Sonntag, 13. Oktober Um 0:10Uhr startet der Flug SQ231. Nach einer relativ kurzen Flugzeit von etwas über 7 Stunden kommen wir um viertel nach neun in Sydney an. Dort werden bei der Quarantänestation zunächst meiner Wanderschuhe gereinigt, da man hier in Australien sehr darauf bedacht ist, keine Schädlinge usw. eingeschleppt zu bekommen, die die Landwirtschaft schädigen könnten. Dennoch ging alles recht zügig voran, so daß ich bereits um halb elf im Hotel war. Das Hotel liegt sehr günstig, nur wenige Gehminuten von Circular Quai und The Rock entfernt. Ich habe dann auch gleich einmal einen Spaziergang dorthin unternommen. Der Blick auf das Opernhaus und die Harbour-Bridge sind sehr beeindruckend insbesondere wenn das Wetter so schön mitspielt. Diese Kulisse wird natürlich dann auch von vielen Touristen als Hintergrund für die berüchtem “Ich und...”-Bilder genommen. In einem typischen Pub habe ich, dem Land angemessen eine Pizza mit Känguruhfleisch gegessen. Durchaus eine Delikatesse. Mal sehen, vielleicht probiere ich heute abend einmal Krokodil. Rund um den Quai und in The Rock sind viele Straßenkünstler und Artisten unterwegs, die dort ihre Shows vor erstauntem Publikum vorführen. So sprang zum Beispiel dieser Artist mit seinem Fahrrad über die 5 am Boden liegenden Menschen einfach so rüber. |
Montag, 14. Oktober Pünklich um 8:20 Uhr holt mich ein 4WD-Kleinbus mit 14 Plätzen zur Rundfahrt in die Blue Mountains ab. Zunächst geht es über die Harbour Bridge, entlang des Pacific Highways durch die nördlichen Vororte Sydneys. Wir kommen auch nah an dem kleinen Vorort Eastwood vorbei, dessen wohl berühmteste Einwohnerin die Großmutter Schmidt war. Sie züchtete Äpfel und zu ihren Ehren wird auch alljährlich ein Festival veranstaltet, an dem unter anderem ein Apfelkuchenbackwettbewert ausgetragen wird. Natürlich ist Großmutter Schmitt hier unter ihrem englischen Namen “Granny Smith” bekannt. Und weiter geht es über den Parramatta-River, am olympischen Gelände vorbei bis an den Fuß der blauen Berge. Hier fahren wir nun zuerst in den Nationalpark Glenbrock hinein, wo freilebende, wilde Känguruhs ausgiebig fotografiert werden können. Hier gewinnen wir auch schon einen Eindruch der verheerenden Schäden, die das Feuer an Weihnachten 2001 in dieser Region angerichtet hat. Aber trotz der vielen verbrannten Stämme sind die Bäume - in ihrer Mehrzahl verschiedene Arten des Eukalyptus-Baums - bereits wieder grün. Es ist erstaunlich, in wie kurzer Zeit sich hier bereits die Natur wieder zu helfen weiß. Weiter führt uns unsere Fahrt durch die Gartenfeststadt Leura. Der Frühling steht hier in voller Blüte, weil es bereits vor wenigen Wochen - eigentlich etwas zu früh für die Region - schon ziemlich warme Temperaturen hatte. Bei herrlichem Sonnenschein geht es an japanischen Kirchbäumen und Rhododendron-Büschen, die durchaus die Höhe von 4 und mehr Metern erreichen, vorbei bis nach Katoomba, was auf Aboriginee “Platz wo das Wasser fällt” heißt. Von einem kleinen Aussichtspunkt können wir dann einen grandiosen Blick in das Jamison Tal genießen und auf die Felsformation “The Three Sisters” blicken. Vor dem Mittagessen, das wir im Hydro Majestic Hotel - erbaut 1901 und im Jugendstil renoviert - einnehmen besuchen wir noch einen weiteren Aussichtspunkt am Anvil Rock (Amboßfels), von wo aus ein herrlicher Blick über das Grosetal in den “Grand Canyon” und zum Wollemi Park möglich sind. Im Wollemi Park wurde vor einigen Jahren die “Wollemi Pine” entdeckt, die vorher als seit 50 Millionen Jahren ausgestorben galt. Am Nachmittag beschließen wir den Tag mit einem Besuch des “Featherdale Wildlife Park”, in dem die verschiedensten Arten der einheimischen (und zwar ausschließlich) Fauna wie z.B. Koala, Känguruh, Wombat, Dingo, Emu usw. gehalten werden. |
