Donnerstag, 3. November 2005 Morgens 430Uhr: der Wecker klingelt. 500Uhr: das Taxi holt mich ab ab und bringt mich zum Frankfurter Flughafen, Terminal 2. Der Check-In ohne Ticket, oder besser mit einem papierlosen, elektronischen Flugschein funktioniert problemlos und pünktlich um 705Uhr geht es mit dem CityHopper von KLM zunächst nach Amsterdam. In Schipol ist dann erstmal Wandern angesagt von Gate B nach E18. Zwischendrin zur Stärkung noch ein kleiner Imbis in der Lounge und um 1035Uhr startet Flug KL571 von Amsterdam nach Dar es Salam via Kilimandjaro. Der Flug führt mich bei schönem Wetter und guter Sicht zunächst wieder zurück an Frankfurt vorbei, hinweg über die Alpen (phantastische Sicht) entlang der italienischen Küste, quer über das Mittelmeer, Ägypten, den Sudan, Äthiopien und Kenia (vorbei an Nairobi) nach Kilimanjaro International Airport (JRO). Paßkontrolle (niemand wollte meinen Gelbfieber-Impfnachweis sehen), Gepäckempfang und Zollkontrolle waren schnell erledigt. Am Ausgang erwartete mich ein Fahrer von Kibo-Safari-Tours, der mich direkt in das von Serena-Hotels betriebene Mountain Village Arusha, meinem zu Hause für die nächsten zwei Tage brachte. Insgesamt war ich bereits ca. 1h nach der Landung im Hotel. |
Freitag, 4. November 2005 Einen ganzen Tag einfach mal nichts tun und erst einmal ausschlafen. Um 9Uhr gehe ich ins Hauptgebäude, wo im Restaurant zunächst ein reichhaltigen Frühstück serviert wird. Das Personal ist sehr aufmerksam und ich komme mir schon fast ein wenig vor wie in dem Sketch “Schmeckt’s?” von Loriot. Danach betrachte ich mir zuerst einmal meine neue Umgebung. Die einzelnen Gästezimmer sind hier in dieser Hotelanlage in kleinen, landestypischen Rundhütten untergebracht, wobei jede Hütte ein großes Zimmer mit ebenso großem Bad beherbergt. Die Hütten selbst sind halbkreisförmig jeweils zu kleineren Einheiten zusammgenfaßt. Während die Wände aus Beton hochgezogen sind, ist die Dachdeckung aus natürlichem Material ausgeführt. Im inneren ist das Bett selbst zum Schutz vor Mücken hinter einem Moskitoschleier verborgen und unter der Decke sorgt ein großer Ventilator für Kühlung während der Nacht. Da auch die Fenster über Fliegengitter verfügen, ist es möglich, Nachts die Fenster zu öffnen, was sehr angenehm ist, da in der Nacht die Temperaturen auf unter 20°C zurückgehen. Zunächst ist es noch bewölkt und ich nutze den freien Tag, um meine Reisebeschreibung im Internet etwas vorzubereiten, da dies im Vorfeld der Reise nicht möglich war. So sitze ich also in meiner Hütte an meinem Schreibtisch und tippe auf meinem Laptop so dahin, während ich aus dem Fenster auf den nahegelegenen See blicken kann. Noch ein kleiner Spaziergang ums Hotel und dann ist es auch schon Zeit für das Abendessen. |
Samstag, 5. November 2005 Heute morgen ist ein wenig Hochnebel in der Luft und es hat auch in der Nacht leicht geregnet. Um 11Uhr werde ich abgeholt und zur KIA-Lodge gebracht. Dort wird auch morgen, am Sonntag Abend die restliche Humboldt-Reisegruppe dazustoßen. Die Fahrt geht auf der gut ausgebauten, teilweise von Kamikaze-Fahrern bevölkerten Straße, die von Arusha an die Küste und dann weiter nach Daressalam führt. Linienbusse bewältigen diese ca. 700km Lange Strecke, auf der eigentlich 80km/h