Montag, 21. Oktober Nachdem der Flug in Darwin pünktlich um 1:35Uhr gestartet und auch in Sydney gegen halb sieben angekommen ist, genehmige ich mir zunächst in Sydney eine erfrischende Dusche. Endlich ist das kalte Wasser auch einmal wieder kalt. Bei leichtem Nieselregen verlasse ich Sydney und fliege in etwas mehr als zwei Stunden nach Christchurch auf Neuseeland. Der Anflug über die Berge ist grandios, da die Spitzen noch mit Schnee bedeckt sind, wohingegen sich die Felder in den Ebenen schon in den unterschiedlichsten Grüntönen präsentieren. In Christchurch gelandet geht es nun wieder erst einmal mit den Wanderschuhen durch die Quarantäne. Da diese aber bereits in Australien gründlich gereinigt wurden, gibt es hier keine Probleme. Dann zu Maui,m der Mietwagenagentur, wo mich eine junge Schweizerin begrüßt, die dort gerade vor einigen Wochen mit ihrer Arbeit begonnen hat. Nachdem ich über alles wichtige (abweichende Verkehrsregeln, verbotene Straßen usw.) informiert bin, steige ich in das Auto ein und wundere mich, warum beim Blinken der Scheibenwischer angeht und warum die rechte Hand keinen Schalthebel findet. Aber nach kurzer Zeit habe ich mich daran gewöhnt, daß hier auf der falschen Seite gefahren wird. Das Hotel in Christchurch liegt direkt an einem riesigen Park, der auch einen wunderschönen botanischen Garten beherbergt. Vom Shuttlebus des Hotels lasse ich mich zunächst in die City brigen und laufe dann gemütlich bei herrlichem Sonnenschein und wunderbar angenehmen 21° gemütlich zum Hotel zurück. In der Stadt selbst gibt es viele Häuser im englischen Stil zu sehen. Ich komme mir irgendwie vor, als sei ich in einer Kleinstadt in England. Und da im Moment gerade Frühling in Neuseeland ist, blüht alles natürlich in den herrlichsten bunten Farben. |
Dienstag, 22. Oktober Mein Tagesziel für heute lautet Dunedin, eine größere Stadt an der Südostküste Neuseelands. Ich lasse heute den Tag etwas gemütlicher angehen und habe mir vorgenommen um halb zehn in Christchurch loszufahren. Nach einem guten Frühstück im Hotel starte ich dann auch wie geplant zunächst auf der Nationalstraße 1 Richtung Süden. Ich glaube, heute habe ich mindestens eine Million der insgesamt über 60 Millionen Schafe Neuseelands gesehen. Es gibt eigentlich keine Weide, an der ich vorbeikomme, auf der keine Schafe - teils schon geschoren, teils noch mit dickem Winterfell - stehen. Das Wetter spielt auch hervorragend mit und nicht nur, daß es blauen Himmel mit dekorativen weißen Wolken gibt, auch die Fernsicht ist fantastisch, so daß ich wunderbar die schneebedeckten Berge vor der Westküste sehen kann. Bei Weimate biege ich dann von der Küste ab Richtung Landesinnere und Berge. Ich fahre das Waitaki-Tal, am gleichnamigen Fluß entlang, hinauf bis zum Ort Otematata, wo sich der Benmore-Staudamm auf ca. 350m Höhe befindet. Hier in den Bergen ist alles noch etwas karger und der Frühling konnte sich bisher noch nicht so durchsetzen wie an der Küste. Auf der Rückfahrt von Otematata wieder an die Küste nach Oamaru, besuche ich noch kurz die auf dem Weg liegenden Felszeichnungen bei Takiroa. Die Zeichnungen der Maori, die man hier sehen kann, stammen hauptsächlich aus dem 19. Jahrhundert. Von Oamaru geht es dann wieder weiter auf der Küstenstraße 1 entlang bis Duedin. Dieser Ort ist im Gegensatz zu Christchurch mehr schottisch geprägt, was z.B. in dem Robert-Burns-Denkmal, das im Stadtzentrum vor dem Rathaus und der Kathedrale steht, zum Ausdruck kommt. |
