig Touristen Neuseeland bevölkern, waren am heutigen Montag viele Einheimische unterwegs. Es war nämlich letzter Ferientag für die Kinder und für die Erwachsenen war Labour-Day, sodaß viele einen Feiertagsausflug unternahmen, wenn sie nicht die Auswirkungen der Rugby-Siegesfeiern vom Vortag auskurieren mußten. Nach den Huka-Falls ging es dann ein kurzes Stück am Lake Taupo entlang, bevor ich in Richtung Hawkes Bay nach Osten abbog. Napier liegt in der Hawkes Bay, die durch ein sehr mildes Klima, nicht zu kalte Winter und zu heiße Sommer ein ideales Anbaugebiet für Obst, Gemüse und Wein ist. Wenn man in die Bay hinunter kommt und nach Napier fährt, passiert man auch zahlreiche Felder, Obstwiesen und Weinberge. Mit großen hochgewachsenen und schmalen Hecken werden die Bäume vor dem manchmal zu frischen Seewind geschützt. Nach meiner Ankunft in Napier bummelte ich noch ein wenig durch den Ort und an der Seepromenade entlang, bevor ich im nahegelegenen Rose's Pub noch eine Kleinigkeit zu Abend aß. Am Strand ist eine Skulptur zu sehen, der Milleniumsbogen, der anzeigt, an welcher Stelle am 1.1.2000 die Sonne über dem Pazifik aufgegangen ist. Denn hier ist der Punkt, wo Menschen vom Festland auf an diesem Tag als erste die Sonne im neuen, dritten Jahrtausend (das ja eigentlich erst am 1.1.2001 begonnen hat) begrüßen konnten. |
Dienstag, 25. Oktober 2011 Ausflug in die berühmte Weingegend von Hawke's Bay. Da ich mich erst am Sonntag entschlossen hatte, eine organisierte Tour in die hiesige Weingegend zu unternehmen, war ich froh, daß sich zumindest für die Vormittagstour noch andere Gäste gefunden hatten, sodaß die Tour auch durchgeführt wurde. Ob sich für Nachmittags noch Gäste finden, war offen, aber zur Zeit eher unwahrscheinlich. Um 10Uhr holte mit Rob, unser Guide und Fahrer mit einem Kleinbus am Hotel ab, in dem bereits 3 andere Paare aus Australien/Frankreich, Hongkong und Schweden saßen. Zuerst ging es zu einer Olivenfarm, den hier in der Hawkes Bay gedeihen auch diese Früchte sehr gut. Dort konnten wir mit Brot die verschiedenen Öle und daraus gewonnene Produkte probieren und uns gleichzeitig eine gute Grundlage für die Weinprobe verschaffen. Die erste Weinkellerei auf unserer Route war dann Askerne. Hier probierten wir bereits insgesamt 13 verschiedene Weine aus eigenem Anbau. Dabei waren die unterschiedlichsten Rebsorten wie Sauvignon Blanc, Semillon, Viognier, Chardonnay, Gewürztraminer und Pinot Gris bei den weißen sowie Pinot Noir, Syrah, Cabernet Franc, Merlot und Malbec bei den roten. Vom Semillon gab es dann noch eine Spät- und eine Trockenbeerenauslese zum Abschluß. Hier konnten wir sehr gut schon einmal die Vielfalt der Rebsorten und ihrer Charactere probieren. Danach ging es zum Weingut Vidal, dem zweiten und letzten auf der Vormittagstour. Hier war die Probe etwas übersichtlicher und es gab jeweils 3 weiße und 3 rote Weine zum Probieren. Danach setzten wir uns in den sehr schönen Garten und hatten dort ein kleines Mittagessen mit gemischten Vorspeiseplatten, wobei hier dann noch ein normales Glas Wein auch dazugehörte. Ich entschloß mich hier einmal einen Rosé zu probieren, der frisch und gut gekühlt ebenfalls sehr gut schmeckte und auch zu dem schönen und warmen Wetter bestens paßte. Rob hatte inzwischen in der Agentur