Dienstag, 15. Oktober Am Morgen ging es erst mal mit einem Einsammelbus zum Busterminal von APT (Australian-Pacific-Travel) in Darling Harbour. Dort teilten sich die einzelnen Ausflugsgruppen auf die verschiedenen Busse auf. Meine Tagestour besteht dabei eigentlich aus drei Touren. Die erste geht am Vormittag nach Manly-Beach. Dort ist dann Gelegenheit zu einem kleinen Strandspaziergang. Unterwegs sehen wir viele Vororte Sydneys. Mittagessen findet während einer grandiosen Hafenrundfahrt statt. Hier bieten sich fantastische Ausblicke vom Wasser aus auf Harbour-Bridge, Opernhaus und die Skyline von Sydney Nachmittags geht es dann noch einmal durch die Stadt und Vororte nach Bondi-Beach, dem anderen Hausstrand von Sydney. Hier sind in einiger Entfernung von der Küste sogar Delfine zu erkennen, die sich im Wasser tummeln. |
Mittwoch, 16. Oktober Um Sicherzustellen, daß ich auch nochmal nach Sydney komme, lasse ich dort einen Koffer im Hotel zurück. Für meine knapp zwei Wochen dauernde Rundreise durch Australien und Neuseeland reise ich mit kleinem Gepäck. Dies ist insbesondere wegen der vielen Hotelwechsel in Neuseeland wesentlich angenehmer. Da ich nun recht wenig Gepäck habe, fällt das Fahrzeug für meinen Flughafentransfer entsprechend größer aus. Ich werde nämlich mit einer 10m Stretch-Limo abgeholt. Nur der Champagner fehlt leider. Der Flug selbst nach Ayers Rock (ein Direktflug) verläuft sehr ruhig, jedoch kurz vor Ayers Rock fliegen wir - bereits im Sinkflug - an dunklen Rauchschwaden vorbei, die von einigen Buschfeuern stammen. Für die Jahreszeit ist es bereits auch schon sehr heiß. Heute werden wir Temperaturen von über 42°C haben. Da hilft nur Hut aufsetzen und viel Wasser trinken. Die Landschaft hier in der Roten Mitte ist ganz anders, als das, was ich bisher im Süden um Sydney herum gesehen habe. Rote Erde, dazwischen viele Sträucher und Gräser, vereinzelt einige Bäume und dann mittendrin der Fels, Ayers Rock, der in der Eingeborenensprache Uluru heißt. Doch bevor wir am Spätnachmittag hierher fahren, um den Sonnenuntergang zu genießen, geht es zunächst zu einer anderen Felsformation, die ebenso imposant und einzigartig aus der Ebene aufragt. Es ist Kata Tjuta (was “viele Köpfe” heißt) oder Olgas, wie es der weiße Mann nennt. Nach einem ca. 1-Stündigen Spaziergang in die Schlucht zwischen zwei Felsen hinein, geht es zunächst noch zu einem Aussichstpunkt von wo aus nochmals der imposante Eindruck dieser Felsformation deutlich wird. Mittlerweile ist es 17:30 Uhr geworden und es wird Zeit zum Aussichtspunkt für den Sonnenuntergang am Uluru zu fahren. Die Fahrt dauert eine gute halbe Stunde und auf dem Parkplatz finden sich, wie nicht anders zu erwarten viele Busse ein, die das gleiche Ziel haben. Da bis zum Sonnenuntergang um kurz vor sieben noch Zeit ist, bauen die Busfahrer vor ihren Bussen kleine Tische auf und bieten ihren Gästen australischen Wein und Sekt sowie ein paar kleine Snacks an. Durch die Buschfeuer ist leider die Luft leicht diesig und das glühen des Felsens in der Abendsonne fällt etwas flach aus, dafür ist der Sonnenuntergang über dem Buschland selbst jedoch wunderschön. |
