Samstag, 23. Februar 2008 Morgens Transfer zum Flughafen von Puerto Montt und Weiterflug nach Punta Arenas . Nach der Ankunft am Flughafen Empfang und Fahrt durch die patagonische Pampa nach Puerto Natales . Dort übernachten Sie in der Weskar Patagonian Lodge. Feuerland oder auf spanisch "Tierra del Fuego" bildet den südlichen Abschluß Südamerikas und ist der letzte Landzipfel vor der Antarktis. Doch bevor wir es erreichen sollten, stellte sich zunächst beim Frühstück um 9 Uhr die Frage, ob unser Transfer überhaupt um 10 Uhr das Hotel würde erreichen können. In Puerto Varras fand heute nämlich ein (Halb-)Triathlon statt, der um 9 Uhr mit 1,5km Schwimmen im Llanquihue-See (angeblich 14°C Wassertemperatur - wie kalt!) begann. Da die anschließende Radfahrstrecke um den See, direkt am Hotel vorbei führte, war die Uferstraße für den Verkehr eigentlich gesperrt. Durch die Überredungskunst von Kornelia gelang es ihr und unserer Busfahrerin jedoch, die Polizisten davon zu überzeugen, daß wir mit unseren Unmengen Gepäck am Hotel abgeholt werden müßten, was dann auch gelang. Am Flughafen folgte dann noch das Übliche Check-In-Chaos, was hier insofern besonders ausgeprägt war, daß ziemlich gleichzeitig mehr als 5 Flüge starten sollten und der Flughafen eigentlich nur auf 2-3 Abflüge zur selben Zeit ausgelegt ist. Aber mittlerweile haben wir das Flugzeug erreicht und sitzen in einer guten alten Boeing 737-100, wo ich die Zeit nutze, die liegengebliebenen Abschnitte auf dieser Website zu vervollständigen. Mittlerweile hat unser Sinkflug begonnen und anschließend wartet dann noch eine Busfahrt von 240km nach Puerto Natales auf uns, von wo aus wir morgen in den Torres del Paine Nationalpark starten werden. Die Fahrt von Punta Arenas nach Puerto Natales dauerte ungefähr zweieinhalb Stunden und führte zunächst über rund 150km durch die patagonische Pampa, eine weite und recht trostlose Landschaft. Fast etwas unheimlich wirkten die vielen toten Bäume, die von einer Flechtenart, Bart des alten Mannes genannt, befallen sind und wo von den knochigen Stämmen nur noch grünlich weiße, wie Haare wirkende Fäden herunterhingen. Sonntag, 24. Februar 2008 Frühe Abfahrt zum Torres del Paine Nationalpark. Unterwegs besuchen Sie die Milodon Höhle, um die Überreste eines verstorbenen Riesenfaultiers zu sehen, das vor über 12.000 Jahren hier gelebt hat. Ankunft im Nationalpark Torres del Paine und Fahrt entlang der Lagune Amarga und des Sees Pehoé, mit herrlichen Ausblicken auf das Paine Massiv, den Almirante Nieto und die Torres del Paine, die Türme, die dem Park seinen Namen geben. Sie sehen heimische Tiere wie Guanakos, Ñandus, Füchse, Stinktiere, Schwarzhals-Schwäne, Flamingos, Kondore und Adler. Übernachtung in der Hosteria Cabanas del Lago. Um 830Uhr holte uns Gerardo mit seinem Ford Kleinbus ab, der für die bevorstehende Fahrt auf Schotterstraßen das ideale Verkehrsmittel war. Als wir losfuhren nieselte es ein wenig, aber wir waren guter Dinge, denn laut Wetterbericht, den ich noch kurz vor der Abfahrt im Internet überprüft hatte, sollte es heute über 20°C bei leichter Bewölkung werden. Zunächst ging es noch ein paar Kilometer auf befestigter Straße bis zum Abzweig zur Milodon-Höhle, die wir morgen noch besuchen wollen. Dort verabschiedeten wir uns dann von asphaltierten Straßen und gingen zu Schotterstraßen über. Bei der Fahrt, die uns auch eine ganze Zeit entlang des Lago Toro führte, boten sich immer wieder faszinierende Ausblicke und auch das Wetter besserte sich zusehends. An einem Mirador, einem Aussichtspunkt sahen wir vom Torres del Paine-Massiv die berühmten Hörner zuerst nur im Ansatz, aber im Lauf des Tages sollten wir sie noch komplett ohne Wolken sehen. Doch bevor wir in den Nationalpark Torres del Paine fuhren, bogen wir zur Tyndall Lodge ab, die für die nächste Nacht unser Quartier sein sollte. Nach kurzen Stop ging es dann über die Brücke des Rio Serrano, der momentan