nachgefragt, aber für den Nachmittag hatten sich keine anderen Gäste gefunden. Er bot mir aber an, da er sowieso nichts weiter vorhabe, die Tour mit mir privat durchzuführen und noch drei weiteren Weingüter zu besichtigen. Da sagte ich spontan zu, denn Rob war auch ein guter Fahrer und angenehmer Begleiter, der uns bisher auch schon viel interessantes über den Wein und die Gegend erzählt hatte. Nachdem die anderen Gäste in ihren Hotels abgesetzt waren, ging es zum ältesten Weingut Neuseelands, der Mission. Einer Gründung der Maristen, einem Orden der kurz nach dem Ende der französischen Revolution in Frankreich entstanden ist und der hi er in der Hawkes Bay im Jarh 1851 ein Seminar errichtet hatte und dort auch Wein anbaute. Während ich dort ein paar weitere Weine probierte und die Anlage besichtigte, tauschte Rob den Kleinbus gegen seinen Privat-PKW aus, denn er wohnte gerade einen Steinwurf vom Kloster entfernt. Die nächste Kellerei, Moana-Park kannte ich bereits von meiner Reise aus 2009. Aber die Weine waren garantiert neu, denn es waren alles Jahrgänge aus 2010 und 11, sodaß ich diese mit Sicherheit noch nicht probiert hatte. Lediglich der Port am Ende könnte aus dem gleichen Jahrgang wie 2009 stammen. Aber auch hier war die Probe wieder sehr interessant, besonders, da es hier einmal die Möglichkeit gab, zwei unterschiedliche aus gleichen Trauben desselben Jahrgangs hergestellte Chardonnay-Weine zu probieren. In Australien und Neuseeland wird, was sonst bei Weißweinen ja eher unüblich ist, der Chardonnay im Eichenfaß gelagert, um einen Barique-Ton zu bekommen. Wenn der Chardonnay keine Faßlagerung erfahren hat, wird dies auch speziell auf den Etiketten mit dem Wort "unoaked" vermerkt. Ansonsten kann man eigentlich immer davon ausgehen, daß der Chardonnay im Eichen-Holzfaß gelegen hat. Die beiden Weine, die ich nun hier im Vergleich probieren konnte, waren beides Chardonnay, die aus dem selben Most produziert wurden. Der eine allerdings in der "unoaked" Variante, während der andere die typische Faßlagerung erhielt. Es war beeindruckend, hier die Unterschiede wahrzunehmen, die allein durch Kellertechnik und Weinherstellung einem Wein völlig unterschiedliche Charaktere verleihen können. Das letzte Weingut mit dem Namen Salvare war mir dann wieder unbekannt. Wie bereits bei Moana hat auch hier der Winzer einen rein ökologischen Weinanbau praktiziert. Dabei bezieht sich das nicht nur auf den Anbau der Trauben selbst, sondern auch auch die Weiterverarbeitung, die vollständig auf Schwefel oder auch tierische Produkte wie beispielsweise Eiweiß oder Gelatine zur Weinklärung verzichtet. Auch hier gab es wieder interessante Vergleiche zwischen gleichen Rebsorten aber unterschiedlichem Ausbau zu probieren. Da es sich bei Salvatore im Garten zwischen den Weinbergen so gut sitzen ließ, bestellten wir zur Weinprobe auch noch eine leckere Käseplatte mit lokalen Käsespezialitäten, die natürlich auch hervorragend zu den Rotweinen der Probe paßten. Auf diese Weise verging der Nachmittag mit seinen Weinproben und Unterhaltungen mit Rob und den Winzern wie im Fluge, sodaß wir sogar etwas überzogen hatten und die Rückfahrt erst gegen 17Uhr antraten, wo eigentlich schon normalerweise das Ende der Tour in Napier wieder ist. Auf jeden Fall war dies ein rundum schöner und angenehmer Tag, den ich am Abend im Hotel bei einem guten Abendessen ausklingen ließ. |
