Dienstag, 5. Februar 2008 2220Uhr Abflug mit LH506 nach São Paolo. Endlich ist es soweit, der Urlaub hat begonne. Um 19Uhr holt mich in Wiesbaden das Taxi ab und fährt mich nach Frankfurt zum Flughafen. Dank eines zuvor gut gefüllten Meilen-Kontos kann ich es mir gönnen, die insgesamt etwas über 17 Stunden Flug (mit kurzem Umsteigen in São Paolo) komfortable im Upper-Deck einer Boeing 747 zu beginnen. Gleich nach der Ankuft am neuen First-Class-Terminal der Lufthansa werde ich vom meinem "personal assistant" begrüßt, gebe Koffer und Stativ in die Obhut eines weiteren dienstbaren Geistes und werde diese wohl erst in Santiago wiedersehen. Danach geht es direkt durch die Sicherheitskontrolle und schon stehe ich im großen Lounge-Bereich mit seinen vielen Angeboten, sich die Zeit bis zum Abflug zu vertreiben. Alle notwendigen Formalitäten für den Check-In usw. werden von den freundlichen Lufthansa-Mitarbeitern durchgeführt, die mich auch später zum Flugzeug begleiten werden. Insbesondere die "wining and dining area" mit "á la carte"-menu und hervorragender Buffet-Auswahl lädt, neben der Bar natürlich, zum verweilen ein. Mit einer kleinen Auswahl köstlicher Antipasti beginne ich meinen Urlaub nun in sehr gelungener Atmosphäre. Danach ein Whiskey an der Bar, die mit über 80 verschiedenen Sorten die Auswahl sehr schwer macht. Hier nutze ich nun auch die Zeit, mit meinem Reisebericht zu beginnen und diese ersten Zeilen in mein Internet-Reisetagebuch zu schreiben. So vergehen dann auch die von mir eingeplanten gut 2 Stunden, die ich für den Reiseantritt eingeplant hatte, kurzweilig und schnell. Kurz nach 22Uhr werde ich in der Lounge abgeholt und zur Paßkontorlle begleitet, wo bereits auch ein Fahrer wartet um mich direkt zur Maschine zu bringen. Irgendwie ist das schon angenehmer in einem Porsche Cayenne an der Maschine vorzufahren anstatt die endlos langen Gänge des Terminal A zu Fuß zu bewältigen. Mit einem Glas Champagner beginnt dann der erste Flugabschnitt nach São Paolo. An Bord noch ein kleines Menü mit etwas klassischer Musik, danach noch ein Film aus dem Bord-Enternainment-Programm und genauso, wie wir uns immer weiter von Frankfurt entfernen, gewinne ich Distanz zu Alltag und Büro, ich fange schon an den Urlaub und die Erholung richtig zu spüren. Mittwoch, 6. Februar 2008 Am Morgen um 710Uhr Ankuft in São Paolo. Dort umsteigen auf den SWISS-Flug LX96, der von Zürich kommend weiter nach Santiago de Chile führt. Um 1145Uhr Ortszeit Ankuft in Santiago de Chile. Transfer zum Hotel Crowne Plaza im Zentrum Santiagos. Nach einer Warteschleife vor São Paolo geht es mit ca. 30Minuten Verspätung - sonst wären wir pünkltich gewesen - zum Landeanflug meines Zwischenstops und Umsteigeortes. Auch wenn die Swiss-Maschine, mit der ich weiterfliegen werde unmittelbar neben der Lufthansa andockt, bleibt es den Passagieren nicht erspart, einen kleinen Flughafenrundgang zu machen, um die notwendige Sicherheitskontrolle zu durchlaufen. Mittlerweile sitze ich in der Swiss-Maschine und es ist bereits 1115Uhr, eine halbe Stunde vor unserer geplanten Ankunft in Santiago. An Bord gab es noch einen kleinen Brunch, sodaß ich gut gestärkt in Santiago das Flugzeug verlassen werden. Dort werde ich dann vom Hotel abgeholt und zu eben diesem gebracht werden. Mittlerweile sieht man auch die ersten Gipfel der Andenkette und ich werde jetzt noch ein paar Aufnahmen machen. Die Landung war pünktlich und die Einreiseformalitäten schnell erledigt. Lediglich das Gepäck ließ ein paar Minuten auf sich warten. Hinter der Zollkontrolle wartete dann auch gleich der Fahrer, der mich zum Hotel brachte. Um 13Uhr Ortszeit hatte ich dann im Hotel eingecheckt, das Gepäck war auf dem Zimmer und der erste Stop war erreicht. Im Hotel habe ich mich dann erst einmal ausgeruht, bevor ich noch einmal etwas um die vier Ecken gegangen bin und die näherer Umgebung des Hotels erkundet habe. In den umliegenden kleinen Gassen gibt es viele nette Cafés und Restobars (das ist hier so ungefähr die neueste gastronomische Erfindung), die mit kleinen Tischen in begrünten Höfen oder unter Bäumen am Straßenrand zum verweilen einladen. Die Temperatur von rund 25°C ist natürlich