wegen der Schneeschmelze erhebliches Hochwasser führte, hinein in den Torres del Paine Nationalpark. Bei atemberaubenden Blicken fuhren wir am Ufer des Pehoe Sees. Der Name bedeutet in der Sprache der einheimischen Indios "der Versteckte". Mittlerweile wurde der Blick auf die Hörner des Torres del Paine-Massivs immer mehr freigegeben, denn es war der auch für diese Region typische Wind aufgefrischt und dieser schob die Wolken immer mehr beiseite. Ein kleiner Sparziergang führte uns zum großen Wasserfall, wo das Schmelzwasser aus einem höher gelegenen See in den Pehoe fließt. Wegen der aktuellen Schneeschmelze wares riesige Mengen des eisgrüngrauen Wassers, die tosend hinunterstürzten. Nach einer Mittagspause fuhren wir noch ein Stück um das Paine-Massiv herum, sodaß wir auch die berühmten Torres (fast ganz wolkenfrei) sehen konnten. Insgesamt konnten wir heute faszinierende und besonders beeindruckende Blicke in die patagonische Bergwelt genießen. Mittlerweile sind wir in die Tyndall-Lodge zurückgekehrt und genießen auf der Terasse die späte Nachmittagssonne, bevor wir uns demnächst zum Abendessen in die Innenräume zurückziehen werden. Kurz vor unserem Hotel konnten wir dann auch noch einmal zwei nur selten zu beobachtende Blauadler bewundern, die gerade in einem Baum warteten, bis wir vorbeigefahren waren, um sich einem toten Hasen auf der Straße weiter widmen zu können. Montag, 25. Februar 2008 Der Vormittag steht Ihnen zur Erholung zur freien Verfügung. Nutzen Sie die Zeit für Spaziergänge in der Umgebung des Hotels. Am Nachmittag Bootsfahrt zum Serrano und Balmacedagletscher. Nochmals eine Übernachtung in der Weskar Patagonian Lodge. Während für Nicole heute die letzte Gelgenheit war, einen Gletscher aus nächster Nähe zu erleben, entschieden sich einige, nicht um halb Sieben bereits zur Bootsfahrt aufzubrechen, sondern auszuschlafen, gemütlich zu frühstücken und dann eine kleine Wanderung in der Nähe unseres Hotels zu unternehmen. So spazierten wir dann knapp 2 Stunden am Rio Serrano entlang und genossen den herrlichen Ausblick auf das heute Wolkenfreie Paine-Massiv. Am Nachmittag beabsichtigen wir dann noch einen Besuch in der Milodon-Höhle, einer Höhle, in der man das Skelett eines 12000 Jahre alten Riesenfaultiers gefunden hat. Aus der riesigen Höhle heraus, die durch Gletscher und Gezeitenausspülung entstanden ist, bot sich ein beeindruckender Blick auf die umgebende Landschaft. Außerdem war am Eingang der Höhle eine auf Basis der Fell- und Knochenfunde rekonstruierte Figur des Riesenfaultiers aufgestellt, das bis zu 3000kg wiegen konnte. Enteckt wurde die Höhle mit den in vulkanischer Asche liegenden Resten des Tieres vom deutschen Herrmann Eberhardt, einem Kapität der Hapag-Lloyd-Linie, der diese Enteckung am Anfang des 20. Jahrhunderts machte. Dienstag, 26. Februar 2008 Nach dem Frühstück Transfer nach Punta Arenas. Der Tag steht dort zur freien Verfügung. Übernachtung im Hotel Isla Rey Jorge. Um 930Uhr wurden wir abgeholt und es ging bei leicht regnerischem Wetter durch die südpatagonische Pampa wieder zurück nach Punta Arenas, dessen ursprünglicher Name Sandy-Point war. Viele der Namen hier sind ursprünglich englischer Natur, was auf die Expeditionsfahrt der Beagle zurückgeht, mit der Charles Darwin die Gegend hier erkundete und bei der auch gleichzeitig die Küste kartographiert wurde. Nach einem Mittagessen in Punta Arenas hieß es dann Abschied nehmen von Nicole und Petra, die nicht mehr die Kreuzfahrt mitmachen. Beide fliegen heute Nachmittag um 17Uhr nach Santiago zurück, von wo sie die Heimreise antreten werden. Derweil werden Wolfgang, Peter und ich morgen auf der M/S Via Australis einchecken, die für die nächsten 4 Nächte unser Zuhause und tagsüber Stützpunkt für unsere Exkursionen in die Welt der Gletscher und Südpatagonies sein wird. Jetzt am Nachmittag werden wir noch eine kleinen Exkursionsrundgang durch Punta Arenas unternehmen. |