Mittwoch, 26. Oktober 2011 Fahrt von Napier nach Gisborne an der Sponge Bay. Da die Fahrt von Napier nach Gisborne bis zur Sponge Bay nur rund 215km beträgt und es herrliches Wetter war, beschloß ich, noch einen Abstecher auf der 38 an den Lake Waikaremoana im Urewera Nationalpark zu unternehmen. Dieser See liegt inmitten eines großen Regenwald-Gebiets, das den Urewera Nationalpark umfaßt. Der natürliche See liegt abseits größere Siedlungen mitten im Naturpark auf einer Höhe von rund 650m und wird zur Strom-Gewinnung genutzt. So fuhr ich also zunächst auf der Küstenstraße, die auch unter dem Namen Pacific-Coast-Highway läuft, bis zum Ort Wairoa, wo der durch den Urewera Nationalpark führende Highway 38 nach Norden abzweigt. Auf diesem "Highway", der schon sehr kurvenreich in die Höhe führte, ging es zunächst noch asphaltiert weiter. Aber je näher man dem Nationalpark kam, desto häufiger und länger wurden die "graveled road"-Abschnitte, bei denen kein fester Belag mehr auf der Fahrbahn ist, sondern die Straße aus verdichtetem Boden mit Split besteht. Dennoch kann man auch auf diesen Straßen einigermaßen zügig fahren und der Gegenverkehr hielt sich auch in Grenzen. Gegen 14Uhr hatte ich dann auch nach rund 3 Stunden Fahrzeit den See erreicht. Die Kulisse war grandios und die riesige Wasserfläche leuchtete in blau und grüntönen vor dem dunklen Grün des umgebenden Regenwalds. Auf dem See waren auch etliche Boote zu sehen, die allerdings noch ihren Winterschlaf hielten. Im Sommer dürfte hier reger Ausflugs und Badebetrieb sein. Es gibt sogar dann ein Wassertaxi, das die Leute an die Ausgangspunkte von Wanderwegen bringt oder sie von deren Endpunkten abholt. Ansonsten waren auch einige Familien schwarzer Schwäne zu sehen, die gerade mit der Aufzucht ihrer vor kurzem geschlüpften Kücken beschäftigt waren. Mein weiterer Weg nach Gisborne führte mich dann zunächt wieder auf gleicher Route hinab an die Küste, wobei ich jetzt aber nicht die Küstenstraße weiter fuhr, sondern auf halber Höhe entlang des Wairoa- und später des Hangaroa-Rivers auf der Tiniroto-Road weiterfuhr. Auch hier boten sich noch einmal sehr schöne Landschaften bis nach Gisborne. In Gisborne ging ich vom Hotel aus noch einmal an den Strand. Dort ist eine Statue von Captain James Cook, der hier in der Bucht vor Anker ging aufgestellt. Außerdem ist eine weitere Statue mit "Young Nick" in den kleinen Park zu sehen, dem Schiffsjungen Captain Cooks, der als erster am 7. Oktober 1769 das Land entdeckte und darauf zeigte. |
Donnerstag, 27. Oktober 2011 Fahrt entlang der Küste bis nach Whakatane. Heute morgen war es stark bewölkt und es begann auch etwas zu regnen. Dennoch machte ich mich auf, entlang des Pacific-Coast-Highway, der außen um die Nordostspitze der Nordinsel führt, nach Whakatane zu fahren. Dir Route ist zwar fast 200km länger als die quer durchs Landesinnere führende Straße, aber ich wollte immer schon einmal diesen Küstenabschnitt sehen. Nachdem ich aus Gisborne Richtung Norden auf dem Highway 35 unterwegs war, kam ich zunächst an einigen Stränden, die noch zu Gisborne gehören vorbei. Allerdings wurde das Wetter zusehends schlechter und als ich dann nach ca. 45km auf Höhe