Donnerstag, 17. Oktober Um kurz nach halb neun geht es mit dem kostenlosen! Shuttlebus, der die einzelnen Hotels im Resort Ayers Rock und den Flughafen verbindet, zum nächsten Flug über Alice Springs nach Darwin. Nach 50 Minuten, während derer sogar ein kleines Frühtstück im Flugzeug serviert wird, heißt es zunächst Umsteigen in Alice Springs. Obwohl es erst später vormittag ist, sind die Temperaturen schon wieder weit oberhalb der 30° Marke. Noch etwas über zwei Stunden Flug und ich habe Darwin an der Nordküste Australiens erreicht. Hier genieße ich zunächst einmal einfach nur den Pool und den herrlichen Blick auf den Indischen Ozean von meinem Zimmer aus. Am Abend besuche ich den nur wenige Meter vom Hotel entfernten Irish Pub, in dem ich an der Theke einen weiteren Weltreisenden aus Oberhausen treffe, der sich, nachdem er seine Firma verkauft hat und so halb in Rente gegangen ist, diese Weltreise gegönnt hat. Und so klein, wie die Welt nun mal ist, sitzt neben uns noch ein Engländer, der nach Australien ausgewandert ist, in Sydney eine Sicherheitsfirma betreibt und ebenfalls in Darwin Urlaub machte. Da auch der Oberhausener in seiner Firma Brand- und Einbruchmeldeanlagen installierte, ergaben sich ganz interesannte Gespräche. |
Freitag, 18. Oktober Heute heißt es “Badesachen mitnehmen” auf unserer Tagestour in den Litchfield Nationalpark. An den Wangi und Florence Falls besteht nämlich die Möglichkeit, sicher vor Krokodilen zu schwimmen.
Außerdem sehen wir bei Termite Mounds ein riesiges Feld von Termitenhügeln, die auch ansonsten den ganzen Nationalpark durchziehen. Wegen seiner vielfältigen Möglichkeiten, die neben Schwimmen auch zum Beispiel schöne Spaziergänge oder Wanderungen im tropischen Regenwald ermöglichen, ist dieser Nationalpark mittlerweile nicht nur beliebtes Ziel für Touristen, sonder dient auch den Einheimischen insbesondere an Wochenenden als Naherholungsgebiet. Da der Park auch etwas landeinwärts liegt, ist dort die Luftfeuchtigkeit deutlich geringer als in Darwin, was die Hitze ebenfalls wesentlich besser erträglich macht. |
Samstag, 19. Oktober Sehr früh am Morgen um halb sieben, geht die Fahrt schon los. Das ist auch notwendig, da es bis nach Kathrine über 300km (eine Richtung) sind und ich heute einen Ausflug von insgesamt 14 Stunden vor mir habe. Gegen halb neun der erste Stop in Adelaide River an einem ganz urigen Pub, in dem auch der Büffel aus dem Film Crocodile Dundee (jetzt natürlich tot und ausgestopft) auf dem Tresen steht. Dort gibt es Gelegenheit, das Frühstück einzunehmen, auf das ich im Hotel wegen der frühen Abfahrtszeit verzichtet habe. Danach geht es weiter und mit einem kurzen Badeaufenthalt an einem sehr schönen Wasserfall kann ich mich nochmals erfrischen. Glücklicherweise fahren wir mit einem großen Reisebus, sind aber nur 15 Personen, so daß jede ausreichend Platz im Bus hat. Mittags ereichen wir dann Pine Creek, wo wir zunächst eine Kriegsgräberstelle für die Opfer des 2. Weltkriegs und das Museum, das im alten Passagierterminal des kleinen Flughafens (1975 stillgelegt) untergebracht ist. Dort sind neben vielen alten Dingen aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und diverser mehr oder weniger gut erhaltener Baumaschinen auch Fotos des Hochwassers von 1998 ausgestellt. Dort war der Fluß, der normalerweise eine Höhe von 2-3m hat, auf die Rekordmarke von über 21m angestigen. Da die Schlucht jedoch selbst nur 18m hoch ist, Stand die ganze Stadt auf einer Breite von 10km bis zu 2m unter Wasser. Ebenfalls im Museum zu besichtigen ist das Flugzeug des ersten “Flying Doctor”, Clyde Fenton. Jetzt geht es weiter zum Ausgangspunkt der über 12km langen Kathrine’s Gorge, die sich aus insgesamt 13 Teilschluchten zusammensetzt. Hier hat sich in Laufe von Jahrtausenden der Kathrine’s River in das Arnhem Land Plateau eingeschnitten. Von den 13 Schluchten wollen wir die ersten zwei Schluchten mit dem Boot erkunden. Vorher gibt