Sonntag 6. Oktober Mit ein wenig Verspätung, die wir während des Fluges jedoch problemlos aufholen konnten, verließen wir am Sonntag abend kurz nach 23 Uhr Frankfurt. Die Weltreise hatte begonnen. |
Montag, 7. Oktober Nach einem planmäßigen Zwischenstop in Johannesburg, wo uns bei kühlen 10°C kräftiger Regen begrüßte, ging es weiter zu meinem ersten Reiseziel Kapstadt.. Dort erwartete mich dann auch bei frühlingshaften 21°C strahlender Sonnenschein. Das Erste, woran ich mich in dieser Stadt nun gewöhnen mußte, war die Tatsache, daß alle Autos auf der falschen Seite fahren, was beim Überqueren von Straßen recht ungewohnt ist. Noch vielmehr gewöhnungsbedürftig war aber, daß jeder Autofahrer hält, wenn ein Fußgänger am Zebrastreifen die Straße überqueren möchte.
In unmittelbarer Nähe des alten Uhrturms befindet sich ein neues Einkaufs- und Museumsgebäude, dessen Besuch mir die ersten Eindrücke über Kunst und Kultur dieses mir bisher unbekannten Kontinents vermitteln konnte. |
Dienstag, 8. Oktober 8Uhr morgens: der Reiseleiter holt mich am Hotel ab. Mit 3 Urlaubern aus Südafrika geht es nun zuerst zur Seilbahn. Der Himmel blank geputzt, strahlender Sonnenschein und zum Glück kein zu starker Wind - sonst kann die Seilbahn nicht fahren - geht es hinauf auf den 1087m hohen Tafelberg. Dort erwartet uns ein herrlicher Rundblick auf die Tafelbucht mit Kapstadt, Lions Head, Signal Hill und kleinen Orte mit großartigen Stränden. Eine traumhaft schöne Kulisse. Zwischen den Felsen und Pflanzen tummeln sich viele Klippschliefer, eine Art etwas zu groß geratener Meerschweinchen. Nach der Talfahrt stand ein Besuch einer Diamantschleiferei auf dem Programm, wo uns die Kunst des Diamantschleifens vorgeführt wurde. Nun geht es zurück in die Zeit der Holländisch Ostindischen Gesellschaft. Zuerst besichtigen wir das Castle of Good Hope, das in einem kleinen Musesum interessante Objekte aus den vorigen Jahrhunderten zeigt. Danach geht es weiter in “Company’s Garden”, eine Gartenanlage, die ursprünglich von Jan Riebeeck 1652 als Gemüsegarten angelegt wurde, um die Siedler und Seeleute der Handelsschiffe mit frischen Waren zu versorgen. Heute ist dieser Garten ein botanischer Garten, den an der einen Seite das Südafrikanische Museum abschließt, das viele naturgeschichtliche Exponate beherbert. Auch Kunst und Kultur afrikanischer Stämme sind einige Ausstellungen gewidmet. Den Abschluß unseres Ausflugs bildete dann ein Besuch des Greenmarket Square, wo an vielen Ständen afrikanische Kunst und viele Souveniers angeboten werden. Heute abend besuche ich an der V&A Waterfront Emily’s Restaurant, in dem man alleine für das Lesen der Weinkarte einige Stunden einplanen muß, da diese über 200 Seiten stark ist. Zum Glück ist die Speisekarte nicht so umfangreich und das Studieren der Weinkarte wird so zu einer abwechslungsreichen Unterhaltung während des Essens. |
Mittwoch, 9. Oktober 8:45 Uhr, eine gute Zeit für den Beginn von Ausflügen. Auf der N1, der mit über 1.600km längsten Straße Afrikas geht es zunächst Richtung Paarl. Dieser für seinen Weinbau bekannte Ort hat noch eine weitere außergewöhnliche Attraktion zu bieten. Auf halber Höhe, inmitten von Weinbergen und Wäldern befindet sich ein Denkmal, das der neu entwickelten Sprache Afrikaans gewidmet ist. Obwohl dies die jüngste Sprache ist und das Denkmal durch die Öffnung der Afrikaans-Säule deren Weiterentwicklung symbolisiert, ist diese Sprache - zumindest hier in Südafrika - bereits auf dem aussterbenden Ast. Der Schulunterricht wird heute komplett in englisch abgehalten und eine afrikanische Sprache ist zwar Pflicht, wird aber wie eine Fremdsprache unterrichtet. In Afrikaans unterrichtende Universitäten sollen geschlossen bzw. in englisch unterrichtende Universitäten geändert werden. Das Denkmal selbst symbolisiert zunächst mit den 3 Pfeilern in der Außenwand die stark prägenden Einflüsse der europäischen Sprachen Holländisch, Englisch und Deutsch. Der kleine Pfeiler in der Mitte der Treppe stellt den Einfluß der aus Malaysia eingewanderten Bevölkerungsgruppe dar, wohingegen die mystische Tradition Afrikas durch kugelförmige Hütten in der Fläche angedeutet wird. Diese Elemente vereinen sich und hinter einer Brücke strebt die Sprache Afrikaans nach oben auf. Dahinter wird noch der politische Aspekt präsentiert, der aus einer halb gegen Afrika (Norden) geöffneten Säule besteht, die das integrierende Element für den gesamten Kontinent darstellen soll. Die erste Weinprobe findet in der Kellerei Fairview bei Paarl statt. Neben den selbst produzierten Weinen werden hier auch Käse aus Ziegen- und Kuhmilch in großer Vielfalt hergestellt. So kann ich zu den einzelnen sehr guten Rotweinen dann auch die verschiedenen Käsesorten