erlaubt sind, in ungefähr 8 Stunden. In der direkt am Kilimandjaro International Airport gelegenen KIA-Lodge (daher auch der Name) angekommen, durchstreife ich erst einmal den Hotelpark, in dem die einzelnen Hütten stehen, in denen die Zimmer untergebracht sind. Vorher habe ich jedoch noch einen Privatausflug für den morgigen Sonntag zum Kilimanjaro-Nationalpark arrangiert. Den Nachmittag verbringe ich dann noch gemütlich am Hotel-Pool, von dem man aus einen herrlichen Rundblick in die umgebende Landschaft hat. In der Hotelanlage läßt sich auch zudem noch eine artenreiche Vielfalt an Vögeln, Echsen und Insekten beobachten. |
Sonntag, 6. November 2005 Um 830Uhr werde ich zu meinem Ausflug abgeholt. Zunächst geht es wieder auf der Straße von Arusha nach Daressalam weiter bis zum Ort Moshi. Von dort aus fahren wir zunächst nach Norden in Richtung kenianischer Grenze, um jedoch vorher wieder westwärts in das Kilimanjaro-Gebiet abzubiegen. Hier liegt in 1800m Höhe der östliche Parkeingang, das Marangu Gate. Hier startet auch die einfachste und von dem meisten Touristen benutzte Marangu-Route, die auch Tourist- oder “Coca-Cola”-Route heißt. Hier ist es bei ausreichender Fitness ohne bergsteigerische Erfarung möglich, den Kilimanjaro in 5-7-Tagen zu besteigen. Soviel Zeit hatte ich allerdings nicht und so gingen der obligatorische Bergführer und ich zunächst einfach ein Stück Richtung Mandara-Hütte, die auf 2700m liegt. Da wir allerdings auch noch in ein kleines Bergdorf wollten und insgesamt nur 3h Zeit hatte, brachen wir dem Aufstieg, der durch wunderschönen, teils märchenhaft anmutenden und mit Flechten durchzogenen Wald führt, in ungefähr der Hälfte ab und stiegen dann zunächst wieder Talwärts, um dann in ein kleines Chagga-Dorf zu gelangen. Die Chagga sind der hauptsächlich am Kilimanjaro ansässige Volksstamm, derer es in ganz Tansania immerhin über 120 verschiedenen Ethnien gibt. Im Dorf führt uns der Weg dann zunächst zu einer kleinen “Kneipe”, in der man das dort selbst gebraute “Banana-Brew” bekommt, das aus Bananen und einer Getreide-Art gemischt und dann - ähnlich dem Bier - vergoren wird. Auch wenn die Einheimischen das Getränk gerne Sonntags nach dem Kirchgang in nicht unbedingt kleinen Mengen tringen, ist es für Europäer doch ziemlich gewöhnungsbedürftig, was auch nicht zuletzt der “Zapfmethode” mit der Schöpfkelle aus einem Holzfaß und dem ungekühlten Zustand zuzuschreiben ist. Danach geht es noch einmal etwas weiter bergab - das muß ich alles wieder rauf, wenn ich das gewußt hätte - zu einem kleinen Wasserfall, der sehr idyllisch in der Landschaft liegt und von Gletscherwasser des Kilimanjaro gespeist wird. Ein beliebter Spielplatz für die Kinder des Dorfes. Am Nachmittag geht es dann wieder zurück zur KIA-Lodge, wo ich mir zur Erholung und Regeneration meiner zerschundenen Knochen (man tut einfach das Jahr über zu wenig) eine Massage gönne und am Pool den phantastischen Blick auf den Kilimanjaro, der zum Abend hin frei geworden ist, genieße. Am Abend warte ich dann nach dem Abendessen an der Hotelbar auf die restlichen Reiseteilnehmer, die mit Wolfgang ebenso wie ich kurz vor 10Uhr landen werden. Morgen beginnt dann unsere große Safari-Tour, die uns dann zunächst einmal zum Ngorngoro-Krater führen wird. |