es noch zur Stärkung im Informationszentrum des Naturparks ein kleines Mittagsbuffet und um 14 Uhr starten wir dann mit dem Ausflugsboot. Da momentan das Ende der Trockenzeit ist, hat der Fluß einen sehr niedrigen Wasserpegel und wir müssen daher zwischen dem Ende der ersten und dem Anfang der zweiten Schlucht zu Fuß die Boote wechseln, da zwischen diesen beiden Schluchten nun weit herausragende Felsen das Fahren mit dem Boot unmöglich machen. Selbst die Kanufahrer, die sich Kanus gemietet haben, müssen an dieser Stelle ihre Boote über die Felsen tragen. Die Schlucht selbst ist ein faszinierendes Naturerlebnis und an den Wänden können wir hier und da auch einige alte Aboriginee-Felszeichnungen betrachten. Jetzt haben wir noch eine ca. dreieinhalb-stündige Rückfahrt vor uns, wobei wir wieder unterwegs bei Crocodile Dundee’s Büffel anhalten und ein kurzes Abendessen zu uns nehmen. Nach einem langen Tag und wieder ziemlich hohen Temperaturen bin ich jetzt froh, in meinem Hotel angekommen zu sein. Denn morgen geht es wieder um 6:30Uhr los. |
Sonntag, 20. Oktober Zum Abschluß meines Australienaufenthalts gibt es noch einmal einen ganz besonderen Höhepunkt. Der Kakadu-Nationalpark ist mit über 20.000km² eines der größten zusammenhängendnen Naturschutzgebiete überhaupt. Außerdem ist er in der Welterbeliste (World Heritage List) der UNESCO sowohl in der Kategorie Natur als auch Kultur eingestuft. Diese doppelte Einstufung haben sonst nur weitere 20 der insgesamt über 700 Weltkulturstätten. Interessant ist auch, daß der Name Kakadu nichts mit der Papageienart zu tun hat, obwohl diese natürlich auch in diesem Park vorkommt. Vielmehr ist der Name die nicht ganz korrekt wiedergegebene Schreibweise einer Aborigine-Sprache, die hier am Anfang des 20. Jahrhunderts gesprochen wurde und den Namen Gagudju trägt. So besichtigen wir dann auch am “Nourlangie Rock” Felsmalereien der Aborigines, wobei einige schon um 30.000 Jahre alt sind und andere erst aus dem 20. Jahrhundert stammen. Die Aborigines haben diese Felsen immer wieder neu bemalt. Absoluter Höhepunkt war dann die Bootsfahrt auf dem Yellow-River. Hier konnte ich unzählige Vögel der verschiedensten Arten sehen. Sogar Adler sehen wir in den Bäumen. Es ist schon erstaunlich, mit welcher Zielsicherheit unsere Bootsführerin die einzelnen Tiere versteckt in den Bäumen oder Gras entdeckt. Dann wird kurz mit dem Boot angehalten oder sogar zurückgefahren, so daß wir genau die Tiere studieren können. Im Wasser sehen wir noch einige Salzwasserkrokodile, die durch ihre Größe, die bei den Männchen bis über 7m betragen kann, sehr beeindrucken wirken. Am abend besuche ich noch einmal den Shenannigana Pub, direkt neben dem Hotel. Auch wenn die Entfernung nach Béal Feirste, die im Lokal auf einem Wegweiser mit 320mls angegeben ist, nicht stimmen dürfte, denn nach Belfast sind es etwas über 8700 Meilen, ist doch der Weg vom Hotel zum Pub sehr kurz und das ist bei den gut 30°, die auch noch am Abend herschen, sehr von Vorteil. Obwohl Sonntag ist, spielt auch heute eine Lifeband mit Akustik-Gitarre und Bass. An der Theke steht auch ein echter OZ, der ebensogut aus dem Film Crocodile Dundee stammen könnte, mit großem Hut und Schlangenledergürtel. Auch einen Gast, der aussieht wie der Donk aus dem Film gibt es. Die Band spielt von Mrs. Robison, wandert nach Memphis, tanzt im Mondlicht und nimmt ansonsten alles sowieso easy. So wird der heutige Sonntag zu einem wirklich gelungenen Abschluß für Australien. |
Montag, 21. Oktober Um Mitternacht werde ich im Hotel abgeholt und kurz nach halb zwei geht es über Sydney nach Christchurch, Neuseeland. |