der Waihau Bay war und die Scheibenwischer nur noch auf Vollgas liefen und auch keine Besserung absehbar war, entschloß ich mich, doch noch gut 100km zu sparen und wieder zurück und durch die Schlucht des Waioeka-Rivers zu fahren. Das war auch eine gute Entscheidung, denn wie ich später feststellen konnte, war es weiter weg von der Küste dann immerhin trocken und druch die hohe Bewölkung konnte man auch vieles sehen. Lediglich der Nordostzipfel blieb den ganzen Tag unter dichten Regenwolken verborgen. Bei Opotiki ging es dann westwärts an der Bay of Plenty entlang. Auch hier gab es einige schöne Ausblicke und kurz vor Whakatane war dann auch noch ein kleiner Holzsteg in die Salzmarschen hineingebaut, von dem aus man auf das Marschland blicken und die Tier- und Pflanzenwelt beobachten konnte. Whakatane selbst ist ein hübscher, kleiner und etwas verschlafen wirkender Ort mit vielen Cottages, die von wunderschönen Gärten umgeben sind. An der Bay of Plenty gibt es einen sehr schönen Promenadenweg, auf dem ich noch einen kleinen Abenspaziergang unternahm, bevor ich zum Abendessen ging. Momentan gibt es hier im Norden Neuseelands auch ein größeres Gasproblem. Eine der wichtigen zentralen Gaspipelines hatte am 25. Oktober ein Leck bekommen und so ist momentan der Gasnachschub nicht gewährleistet, weshalb Heißwasser oder Küchenherde momentan nur bedingt zu betreiben sind. Das führte dann auch dazu, daß einige Lokale geschlossen haben oder nur eine reduzierte Speisekarte anbieten. Aber zum Glück ist es ja nicht mehr Winter und somit auch kein Heizungsproblem vorhanden. |
Freitag, 28. Oktober 2011 Fahrt von Whakatane nach Auckland. Heute war es zwar auch immer noch bewölkt, aber über Nacht hatte es sich wohl weitestgehend ausgeregnet. Bei der Abfahrt bot sich dann auch noch ein schöner Blick auf "White Island", eine Vulkaninsel hier in der Bay of Plenty, auf der ein daueraktiver Vulkan permanent für eine Rauchsäule sorgt. Auch heute konnte man die Rauchsäule gut aus dem Zentrum der Insel emporsteigen sehen. Die Fahrt ging heute wieder entlag des Pacific-Coast-Highway, aber heute wieder auf dem Highway Nummer 2 weiter. Unterwegs fiel mir dann hinter Tauranga, nach knapp zwei Stunden Fahrzeit ein Schild "Katikati Bird Gardens" auf. Und da ich noch viel Zeit und heute weiter nichts mehr vor hatte, unternahm ich den Abstecher von 2,5km zu dem angekündigten Garten, ohne zu wissen, was für einen Glückstreffer ich hier gelandet hatte. Der Garten liegt am sogenannten Tauranga Harbour, einem natürlichen Hafen, der sich über eine Länge von gut 20km hinter einer schmalen langezogenen Insel, Matakana Island an der Mangawhai Bay erstreckt. Auf einer Fläche von 10 acres, das sind über 4ha Gartenanlange leben hier die unterschiedlichsten Vögel. Die mehr einheimischen Arten wie diverse Gänse, Enten und andere größere Wasservögel leben frei auf dem Gelände, während exotischere Arten in entsprechenden Volièren untergebracht sind. Beim Eingang, ich war heute vormittag gerade der einzige Gast, gab es für einen Dollar auch eine kleine Tüte mit Vogelfutter, sodaß man die Tiere auch selbst füttern konnte. Kaum war ich auf dem Rasen unterwegs hatte ich auch schon eine größere Anzahl neuer Freunde, die erwartungsvoll um mich herum liefen. Die Erwartung wuchs, als ich die