Samstag, 19. November 2005 Heute morgen heißt es für mich um 830Uhr Abschied nehmen von der Gruppe. Während die Heimkehrer noch den Tag über in der Momella-Lodge bleiben und erst gegen Abend zum Kilimanjaro-Airport fahren, werde ich bereits am Vormittag dorthin gefahren, da der Direktflug mit Precision-Air nach Zanzibar bereits um 11Uhr abhebt. Anstatt einer Stunde brauchen wir dann über die Sandpisten doch fast 90 Minuten und wir kommen erst kurz nach 10Uhr am Flughafen an. Jetzt erst noch schnell zur KIA-Lodge, um dort meine große Reisetasche zu deponieren und dann zum Check-In. Alles geht sehr schnell und als ich in der Wartehalle ankomme, läuft im Fernsehen gerade das Deutschlandlied, da ein Fußballspiel zwischen Deutschland und Frankreich übertragen wird. Dann geht es aber auch schon in die Propellermaschine und auf zum einstündigen Flug nach Zanzibar. Es gibt sogar einen kleinen Imbiss und so vergeht die Zeit sehr schnell. Am Flughafen angekommen, werde ich von einem Fahrer am Ausgang erwartet, der mich in das an der Ostküste der Insel, direkt am Indischen Ozean gelegene Sultan Palace bringt. Hier erwaretet mich eine Oase der Erholung, in der ich diesen traumhaften Urlaub noch genüßlich ausklingen lassen kann. Von der Terasse meiner 82m² großen Ocean-Suite habe ich den oben auf dieser Seite zu sehenden herrlichen Ausblick auf den Strand und die unendliche Weite des Indischen Ozeans. Nach einem hervorragenden Lunch direkt am Strand unternehme ich noch einen kleinen Strandspaziergang und bade noch etwas in der aufkommenden Flut. In Umittelbarer Strandnähe hat das Wasser regelrechte Badewannentemperaturen von vielleicht 30°C. Etwas weiter draußen und tiefer, wird es dann angenehm erfrischend bei vielleicht 25°C. Für morgen habe ich schon einen Ausflug nach Stone-Town, die Altstadt Zanzibars gebucht. Doch jetzt werde ich mich zu einem kleinen Aperitiv in die großzügige und reichhaltig ausgestattete Hotelbar begeben und anschließend nach dem Abendessen den Tag noch gemütlich ausklingen lassen. Das Abendessen war hervorragend. Bei einem frischen und leckeren Chenin Blanc aus Südafrika genieße ich zunächst die Hühnchenleberpastete, die mit orientalischem Brot und einem sehr guten Balsamico-Dressing serviert wurde. Danach erhalte ich dann ein Eßwerkzeug, das eigentlich einer etwas größeren Flachzange ähnelt. Es wird benötigt, um das Fleisch aus den Scheren der Krabbe, die den Hauptgang bildete, herauszuholen. Eine Premiere für mich, die trotz der Arbeit wegen des Geschmacks auf jeden Fall eine Wiederholung wert ist. Nachdem der Aufenthalt in den Nationalparks im Norden mit den vielen friedlich lebenden Tieren einem den Eindruck vermittelte, wie es im Paradies gewesen sein könnte, fühle ich mich hier jetzt ein wenig nach 1001 Nacht versetzt. |
Sonntag, 20. November 2005 Zwischenzeitlich dürften sich wohl meine Mitreisenden im Landeanflug auf Amsterdam befinden. Vielleicht regnet es dort auch, wie hier heute morgen um halb Acht. Allerdings ist der Regen dort bestimmt nicht so angenehm warm, wie hier auf Zanzibar, wo in der kleinen Regenzeit kurze aber heftige Regenschauer zum Tagesprogramm gehören. Zwischenzeitlich scheint auch schon wieder die Sonne und ich werde trockenen Fußes zum Frühstück gehen können. Danach nutze ich dann den Internetzugang des Hotels, um noch einmal ein Update dieser Seiten durchführen zu können. Irgendwie hat es sich dann heute aber doch noch eingeregnet und so fahre