Mittwoch, 23. Oktober Eigentlich ist für heute Regen angesagt, aber als ich aus dem Fenster schaue scheint die Sonne. Ich entschließe mich daher auch, gleich nach Te Anau zu fahren, um dort bereits gegen Mittag anzukommen. Am Nachmittag will ich dann noch in den Naturpark Fjordland bis an den Milford Sound fahren. Die Landschaft, durch die ich neute zunächst fahre, ist mit ihren sanften Hügeln und grünen Wiesen recht lieblich. Besonders schön macht sich der gelbe Ginster, der überall für schöne bunte Farbtupfen sorgt. Te Anau selbst liegt an dem gleichnamigen See, direkt am Ostrand des Fjordland Nationalparks. Die Berge hier sind zum Teil noch mit Schnee bedeckt, denn sie erreichen zum Teil Höhen von über 2700m. Der Nationalpark selbst ist in seiner Art wohl einzigartig. Auf jeden Fall dürfte er mit seinen durchschnittlich über 8000mm (8 Meter!) Niederschlag pro Jahr eine der feuchtesten Regionen der Erde sein. Auf meiner Fahrt zum Milford Sound komme ich mitten nach Fjordland hinein. Tauchte hier im Wald plötzlich ein Zauberer auf, würde mich das eigentlich gar nicht verwundern. Die Atmosphäre ist einzigartig. Wegen der hohen Feuchtigkeit ist der ganze Boden von Farnen, Moosen und sonstigen Pflanzen bedeckt. Die Baumstämme selbst sind bis in die Kronen mit Moos bewachsen und die tiefhängenden Wolken verleihen dem ganzen eine geheimnisvolle Atmosphäre. Auf meiner Fahrt kommen mir viele Reisebusse entgegen, die am Nachmittag wieder zu ihren Ausgangspunkten in Te Anau oder Queenstown zurückfahren. Am Milford Sound selbst ist ein kleiner Hafen, in dem einige Ausflugsboote liegen, die diese vielen Touristen, durch den Fjord fahren. |
Donnerstag, 24. Oktober Bei strahlendem Sonnenschein und weil meine heutige Tagesetappe nach Queenstown relativ kurz ist, entschließe ich mich, einen kleinen Umweg zu machen und fahre daher zuerst von Te Anau Richtung Süden an den Lake Manapouri. Ein herrliches Panorama bietet sich hier vom Ort Manapouri aus. Weiter geht es dann über die “Southern Scenic Route”, die ihren Namen wirklich verdient hat, bis Clifden. Von hier aus fahre ich ostwärts auf zum Teil kleineren, unasphaltierten Straßen bis Winton. Unterwegs finde ich natürlich wieder viele der Millionen von Schafen, aber auch Rinderzucht und Rotwild sind zu sehen. Von Winton aus geht es fast direkt nordwärts auf der Nationalstraße 6 bis nach Queenstown. Bei Kingston, am südlichen Ende des Lake Wakatipu, an dem auch Queenstown liegt, sehe ich den “Kingston Flyer”, einen Dampfzug, der für Touristen zwischen Kingston und Fairlyle verkehrt. Queenstown selbst, ist eine she touristisch geprägte Stadt, insbesondere für Adventure-Touristen wird hier sehr viel geboten, egal ob es mit dem Jet-Boat über den See geht, zum River Rafting oder Bungee Springen, sogar Sky-Diving wird angeboten. Und natürlich ist die Gegend um Queenstown auch ein hervorragendes Skigebiet im Winter und im Sommer für Wanderer, Moutainbiker und Backpacker ein Paradies. Der Ort selbst erinnert mit seinen vielen Souvenir- und insbesondere Sport- bzw. Outdoorläden an Orte in der Schweiz, wie Luzern mit dem See oder Zermatt mit den Bergen. Wie dort fehlen natürlich auch hier nicht die Pubs, die abends mit Live-Musik zum gemütlichen Ausklang eines wunderschönen Tages einladen. Auf dem See verkehrt auch ein Dampfschiff, das alle zwei Stunden zu einer eineinhalbstündigen Rundfahrt startet. Da auch morgen die Fahrstrecke nach Mount Cook nicht allzu weit ist, habe ich mich kurzerhand entschlossen, morgen früh zunächst um 10Uhr noch eine Bootsfahrt zu unternehmen. |