auch für solche vorhaben optimal und bei einem leichten Wind und schattigen Plätzen lasse ich es mir dann auch im "R." (gelesen "erre punto") so richtig gut gehen, während ich im Reiseführer noch einmal die Kapitel zu meinem morgigen Ausflug ins Maipo-Tal durchlese. Den Abend werde ich wohl heute ruhig im Hotel verbringen und ihn auch nicht zu spät werden lassen. Zunächst schreibe ich noch hier etwas weiter und genieße dabei ein Fläschen Viña Sutil, einen Cabernet Sauvignon aus dem vergangenen Jahr, den mir das Hotel als kleine Begrüßungsgeste auf das Zimmer gestellt hat. Ein recht gelungener Einstieg auch in das morgige Ausflugsprogramm. Donnerstag, 7. Februar 2008 Der Ausflug führt heute zu zwei bekannten und alten Weingütern Chiles, Undurraga und Santa Rita im Maipo-Tal. Von Santiago aus geht es in das Valle del Rio Maipo der Geburtsstätte des chilenischen Weinbaus. Hier inmitten eines der ungewöhlichsten Weinanbaugebieten der Welt, denn die Weinberge reichen bis unmittelbar an die Hauptstadt Santiagos, wird insbesondere der traditionsreiche Rotwein Cabernet Sauvignon hergestellt. Das Weingut Undurraga wurde im Jahr 1885 von Don Francisco Undurraga Vicuñas gegründet und gehört seiher zu den bekanntesten und erfolgreichsten Weingütern Chiles. 1903 exportierte die Viña Undurraga zum erstenmal Weine in die USA. Heute sind es 7 Weinlinien, die die Viña in über 70 Länder der Welt vertreibt. Sie erwartet eine Führung durch die Weinproduktion und Lagerung des Weingutes Undurraga und eine Weindegustation. Danach fahren Sie zum Weingut Santa Rita. Gegründet im Jahre 1880 gehört es zu den ältesten in Chile. Auch hier wird ein Rundgang durch die Weinkeller und den dazugehörigen Park angeboten. Dabei bekomme Sie die Gelegenheit, den gesamten Ablauf der Produktion zu beobachten. Zum Schluß probieren Sie noch Weine des Weinguts. Pünklich um 13Uhr wurde ich am Hotel von meinem deutschsprachingen "Fahrerguide" abgeholt, der mich zu den Weingütern bringen sollte, die ich vor 5 Jahren auf meiner Weltreise ausgelassen hatte. Dort hatte ich nämlich nur so wenig Zeit in Santiago, daß ein Besuch der weltbekannten Weinregion nicht machbar war. Aber das sollte ich heute nachholen. Richtung Südwesten, parallel zur Eisenbahnlinie, die nach San Antonio am Pazifik führt, ging es bis zum Weingut Undurraga, das kurz vor dem Ort Talagante gelegen ist. Umgeben von Weingärten und einem kleinen Park liegt das Weingung im Maipo-Valley, wo ca. 300ha der insgesamt über 1200ha Anbaufläche liegen. Hier wird schwerpunktmäßig der Cabernet Sauvignon und etwas Carmenere angebaut, während in den mehr zum Pazifik gelegenen Lagen die Weißweine (Gewürztraminer, Chardonnay und Riesling) dominieren. Dies liegt daran, daß aufgrund des Humboldt-Stroms das Klima in den pazifiknahen Regionen kühler und somit besser für die weißen Weine geeignet ist. Bei der Besichtigung ging es zunächst durch den Park in dem einige interessante Bäume standen. Besonders erwähnenswert und mir bis dahin unbekannt war die Chile-Palme, die keine Kokosnüsse sondern "Honig" liefert, den man als Brotaufstrich verzehrt. Die Weinherstellung selbst erfolgt in modernen Anlagen unter Nutzung aktuellester Kellereitechnik. Egal ob es um die Kontrolle der Gärtemperatur geht, die übrigens beim Rotwein deutlich höher und somit die Gärung auch wesentlich kürzer (ca. 7 Tage) ist als bei Weißwein, der bei eher kühleren Tempreaturen doch zwei bis drei Wochen braucht um den Gärungsprozeß zu durchlaufen. Danach geht es dann zunächst in Reifetanks, wo der Wein weiter reift. Beim Rotwein folgt dann noch die Lagerung in Eichenfässern, die in kleine 225l Fässern, sogenannten Bordeaux-Fässern, für weitere 6-18Monate. Das Weingut Undurraga ist heute immer noch in Privatbesitz zweier Familien (einer aus Columbien und einer aus Chile). Allerdings wurden im letzten Jahr die letzten Anteile der namensgebenden Familie Undurraga an einen chilenischen Unternehmer verkauft, der sich allerdings - im Gegensatz zu den columbianischen Anteilseignern - sehr um die Weiterentwicklung des Unternehmens kümmert. So konnte ich heute selbst im Hof die neu angeschafften Edelstahltanks sehen, die gerade für die kurz