kleine Papiertüte aus meiner Tasche geholt hatte. Die weißen Tauben waren sogar so zutraulich, daß sie zunächst im Flug stehend unmittelbar vor meiner Hand warteten, um dann anschließend auch auf mir Platz zu nehmen. So war ich dann zeitweise für bis zu vier wieße Tauben gleichzeitig Landeplatz und Futterquelle. Neben den vielen unterschiedlichen Vögeln war auch der Garten aus pflanzlicher Sicht ein Erlebnis. Durch den vorangegangenen Regen war alle frisch und auf den Blüten waren vielfach noch feine Wassertropfen, die ein besonders schönen Bild abgaben. Der Goldfasan in einer der Volièren erinnerte ein wenig an die Goldmaske Tut-Ench-Amuns. Man glaubt kaum, daß die Federn eine so täuschend echte Goldfarbe besitzen können. Überhaupt waren bei den exotischen Vertretern einige besonders farbenprächtige Exemplare zu bewundern. Im Garten gibt es sogar ein kleines Cottage, das man mieten kann, um direkt in diesem kleinen Paradies zu übernachten. Auf jeden Fall hat sich dieser Abstecher besonders gelohnt und wenn ich das nächste mal nach Neuseeland komme, wird dieses Ziel, das nur rund 2 Stunden von Auckland entfernt ist, wieder auf meiner Besuchsliste stehen. |
Samstag, 29. Oktober 2011 Gegen Mittag Flug mit Singapore Airlines nach Singapur. Der heutige Tag bestand im wesentlichen aus dem rund 10-stündigen Flug von Auckland nach Singapur. Nach einem guten Frühstück habe ich mein Gepäck zusammengeräumt und bin mit dem Shuttlebus vom Hotel zum Flughafen gefahren. Den Mietwagen hatte ich ja bereits gestern nach meiner Ankunft am Flughafen abgegeben. Durch die Zeitverschiebung von 5 Stunden kam der Flug dann am Abend in Singapur an und dort holte mich ein Fahrer vom Mandarin Oriental Hotel ab, in dem ich die letzten zwei Nächte meines Urlaubs verbringen werde. Von meinem Zimmr aus bot sich dann ein faszinierender Blick durch die bis zum Boden reichenden Fenster über den nächtlich erleuchteten Hafen von Singapur. |
Sonntag, 30. Oktober 2011 Singapur. Das Frühstück hier im Hotel war heute Morgen eines der Besten, die ich auf meiner Reise genossen habe. Das schöne hier im asiatischen Raum ist die Kombination von europäischen, amerikanischen und asiatischen Geschmacksrichtungen beim Frühstück. Das habe ich dann nach einer ruhigen und erholsamen Nacht auch ausgiebig ausgenützt. Danach ging ich etwas durch Suntec City und die Marina Mall, den großen Shopping-Komplex hier am Hafen von Singapur. Anschließend ließ ich mich von einem Taxi nach Sentosa fahren, wo mich das neue Hardrock-Café und das zugehörige Hotel interessierten. In den letzten Jahren hat man hier ein kleines Vegas auf der Insel aufgebaut mit den unterschiedlichsten Unterhaltungsprogrammen drumrum. Den weißen Sandstrand, also das, wofür Sentosa eigentlich schon immer bekannt war, gibt es natürlich auch noch. Nur das Klima war heute recht anstrengend, bei gut 30°C und sehr hoher Luftfeuchtigkeit war ich doch immer wieder froh, eine klimatisierte Umgebung aufsuchen zu können. Am Abend unternahm ich dann noch einen Ausflug in den Nacht-Zoo zu einer Night-Safari. Hier geht es mit einer Tram in rund 40 Minuten durch den Park, in dem die Tiere weitestgehend frei und nicht in Käfigen leben. Bei den Raubtieren sind es dann eher Wassergräben und überwachsene Zäune, die sicherstellen, daß die