ich dann um 2Uhr bei leichtem Regen nach Stone Town, der Altstadt Zanzibars. Mit ihren zahlreichen alten, größtenteils aus Stein gebauten Häusern ist dieser historisch bedeutende Teil von der UN als Weltkulturerbe eingestuft, wovon am alten Hafen eine große Tafel stolz berichtet. Der Stadtrundgang beginnt dann jedoch an einem garnicht so ruhmreichen und glücklichen Platz der Altstadt, nämlich der anglikanischen Kathedrale, die genau über dem Platz gebaut ist, an dem bis weit in das 19. Jahrhundert hinein die Sklaven verkauft wurden. Bei einem kleinen Rundgang werde ich dann auch in die Verließe geführt, in denen die Sklaven zwei bis drei Tage lang ohne jegliche Nahrung oder auch Wasser auf ihren Verkauf warten mußten, bevor sie dann auf dem Sklavenmarkt je nach physischer Konstitution an den Meistbietenden verkauft wurden. Auf Schautafeln wurde dann auch noch dargestellt, wie die Sklaven auf Schiffen zusammengepfercht und zu ihren Zielen in Amerika, Asien oder Europa transportiert wurden. Hier an der Kathedrale befindet sich auch ein im Boden eingelassenes Denkmal, in dem Ein eher bedrückendes Erlebnis. Danach ging es dann zu Fuß durch die engen Gassen von Stone Town. Viele reich verzierte, heute jedoch kurz vor dem Verfall stehende Gebäude zeugen hier von dem Reichtum, den diese Stadt ihren Bewohnern bot. Über den Obst- und Gemüsemarkt geht es durch die Fischhallen, in denen frisch gefangene Fische ausgenommen, zerteilt und verkauft werden. Die kleinen Geschäfte, von denen heute am Sonntag einige geschlossen sind, erinnern etwas an die Plaka in Athen, nur daß hier eben anstelle griechischer Keramik afrikanische Schnitzkunst verkauft wird. Im Sultanspalast, der heute als Museum dient, kann ich mir ein Bild machen, wie ein Sultan so gelebt hat. Allerdings möchte ich heute nicht unbedingt dort wohnen, denn außer großen Räumen ist nicht sonderlich viel Komfort zu erkennen. Allerdings wird stolz ein speziell in Deutschland angefertigtes mobiles Wasserklosett ausgestellt. Damals wohl der allerneueste Schrei in Punkto Komfort und Bequemlichkeit. Vielfach von indischem Einfluß geprägt sind die Gebäude von Stone Town. Interessant dabei ist der Grund für die Messingverzierungen an etlichen Türen, wie z.B. der Schiitischen Moschee. Diese spitz zulaufenden Aufsätze dienten ursprünglich dazu, wild lebende Elefanten auf der Suche nach Nahrung und Wasser daran zu hindern, in die Gebäude einzudringen und diese zu verwüsten. |
Montag, 21. November 2005 Heute genieße ich einfach noch einmal den Strand und das Meer. |
Dienstag, 22. November 2005 Heute ist mein letzter halber Tag hier in Zanzibar. Morgens noch einmal etwas Strand und dann geht es gegen Mittag auch schon zum Flughafen. Die fünft Stunden Aufenthalt in Arusha International Airport werde ich in der KIA-Lodge verbringen, wo auch noch meine Tasche auf mich wartet. Um 2145Uhr geht es dann mit KLM via Daressalam zurück nach Amsterdam. |
Mittwoch, 23. November 2005 Den Rückflug nach Frankfurt werde ich nicht mehr nehmen, sondern stattdessen direkt von Schipol aus mit einem durchgehenden Zug nach Enschede fahren. Von dort nach Gronau und schon hat mich die Arbeit wieder. Wie üblich war der Urlaub natürlich zu kurz und das Novemberwetter in Deutschland ist auch keine rechte Alternative zu dem herrlichen Sommer, den ich in Tansania verbracht habe. Immerhin steht schon das Ziel für das nächste Jahr fest: Laos. Wenn es nur nicht so lange bis dahin wäre. |