bevorstehenden Ernte 2008 aufgebaut werden. Nach der circa 1-stündigen Führung durch das Weingut mit anschließender Weinprobe ging es weiter zum Weingut Santa Rita, das an der östlichen Seite des Maipo-Valley liegt. Auch in diesem Weingut werden traditionelle Methoden, wie z.B. die Handlese des Weins oder der Ausbau in Eichenfässern, mit modernen Weinherstellungsverfahren in Edelstahl kombiniert. Das Weingut Santa Rita ist das drittrößte Chiles und besitzt eine Anbaufläche von 3000ha und produziert im Jahr 120Millionen Flaschen Wein, der in über 60 Länder exportiert wird. Besonders erwähnenswert bei diesem Weingut ist das Museo Andino, das erst vor zwei Jahren eröffnet wurde und mit dem sich der Besitzer des Weinguts, ein chilenischer Geschäftsmann, einen persönlichen Traum erfüllt hat. Das Museum stellt in mehreren Räumen Kunsthandwerk der Andenvölker aus mehreren Jahrtausenden dar und bietet in einem Raum - was mich besonders interessierte - eine Ausstellung zu Urbevölkerung und Kultur der Osterinsel, die ich ja ab morgen besuchen werde. Leider ist innerhalb des Museums das Photographieren nicht gestattet, sodaß es nur die eine Außenansicht hier gibt. Die Führung im Weingut umfaßte ebenfalls alle Produktionsschritte und führte auch in einen Keller hinein, der als chilenisches Nationalerbe ausgewiesen ist, da es einer der ältesten, noch erhalten Keller dieser Art in Chile ist. Hier wurde, dank spezieller Bautechnik und der Verwendung eines eigentümlich zusammengesetzten Mörtels eine Erdbebenstabilität erreicht, die dafür sorgte, daß der Keller bisher alle Erdbeben weitgehend unbeschadet überstanden hatte. Am Schluß der Führung stand natürlich auch hier, in Santa Rita, noch einmal eine Weinprobe der hervorragenden Weine dieses Weinguts. Die Rückfahrt zum Hotel führte hauptsächlich über die Autobahn und verlief zügig und ohne Staus. Die Autobahnen in Chile sind in Privatbesitz und in den Autos gibt es kleine Kästchen, die ab und zu einen Pfeifton von sich geben, wenn man an einer Erfassungsstelle vorbeifährt. Offensichtlich ließ sich das System hier etwas einfacher und problemloser als Toll-Collect bei uns einführen, und die Brücken mit den Erfaßgeärten sehen auch um einiges dezenter aus als bei uns. |
Vorprogramm Osterinsel8. bis 12. Februar 2008 |
Dienstag, 12. Februar 2008 Aus dem Hauptprogramm: Treffen der Teilnehmer am Frankfurter Flughafen und Linienflug mit Air France über Paris nach Santiago de Chile. Hier beginnt nun auch für die Mehrzahl unserer Gruppe die Reise nach Chile. Morgen, am Mittwoch, werden wir uns im Hotel Providencia treffen, in dem ich bereits heute, nach unserer Rückkunft von den Osterinseln einchecken werden. Mittwoch, 13. Februar 2008 Nach Ankunft in Santiago am Vormittag Begrüssung durch die örtliche deutsch sprechende Reiseleitung und Transfer zum Hotel. Am Nachmittag machen Sie eine Stadtbesichtigung und sehen die wichtigsten Attraktionen der chilenischen Hauptstadt. Bewundern Sie unter anderem die Plaza de Armas im kolonialen Teil der Stadt mit schönen Häusern und der Kathedrale, das Künstlerviertel Bellavista oder die älteste Kirche San Francisco von 1586, die alle Erdbeben und Brände in der Stadt überstand. Vom Berg San Cristóbal genießen Sie einen herrlichen Blick auf die Stadt und die Anden. Eine Übernachtung mit Abendessen in Santiago. Den Vormittag nutzte ich zunächst einmal zum Ausschlafen, denn die Ankunft nachts um 230Uhr im Hotel hätte sonst doch zu erheblichem Schlafmangel geführt. Danach setzte ich mich dann in der Hotel-Lobby gemütlich hin, um die Website ein wenig zu aktualisieren. Wolfgang traf dann gegen 13Uhr ein und somit war nun auch die Gruppe komplett. Um 15Uhr ging es zu einer kurzen Standrundfahrt durch Santiago, die uns zuerst auf den San Christobal-Hügel führte, von dem aus man eine schöne Rundumsicht über die Stadt hat. Danach ging es mit der Standseilbahn hinunter und vorbei an der Moneda ins Zentrum zum Postamt, in dem sich ein recht interressantes kleines Museum befindet. Die Besichtigung der Kathedrale von Santiago bildete dann im wesentlichen den Abschluß, bevor es mit dem Kleinbus, der kurzzeitig abhanden gekommen war, wieder ins Hotel zurückging. |