Freitag, 25. Oktober Heute morgen sehe ich aus dem Fenster und das erste mal regnet es so richtig. Zum Glück habe ich noch etwas Zeit bis zu meiner Bootsfahrt und das Wetter tut mir dann auch den gefallen und der Regen hört noch rechtzeitig auf. Nur der Himmel ist wolkenverhangen und nur gelegentlich kommt ein Sonnenstrahl hindurch. Da die Wolken aber sehr hoch sind, ist die Seefahrt dennoch ein schönen Erlebnis. Es geht bis zu dem kleinen Anwesen Walter Peak auf der gegenüberliegenden Seeseite. Dort steigen auch einige Passagiere aus, um dort die Farm zu besichtigen oder einen Pferderitt zu unternehmen. Ich fahre jedoch wieder gleich zurück, da die Fahrt nach Aoraki, noch einige Zeit in Anspruch nehmen wird. Zunächst geht es über einen Paß bis nach Wanaka und von dort aus weiter Richtung Tarras. Da jedoch gerade eine Brücke neu gebaut wird, muß ich einen Umweg von ca. 60 km rund um den Lake Dunstan über Cromwell in Kauf nehmen. Mittlerweile habe ich richtiges Aprilwetter. Mal geht es durch strömenden Regen, dann wieder einmal herrlicher Sonnenschein und angenehme Temperaturen. Am Nachmittag erreiche in dann den Lake Pukaki, kurz hinter dessen Ende das “Mount Cook Alpine Village” Aoraki liegt. Die Farbe des Sees ist ein einmaliges helles Türkis, das in der Sonne besonders schön zur Geltung kommt. Im Hintergrund sind wieder die schneebedeckten Gipfel der Südalpen zu sehen. Leider wird es zum Ende des Sees hin ziemlich dunkel und die Wolken liegen sehr tief. Es regnet auch wieder. So habe ich dann auch nur eine gewisse Vorstellung von dem Ausblick, den ich von meinem Balkon aus hätte, wenn blauer Himmel zu sehen wäre. Aber vielleicht werde ich das ja noch morgen früh zu sehen bekommen. Immerhin sind die Wolken nicht ganz so tief, so daß ich wenigstens etwas von der Bergen sehen kann. |
Samstag, 26. Oktober Der Himmel heute morgen ist zwar auch noch nicht blau, aber die Wolken sind hoch und so kann ich die Berge rund um mich herum deutlich besser als gestern abend erkennen. Während einer kleinen Früstückspause überlege ich mir, welche Route ich zurück nach Christchurch nehmen will. Zunächst geht es wieder zurück zum Lake Pukaki. Dort habe ich heute nun einen Blick zurück bis inst Mt. Cook Massiv, wo gestern nur schwarze Wolken waren. Weiter fahre ich am Lake Tekapo vorbei über Fairlie bis nach Geraldine. Dort kann ich mich nun entscheiden über die weiter östlich verlaufende Staatsstraße 1 oder die “Inland Scenic Route” auf der 72 entlang zu fahren. Da ich noch gut in der Zeit bin und das Wetter im Osten der Insel mit heiterem Himmel zu einer Spazierfahrt einlädt, wähle ich die “Inland Scenic Route” für meine Weiterfahrt. Vorbei an den Skigebieten Mt. Somers und Mt. Hutt geht es über Sheffield und Darfield nach Christchurch. Auf dieser Route wird mir auch klar, warum viele Andekenläden T-Shirts mit dem Motiv “Kiwi Traffic Signs” verkaufen. Auf diesen T-Shirts sind natürlich die “Achtung Kiwi”-Schilder dargestellt, die man aber eher nicht auf den Straßen sieht. Aus der Realität übernommen wurden aber die Verkehrsführungsschilder, die auf Kreuzungen, Einmündungen usw. hinweisen. Diese sind auf dem T-Shirt mit “We use every shape” untertitelt und von diesen Schilderm mit jeglicher Form konnte ich einige auf meiner Fahrt heute sehen. (1) (2) (3) (4) (5) Sieht z.B. das normale Kreuzungsschild (1) noch recht üblich aus, wird dieses Motiv schon gerne unterschiedlich variiert (2). Kommt dann noch eine Eisenbahnstrecke hinzu, ergeben sich fast abstrakte Kunstwerke (3 und 4), die selbst vor kompliziertesten Verkehrsverläufen nicht kapitulieren (5). |
Sonntag, 27. Oktober Um 4 Uhr ist die Nacht gelaufen, denn der Flug startet bereits um 6:35Uhr, eine Viertelstunde früher als ursprünglich geplant, da genau heute die Australier auf Sommerzeit umstellen. Aus diesem Grund ist dann auch einiges Chaos am Flughafen. Der Flug selbst verläuft sehr angenehm und ich kann noch wunderbare Blicke auf Neuseeland und beim Anflug auf Sydney auf die Hafenbucht mit Opernhaus und Harbour Bridge werfen. Am Abend geht es dann zunächst nach Bangkok und von da aus zu meiner nächsten Insel Japan. |