Mittwoch, 16. November 2005 Heute trennt sich unsere Gruppe. Während 4 Gäste nach Zanzibar fliegen, um dort am Strand noch Sonne und Meer zu genießen, fahren die restlichen Sieben zur Momella-Lodge, drekt unterhalb des Mount Meru, dem “Hausberg” von Arusha gelegen. Zunächst geht es noch gemeinsam bis Arusha, wo dann die Fahrzeuge anders aufgeteilt und das Gepäck entsprechend umgeladen wird. Hatten wir gestern noch gedacht, die Fahr zur Treetop-Lodge sei holperig, mußten wir heute dieses Urteil etwas revidieren. Letzendlich kamen wir aber dann doch gut behalten auf der Hauptstraße von Arusha nach Dodoma an. Unterwegs kamen wir wieder an vielen Maasai-Dörfern vorbei, deren Rundhütten mit den Stohdächern irgendwie an Schlumpfhausen erinnern. Und träte plötlzlich Papa Schlumpf aus einem diese Häuser heraus, würden wir uns kaum wundern. Nach Arusha stand noch eine kleine Reifenreparatur an. Hier war es sehr interessant einmal zu sehen, mit welch einfachen Mitteln auch ein Reifen, oder besser ein Schlauch, geflickt werden kann, anstatt ihn durch einen neuen zu ersetzen. Danach ging es dann durch den Arusha-Nationalpark bis zur Momella-Lodge, die durch die Namen Harry Krüger Lounge oder John Wayne Restaurant daran erinnert, daß 1952 hier der berühmte Film “Hatari” mit eben diesen beiden Schauspielern in den Hauptrollen gedreht wurde. Da wir momentan Vollmond haben, bot sich dann auch noch ein fantastischer Blick am Abend auf den Kilimanjaro bei Mondschein, den man von der Lodge aus hervorragend sehen kann. |
Donnerstag, 17. November 2005 Heute fahren wir zu unserer ersten Wanderung durch den Arusha-Nationalpark zunächst die 3km bis zum Gate, an dem uns dann zusätzlich noch ein Ranger erwartet. Mit einer alten Kalaschnikow bewaffnet starten wir zu unserer ca. 5-stündigen Wanderung, die uns bis zu einem Aussichtspunkt auf ca. 2100m Höhe hinauf führt. Das Gate selbst liegt auf 1500m, so daß wir uns für den Anstieg gemütlich Zeit nehmen können. Doch bevor wir den Berg hinaufsteigen, gehen wir noch über Wiesen, auf denen wir Wasserschweine, Büffel und Giraffen hautnah erleben können. Interessant zu beobachten war bei den Büffel, daß die jüngeren Tiere in der Mitte eines Kreises geschützt im Gras liegen konnten, während wir von den älteren Tieren wachsam beobachtet wurden. Ein sehr effizientes Verfahren, sich gegen Angreifer zu verteidigen und die Herde zu schützen. Dies führt dann auch dazu, daß die Warzenschwein-Familien die Nähe der Büffel suchen, weil sie hier auch von diesem Schutz profitieren können. Ebenfalls faszinierend war die Nähe, in der wir uns den Giraffen nähern konnten. Vom Ranger erhielten wir während kurzen Pausen immer viel Hintergrundinformationen zu den Tieren, die wir sehen konnten. Auch wenn wir es nicht erwarteten, sahen wir heute auch wieder ein bisher noch nicht gesichtetes Tier, den Colobus-Affen. Einen Affen, der schwarz-weiß und mit einem sehr buschigen Schwanz sich von Ast zu Ast schwang. Diese Affen sind in Tansania auch nur hier am Mount Meru und im Kilimanjaro-Nationalpark zu sehen. Am Nachmittag, auf dem Rückweg trafen wir am Park-Gate wieder ein, doch aufgrund eines Mißverständnisses, war Chris, unser Fahrer am falschen Ort und wir liefen daher noch die restlichen 3km zu unserer Lodge. Dabei wollten wir dann in der Hatari-Lodge, die dem Autor unseres hervorragenden Reiseführers gehört, eine Erfrischung zu uns nehmen. Aber so gut er Bücher schreiben kann, so ungastlich ist seine Lodge. Hier hieß es nur, die Lodge sei kein “open house” und wir könnten hier nichts bekommen. Auch die Abkürzung über die Wiese wurde unserer Gruppe verweigert, so daß wir über die staubige und wesentlich längere Fahrstraße gehen mußten. Außerdem stellten wir fest, daß die Beurteilung unsere Lodge zu schlecht wegkommt. Auch wenn einiges renoviert werden könnte, so ist die Momella-Lodge auf jeden Fall die schönere, besser in die Landschaft integrierte und mit einer typischeren Ausstattung versehene Anlage. So mußten wir hier wohl wegen falsch verstandenem Konkurenzdenken noch durstig bis zu unserer Lodge laufen, wo wir mit offenen Armen gastfreundlich empfangen wurden und ein frisches, kaltes Kilimanjaro trinken konnten. |
Freitag, 18. November 2005 Während wir gestern vom Momella-Gate aus südwestwärts die Gegend erkundeten, geht es heute Richtung Nordwesten vor. Auch verarbreteten wir gleich zu Beginn nocheinmal den Treffpunkt am Nachmittag, wo Chris uns wieder abholen sollte. Zunächst wieder vorbei an den Giraffen und Büffeln vom Vortag, ging es dann gleich steil über Wiesen bergauf. Da waren wir dann auch ganz froh, daß die Sonne zeitweise von Wolken verdeckt war und wir nicht noch diese zusätzliche Heizung abbekamen. Dabei wurde unsere Gruppe wie üblich wieder von einem örtlichen Ranger vorneweg und unserem aus Arusha stammenden Guide Bryson am Ende eskortiert. Als dann die Sonne rauskam und wir immer noch weiter bergauf stiegen, hofften wir, daß es uns nicht so wie dem einen oder anderen Büffel ging, von dem nur noch ein sonnengebleichter Schäder übrig war. Aber schließlich hatten wir ja alle ausreichend Wasser und auch ein kleines Picnic dabei. Nach gut zwei Stunden Anstieg hatten wir dann eine Lichtung erreicht und konnten einen herrlichen Blick über die Momella-Seen bis hin zum Ngurdoto-Krater genießen. Der Abstieg führte uns durch heute sehr dornenreiches Gestrüpp hinunter an einen kleinen Fluß, an dem wir unsere Mittagspause hielten. Der restliche Weg führte uns anschließend recht schnell mit noch zwei Flußüberquerungen zum Momella-Gate zurück, wo Chris uns mit dem Landcruiser erwartete, so daß wir heute nicht nocheinmal die relativ tristen drei Kilometer zurück zu unserer Lodge laufen mußten. Am Abend saßen wir dann nochmal zum Abschied in gemütlicher Runde um den Kamin der “Hardy Krüger” Bar zusammen. Schließlich war für morgen der Rückflug mit KLM nach Frankfurt via Daressalam und Amsterdam vorgesehen. Nur ich konnte nicht mitfliegen, da auf diesem Flug kein freier Platz für ein Prämienticket verfügbar war. Daher konnte ich nun noch das alternative Nachprogramm Zanzibar, sozusagen als Nach-Nach-Programm für drei Tage noch anhängen. |