probieren. Am späten Vormittag kommt dies als zweites Frühstück geradezu gelegen. Durch herrliche Landschaft geht es weiter zum Weingut Boschendal, dessen Gartenanlage und Manorhouse zur Besichtigung einladen. In einem angegliederten Bistro wird nun gut zu Mittag gegessen. Ein weiterer Höhepunkt ist der Ort Stellenbosch - ebenfalls wegen seiner Weine berühmt, der aber auch durch seine große Anzahl sehr gut restaurierter Häuser aus viktorianischer Zeit beeindruckt. In Stellenbosch ist auch eine bedeutende Universität beheimatet, die sich regelmäßig mit der Universität von Kapstadt in sportlichen Wettkämpfen, ähnlich dem englischen Vorbild, mißt. Nach der Rückkehr in Kapstadt unternehme ich noch einen Besuch des “Two Ocean Aquariums”. In faszinierenden Farben und Formen präsentiert sich hier das submarine Leben. In einem Streichelbecken hat man sogar die Möglichkeit mit Seesternen, Anemonen und anderen Unterwasserpflanzen auf Tuchfühlung gehen. |
Donnerstag, 10. Oktober Der heutige Ausflug beginnt bei trübem und recht stürmischen Wetter in Kapstadt. Sichherheitshalber nehme ich mir einmal eine Jacke mit, für die ich am Kap auch noch dankbar sein werde. Heute steht alles im Zeichen von Fauna und Flora. So geht es dann auch zunächst auf eine Straußenfarm, die von deutschen geführt wird. Bei der Führung erfahren wir (es sind noch zwei Ehepaare aus der Schweiz dabei), wie Straußenzucht betrieben wird und welchen Aufwand man zum Beispiel treiben muß, damit die Dotter nicht an der Außenmembran festwachsen. Da die Brutsaison gerade erst begonnen hat - Strauße legen und brüten im Winter keine Eier - ist die Farm noch recht leer. Aber einige kleine Straußenküken können wir schon sehen. Mittlerweile konnte sich dank des starken Windes die Sonne auch immer mehr und mehr durchsetzen, so daß die landschaftlich grandiose Fahrt bis hinunter zum Kap der Guten Hoffnung ein einmaliges Erlebnis ist. Die ist übrigens nicht der südlichste Punkt Afrikas und auch nicht der Punkt an dem sich die beiden Ozeane Atlantik und Pazifik treffen. Dieser Punkt liegt ca. 150km östlich und 53km südlich von hier am Kap Agulhas (Nadelkap). Dennoch kann man sich vorstellen, was es für die Seefahrer des 17. und 18. Jahrhunderts bedeutet hat, hier an diesem südwestlichsten Kap vorbeizusegeln. Oben von “Cape Point” aus kann man noch einmal sehr gut auf das Kap der Guten Hoffnung hinuntersehen, wenn man nicht gerade vom Wind hinweggeweht wird. Bei unserer Weiterfahrt haben wir dann sogar das Glück einige Wale beobachten zu können, die hier um diese Jahreszeit anzutreffen sind. An einer kleinen geschützten Bucht haben sich in den letzten Jahren Pinguine angesiedelt. Mittlerweile sind es über 3.000 Tiere, die hier leben und brüten. Zum Abschluß dieses letzen Tages in Südafrika besuchen wir auf unserer Kaptour noch den botanischen Garten Kirstenbosch. Auf riesigem Terrain sind viele Pflanzen der artenreichsten Vegetationszone der Welt hier in Südafrika, die über 6000 Arten umfaßt, zu sehen. |
Freitag, 11. Oktober Obwohl der Abflug erst um 11Uhr ist, werde ich bereits um 8Uhr am Hotel abgeholt, da auch noch andere Gäste auf der Abholliste stehen. Auf der Fahrt zum Flughafen noch ein letzter Blick auf den Tafelberg und los geht’s. Die obligatorische Zwischenlandung in Johannesburg und der restliche Flug verlaufen völlig reibungslos. |
Samstag, 12. Oktober Leider haben wir keine Verspätung, sondern sind sogar etwas zu früh dran und landen bereits vor 6Uhr morgens Ortszeit in Singapurt. Dort ist es um diese Zeit immer noch 27°C warm und ziemlich feucht. Für Transitpassagiere werden zwei verschiedene jeweils 2-stündige Stadtrundfahrten angeboten und das sogar kostenlos. Obwohl es auch die Metrokarte für Transitreisende gratis gibt, entschließe ich mich, die beiden Ausflugsfahrten zu unternehmen, denn das Wetter ist auch etwas durchwachsen und bei dem aktuellen Treibhausklima ziehe ich es dann doch vor, im klimatisierten Bus die Stadt zu besichtigen. Im Moment wird gerade mit einer Vielzahl von Events das neue Kulturzentrum und Theater eingeweiht. Die einen sagen, es sieht aus wie die Augen eines Insekts. Ich finde, das kommt ganz gut hin. Außerdem führt eine der beiten Touren auch noch auf die Insel Sentosa, auf der sich viele Einrichtungen zur Erholung und Entspannung finden. Außerdem verfügt diese Insel über sehr schöne Sandstrände. Die zweite Stadtour habe ich für den frühen Abend vorbehalten, damit auf den Bildern auch die schön beleuchteten Gebäude zur Geltung kommen. Hier noch ein paar Bilder aus dem abendlichen Singapur mit den zwei wohl berühmtesten Hotels, dem Raffles (links) und “The Fullerton” (rechts). Kurz nach Mitternacht startet der Flug nach Sydney, dem vierten Kontinent meiner Reise. |