Touristen in der Tram dann doch nicth versehentlich als "Essen auf Rädern" angesehen werden. Am Eingang zur Nachtsafari waren auch viele Kerzen kunstvoll aufgebaut und die Gäste wurden von einer Gruppe indisch gekleideter Künstler mit Tänzen und Gesängen begrüßt. An diesem Wochenende ist nämlich das hinduistische Deepavali, das Lichterfest, das in etwa mit unserem Weihnachten gleichgesetzt werden kann und im Norden Indiens auch gleichzeitig das neue Jahr markiert. Auch auf der Rückfahrt konnte man im indisch bewohnten Stadtteil einen ganzen bunt geschmückten und iluminierten Straßenzug sehen, in dem die Menschen feierten. Es war schon ein besonderes Erlebnis, einmal die Tiere - immerhin sind rund 90% der in den hiesigen Regenwäldern lebenden Tiere nachtaktiv - in dieser ungewohnten Umgebung zu erleben und zu beobachten. Neben den hiesigen Tieren gab es auch Tiere, die in anderen Regionen der Welt heimisch sind, wie z.B. Giraffen, Zebras oder auch Leoparden. Am meisten interessierte mich natürlich der Malaysische Tiger, der hier auch in einer weitgehend natürlichen Umgebung zu sehen war. |
Montag, 31. Oktober 2011 Der Tag steht noch einmal für Singapur zur Verfügung. Am späten Abend Flug mit Singapore-Airlines nach Tokyo, wo es dann am folgenden Morgen zurück nach Frankfurt geht. Nach einem ausgiebigen Frühstück ging ich noch einmal durch die Suntec-Mall und buchte für 1Uhr Mittags eine Rundfahrt mit Duck-Tours, dem Amphibienfahrzeugt, mit dem ich schon bei meinem Besuch vor zwei Jahren einmal den Hafen druchquert hatte. Da ich im Hotel einen Late-Check-Out bekommen hatte, konnte ich mir für den Nachmittag ausreichendd Zeit nehmen, denn ich muß erst um 18Uhr das Zimmer räumen. Die Fahrt durch den Hafen war interessant, weil sich in den letzten zwei Jahren hier einiges getan hat. Insbesondere ist nun das Bay-Sands-Hotel fertig, das mit über 2000 Zimmern wohl das größte Hotel Singapurs sein dürfte. Die Zimmer befinden sich in den drei Türmen, während im Untergeschoß ein großes Casino untergebracht ist. Auf dem bootähnlichen Querträger auf dem Dach ist neben einer Gartenanlage auch ein 150m langer Pool für die Hotelgäste untergebracht. Doch als wir mitten auf dem Wasser ware, fing es relativ plötzlich aber dafür umso heftiger an, auch von oben naß zu werden, sodaß die Seitenplanen an der Ente geschlossen werden mußten, um wenigstens einigermaßen trocken zu bleiben. Nach der Rückkehr am Suntec-Center machte ich natürlich noch den obligatorischen Abstecher in die Long-Bar des Raffles Hotels, um dort, am Original-Platz den Singapore-Sling zu trinken, bevor ich dann am Nachmittag wieder ins Hotel zurückkehrte und mich dort frisch machte, meine Kleider trocknete und die Koffer packte. Heute Abend um 20Uhr geht es dann zum Flughafen, wo mein Flug kurz vor Mitternacht Richtung Tokyo abhebt. Und dann ist leider schon wieder mal ein sehr schöner und abwechslungsreicher Urlaub zu Ende. Mal sehen, wann ich wieder in die Pazifik-Region aufbrechen werden. Aber jetzt geht es erstmal am übernächsten Wochenende zu Winzer Weber, eine ganz andere Reise, nicht so weit weg, aber darauf kommt es ja nicht unbedingt an. |
Dienstag, 1. November 2011 Am frühen Morgen Ankunft in Tokyo und anschließend Weiterflug nach Frankfurt mit der neuen A380 von Lufthansa. Content |